Darstellung des Sterns L 98-59 mit Planetenbahnen drum herum

Der Stern L 98-59 mit den nun aufgespürten Exoplaneten

© ESO

Science

Bewohnbare Super-Erde in 35 Lichtjahren Entfernung vermutet

Ein Team von Astronom*innen - unter anderem von der Universität Genf - hat in 35 Lichtjahren Entfernung einen Stern entdeckt, um den der leichteste bekannte Exoplanet kreist. Auch ein erdähnlicher Planet wird in dem System vermutet. "Wir haben Beweise für die Anwesenheit eines terrestrischen Planeten in der bewohnbaren Zone dieses Systems", erklärt Olivier Demangeon, Forscher am Instituto de Astrofísica der Universität Porto in Portugal und Hauptautor der neuen Studie. Weil der Planet etwas größer als die Erde sein könnte, wird er als Super-Erde eingestuft, wie Science Alert berichtet.

Leichtester Exoplanet

Das sei ein wichtiger Schritt auf der Suche nach Leben auf erdgroßen Planeten außerhalb des Sonnensystems. Mithilfe des "Espresso"-Instruments am Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte (ESO VLT) in Chile sei auch ein Planet mit der halben Masse der Venus entdeckt worden, schreibt die Universität Genf in einer Mitteilung vom Donnerstag. Er sei der "leichteste" Exoplanet, der jemals mit der Radialgeschwindigkeitstechnik gemessen wurde.

Zudem wurde ein Planet identifiziert, der mit ziemlicher Sicherheit ozeanischer Natur sei sowie einer in der bewohnbaren Zone. Der NASA-Satellit TESS hatte die drei Planeten im Transit um den Stern L 98-59 identifiziert und ihre Größe mit dem 0,85- bis 1,52-fachen der Größe der Erde angegeben. Das "Espresso"-Instrument, das unter der Leitung der Uni Genf (UNIGE) entwickelt wurde, hat nun deren Dichte bestimmt, was Rückschlüsse auf den Wassergehalt der Planeten erlaubt.

Potenzieller Lebensraum

Das Forscher*innenteam konnte daraus ableiten, dass die beiden dem Stern am nächsten gelegenen Planeten des Systems L 98-59 wahrscheinlich trocken sind, aber kleine Mengen Wasser enthalten. Die Masse des dritten Planeten könnte bis zu 30 Prozent aus Wasser bestehen, was ihn zu einem Ozeanplaneten macht.

Darüber hinaus hat das Team einen vierten Planeten entdeckt und vermutet einen fünften in einem Gebiet, das sich in der richtigen Entfernung vom Stern befindet, um flüssiges Wasser auf seiner Oberfläche zu haben und demnach erdähnliche Verhältnisse aufweisen könnte.

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