Die Wolkenmaschine ähnelt einer Art Schneekanone.

Die Wolkenmaschine ähnelt einer Art Schneekanone.

© MCB Program

Science

Geoengineering-Experiment wegen Gesundheitsbedenken gestoppt

US-Amerikanische Forschende haben ein Gerät entwickelt, das optisch etwas an eine Schneekanone erinnert und winzige Salzwassertröpfchen versprüht. Diese sollen Wolken bilden, die die Sonnenstrahlen in der Atmosphäre reflektieren und somit für eine Abkühlung der Erdoberfläche sorgen.

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Auf einem ausrangierten Flugzeugträger in der Nähe von San Francisco wurde das Gerät getestet. Aber dann wurde die Fortführung des Experiments vonseiten der Politik untersagt, wie die New York Times berichtet. Die lokalen Behörden befürchten nämlich, dass davon ein Gesundheitsrisiko ausgehen könnte.

Twomey Effekt soll Wolken heller machen

Mit dem Gerät wird erforscht, ob sich das sogenannte Marine Cloud Brightening dazu eignet, um damit den Klimawandel zu bekämpfen. Denn hellere Wolken reflektieren mehr Sonnenlicht zurück ins Weltall. Die Forscher*innen stützen sich dabei auf den sogenannten den Twomey Effekt – dieser besagt, dass eine größere Anzahl an kleinen Tröpfchen in Wolken mehr Sonnenlicht reflektiert als eine geringere Anzahl von größeren Tröpfchen. Um diese Tröpfchen zu erzeugen, verwendeten die Forschenden Meersalzpartikel. Diese gelten als relativ ungefährlich für die Umwelt.

Die Behörden stoppten das Experiment trotzdem. „Die Stadt untersucht die chemischen Verbindungen im Spray, um festzustellen, ob sie eine Gefahr darstellen, wenn sie entweder in Aerosolform von Menschen und Tieren eingeatmet werden oder auf dem Boden oder in der Bucht landen“, schrieben die offiziellen Vertreter*innen der Stadt Alameda in einem Statement. Zwar konnte die Behörde noch kein konkretes Risiko feststellen, gestoppt wurde das Experiment trotzdem. Sollten die Behörden nach weiteren Erhebungen wieder grünes Licht geben, wollen sie das Experiment wieder anlaufen lassen.

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Könnte Regen verändern

Neben den lokalen Behörden äußerten auch Umweltschutzaktivist*innen Bedenken. Manche finden, dass Geoengineering vom eigentlichen Problem der Klimakatastrophe ablenkt und besser fossile Brennstoffe verboten werden sollten. 

Andere glauben, dass sich durch den Eingriff in den Wasserkreislauf der Erde die Zirkulationsmuster im Ozean ändern könnten, wodurch lokale Fischereibetriebe geschädigt werden könnten. Geoengineering könnte zudem dazu führen, dass es mancherorts mehr regnet als bisher, während andere Regionen weniger Regen haben werden.

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