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Science

Drohnen aus toten Vögeln sollen mit KI natürlicher flattern

Anfang des Jahres sorgte ein gruselig klingendes Projekt für Aufsehen. Ein Forschungsteam in den USA schnallte toten Vögeln einen Mechanismus um, um sie wieder fliegen zu lassen. Die Idee dahinter: So eine Zombievogel-Drohne ist unauffällig und kann daher gut für Spionagezwecke und Wildtierbeobachtungen eingesetzt werden.

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Die Arbeiten am New Mexico Institute of Technology and Mining an dieser Drohne schreiten voran. Derzeit kann sie etwa 20 Minuten fliegen. Das ist noch recht kurz, wenn damit zukünftig spioniert werden soll.

Das Forschungsteam überlegt deshalb, wie die Einsatzzeit verlängert werden kann, berichtet afcea.org. So will man zukünftig erforschen, wie Vögel landen und dies in den Mechanismus einbauen. Die Drohne könnte so etwa sicher an einer induktiven Ladestation landen und danach selbstständig abheben, wenn der Akku wieder gefüllt ist.

KI und 5G für Zombievögel

In den nächsten Jahren möchte man auch Künstliche Intelligenz einbauen. Diese könnte die Vögel natürlicher flattern lassen. Die KI kann berechnen, wann es sinnvoll ist, mit den Flügeln zu schlagen und wann zu gleiten. Das soll Energie sparen und so die Flugzeit verlängern.

Mit 5G soll zudem die Reichweite der Steuerung erhöht werden. Außerdem könne die niedrige Latenz von 5G helfen, falls die KI-Berechnungen nicht direkt im Mechanismus gemacht werden, sondern in der Cloud. Bei einer zu hohen Latenz könnte die Zombievogel-Drohne zu langsam auf sich änderte Luftströmungen reagieren und im schlimmsten Fall abstürzen, weil sie etwa gleitet, statt zu flattern.

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Vogelteile von Amazon gekauft

Begonnen hat das Projekt mit dem Kauf von präparierten Vogelteilen von Amazon, wie Köpfe, Flügel und Federn. Diese wurden auf bestehende Drohnen montiert. Später wurden dann ganze tote Vögel von einem Präparator gekauft. Diese wurden mit Motoren ausgestattet, die die Flügel des toten Vogels bewegen, um zu flattern und zu gleiten.

Die Zombievogel-Drohnen könnten zukünftig etwa im militärischen bzw. staatlichen Bereich zur unauffälligen Aufklärung und Spionage eingesetzt werden, oder auch zur Überwachung der Grenze zu Mexiko. Für den zivilen Bereich kann sich das Forschungsteam die Beobachtung von Tieren vorstellen.

Wird ein Raubvogel zum Roboter-Zombie gemacht und mit einer KI ausgestattet, könnte diese etwa selbstständig Vogelschwärme bei Flughäfen verjagen. Allerdings hat das Forschungsteam bisher noch nicht getestet, wie lebende Vögel und Raubvögel auf die Drohne reagieren.

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