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Chinesische Raketentrümmer stürzen auf die Erde

China hat vor Kurzem erfolgreich einen Satelliten für das Navigationssystem Beidou in den Orbit geschossen. Getragen wurde er von der Rakete Langer Marsch 3B. Der Start verlief eigentlich reibungslos, allerdings löste sich ein Seitenantrieb und landete in der Nähe des Startplatzes.

In einem Video, das der Twitter-Account LaunchStuff teilte, sieht man wie das 2,25 Meter Hilfstriebwerk am Einschlagsort im Boden steckt. Die Rakete war in einem unbewohnten Gebiet abgestürzt, zerstört wurde nichts. Erst im November 2019 hatte die Langer Marsch 3B beim Start Teile verloren. Sie waren in eine Siedlung gestürzt und hatten großen Schaden und Brände an Gebäuden angerichtet.

Bewohner werden evakuiert

Die Stadt Xiangdu im Südwesten Chinas ist immer wieder durch abstürzende Raketentrümmer vom nahe gelegenen Raketenstartplatz Kosmodrom gefährdet. 2018 hatte ein Booster die Stadt nur knapp verfehlt. Deshalb wird vor jedem Start die Bevölkerung innerhalb eines Risikogebiets vor einem möglichen Einschlag gewarnt. Sie sollen ihre Wohnungen verlassen und sich den abgestürzten Teilen nicht nähern, da diese giftigen Gase des Treibstoffs ausströmen.

Der Startplatz war während des Kalten Krieges entstanden und statt in weniger besiedelten oder Küstenregionen aus Sicherheitsgründen im Landesinneren gebaut worden.

Globales Navigationssystem

Die nun gestartete Rakete wird verwendet, um das Beidou Navigationssystem fertigzustellen. Es soll bis Mitte 2020 global in Betrieb genommen werden. Mit dem eigenen System soll eine Konkurrenz zu GPS geschaffen werden. Das Hauptsystem wurde bereits 2018 fertiggestellt und ist seither in Betrieb. Seit 9. März befindet sich der zweite geostationäre Satellit in Transit in den Orbit. Der dritte geostationäre Satellit soll im Mai starten und damit den Aufbau des Netzwerks abschließen.

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