China kreiert Affen mit leuchtenden Fingern und grünen Augen
Chinesische Forscher*innen haben einen Affen geschaffen, dessen Körper zu einem großen Teil aus Stammzellen besteht. Die fremde Stammzelllinie wurde unter Laborbedingungen kultiviert und vermehrt. Anschließend wurden die Zellen mit einem grün fluoreszierenden Protein markiert, bevor sie in den Affenembryo eingesetzt wurde.
Das hatte den Zweck, sie später eindeutig als gespendete Stammzelllinie zu identifizieren. Es führte dazu, dass das geborene, und mittlerweile wieder gestorbene Tier, grüne Augen und grün leuchtende Finger hatte.
Affe war ein Chimär
Der Langschwanzmakake bestand dann aus Zellen von 2 verschiedenen Affenembryonen derselben Art. Der Affe war somit ein “Chimär”, bestand also aus Zellen von mehr als 2 Elternteilen, nämlich aus 2 jeweils befruchteten Eizellen.
Laut den Forscher*innen enthielten die Organe des Affen zwischen 21 und 92 Prozent injizierte Stammzellen. Bei früheren Versuchen hatten die Tiere nur wesentlich geringere Anteile an gespendeten Stammzellen, wie ScienceAlert schreibt.
Auch in den Zellen, die zu Spermazellen geworden wären, fanden sich die Stammzellen. Das ist für die Forschung besonders interessant, da die Linie so theoretisch auch an Nachkommen weitergegeben werden kann.
Der Affe überlebte lediglich 10 Tage. Die Gesundheit derartiger Chimärenaffen ist nach wie vor ein großes Problem.
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Zweck
„Dies ist ein seit langem angestrebtes Ziel auf diesem Gebiet“, sagt der leitende Autor Zhen Liu. Der Mitautor Miguel Esteban sagt, dass diese Entdeckung dabei helfe, besser zu verstehen, wie diese Stammzellen bei Affen funktionieren und welches Potenzial sie für die Entwicklung bei Primaten, zu denen auch Menschen zählen, hätten.
Stammzellen sind spezielle Zellen im Körper mit der Fähigkeit, sich in verschiedene Zelltypen zu entwickeln und sich selbst zu erneuern. Sie spielen eine entscheidende Rolle beim Wachstum und der Reparatur von Geweben. In der Regel besteht der Körper von Menschen oder Affen nur zu einem kleinen Teil aus Stammzellen.
Derartige Forschung ist nicht unumstritten. Sie wirft immer wieder ethische Fragen hinsichtlich Tierwohl und möglicher Konsequenzen von Genetik auf.
Die Studie wurde im Fachmagazin Cell veröffentlicht.
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