Drohnen der Lakeside-Labs auf einem Tisch

Schwärme von Drohnen könnten künftig via 5G kommunizieren

© Lakeside Labs

Science

5G-Award für Roboterschwärme, die sich via 5G selbst organisieren

Dass Schwärme von Robotern gemeinsam Aufgaben erledigen und sich dabei selbst koordinieren, ist eine Idee, die schon lange kursiert. In den Lakeside Labs in Klagenfurt wird daran geforscht, mit welchen Technologien diese Art von Kommunikation in die Praxis umgesetzt werden könnte. Die Jury der futurezone Awards 2022 hat dies überzeugt. Für das Projekt "Use Case Communication in Swarms" wurde Lakeside Labs der Preis in der Kategorie 5G-Innovation des Jahres - powered by Huawei überreicht.

Nutzen bei Katastropheneinsätzen

Der konkrete Nutzen von kommunizierenden Roboterschwärmen könnte sich laut Projektleiter Christian Raffelsberger in Katastrophenszenarien eröffnen. Drohnen könnten dabei etwa aus der Luft das betroffene Gebiet erkunden, während Roboter am Boden Hilfsgüter liefern oder eine Evakuierung unterstützen.

Dynamische Bandbreitenanforderungen

Am 5G Playground Carinthia, der von Mobilfunkanbieter A1 unterstützt wird, wurden Versuche durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass im Normalfall nur geringe Datenmengen zwischen den Robotern zu übertragen sind. Im Bedarfsfall steigt die benötigte Bandbreite aber rasant an, etwa wenn Live-Bilder von vermissten Personen oder gefährlichen Situationen übertragen werden. Die Anforderungen an das 5G-Netzwerk sind daher dynamisch und können auch für verschiedene Schwarmmitglieder unterschiedlich sein.

Im Gegensatz zu anderen Technologien, die häufig für die Steuerung von Drohnen verwendet werden, wie WLAN oder Bluetooth, kommt es in einem Mobilfunknetz mit einem lizensierten Frequenzbereich zu weniger Störungen. 5G wurde außerdem für höhere Gerätedichten entwickelt.

Herausforderungen erkannt

Bei dem Projekt kristallisierten sich allerdings auch Herausforderungen heraus: 5G-Netze sind derzeit noch auf eine Nutzung am Boden, nicht in der Luft, optimiert. Durch das häufige Wechseln von Funkzellen und dem Verbindungsaufbau zwischen jeder einzelnen Drohne und mehreren Mobilfunkmasten kann es außerdem zu Interferenzen kommen. Das Ziel des Projektes, neue Erkenntnisse über die Nutzung von 5G für die Kommunikation in Roboterschwärmen zu erlangen, wurde jedenfalls zur Genüge erreicht.

Die weiteren Nominierten

Folgende zwei Projekte schafften es wie die Roboterschwärme von Lakeside Labs in die Top 3 der Nominierten für den futurezone Award in der Kategorie 5G Innovation des Jahres - powered by Huawei: Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt verbesserte in ihrem Projekt Use Case Virtual Realities die Übertragung von Panorama-Videos für VR-Brillen.

Der intelligente Schraubstock 5G Autoclamp von TU Wien und Drei optimiert mit zahlreichen Sensoren und einer 5G-Verbindung zu Maschinen die Bearbeitung von Werkstücken.

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