Erstmals buntes Plasma in Fusionsreaktor gefilmt

Erstmals buntes Plasma in Fusionsreaktor gefilmt

© Tokamak Energy

Science

Erstmals buntes Plasma in Fusionsreaktor gefilmt

Was in einem Fusionsreaktor vor sich geht, zeigt ein beeindruckendes Videomaterial vom britischen Unternehmen Tokamak Energy. Eine Hochgeschwindigkeitskamera hat erstmals in Farbe festgehalten, wie das Plasma im Inneren des Reaktors pulsiert. Sichtbar ist nur das Licht des äußeren Plasmarands, weil der Kern selbst so heiß ist, dass er kein sichtbares Licht mehr abstrahlt.

Aufgenommen wurde das Video mit 16.000 Bildern pro Sekunde. Der veröffentlichte Clip ist in Zeitlupe und würde in Echtzeit lediglich 0,3 Sekunden dauern. Bei dem Experiment wurde Lithium in das Plasma eingebracht, was schließlich für die leuchtenden Farben sorgte. 

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Es leuchtet rot und grün

Lithium leuchtet rot, wenn es als neutrales Atom Energie aufnimmt. Daraufhin wird es grün, weil es ionisiert wir - also ein Elektron verliert. Anschließend folgt das Lithium den Magnetfeldlinien des Tokamaks und macht so den Weg des Plasmas um die zentrale Spule sichtbar.

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Die Vorgänge in einem Fusionsreaktor sind mit jenen auf der Sonne vergleichbar. Eine der größten Herausforderungen, diese Prozesse auf der Erde nachzuahmen, ist, ein stabiles Plasma herzustellen. Die Temperaturen im Fusionsreaktor sind nämlich so hoch, dass sie bei Kontakt jedes Material sofort zum Schmelzen bringen würden. 

Das extrem heiße Plasma muss daher mithilfe von Magneten in Schwebe gehalten werden, sodass es nicht direkt auf die Wand des Reaktors trifft. Nur wenn es gelingt, ein stabiles Plasma zu halten und nur wenn es möglich ist, dass der Energie-Output den -Input übertrifft, gehört die Zukunft den Fusionsreaktoren.

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