Neue Theorie: Dieser Stern ähnelt einer Matrjoschka-Puppe
Forscher haben eine Theorie wiederbelebt, die eine Alternative für Schwarze Löcher vorschlägt. Sogenannte Gravasterne könnten ähnlich kompakt sein und eine gleichgroße Gravitation haben, die nicht mal Licht entkommen lässt. Sie haben aber keinen Ereignishorizont.
Im Zentrum eines Schwarzen Lochs, hinter dem Ereignishorizont, befindet sich die sogenannte Singularität. Dort haben physikalische Gesetze keine Gültigkeit mehr, nichts kann wieder nach außen dringen. Dadurch entsteht das Informationsparadoxon, da das Verschwinden von Informationen den Gesetzen der Quantenmechanik widerspricht.
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Bevor 2016 durch Gravitationswellen das erste Schwarze Loch nachgewiesen wurde und Forscher*innen 2019 das erste indirekte Foto machten, entstanden alternative Ansätze, um das Informationsparadoxon zu umgehen. Erstmals schlugen 2001 Pawel Mazur und Emil Mottola Gravasterne vor.
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Kern aus Dunkler Energie
Das hypothetische Objekt könnte aus einem massereichen Stern entstehen. Statt wie ein Schwarzes Loch komplett zu kollabieren, würde sich im Inneren des Gravasterns eine Blase aus Dunkler Energie bilden. Diese Dunkle Energie schafft einen Gegendruck zu der Gravitation, die den Stern zusammenpresst. Die Außenhülle eines Gravasterns wäre eine hauchdünne Materialschicht, deren Dicke fast 0 beträgt.
Diese Theorie haben die beiden Forscher Daniel Jampolski und Luciano Rezzolla erweitert. So könnten sich mehrere Gravasterne zu einem "Nestar" verschachteln, schreibt Jampolski in seiner Bachelorarbeit. "Der Nestar ist wie eine russische Matrjoschka, und unsere Lösung der [einsteinschen] Feldgleichungen lässt auch eine ganze Reihe von ineinander geschachtelten Gravasternen zu", heißt es in einem Statement.
Exotische Theorie
Der Nestar würde sich durch eine dickere Materiehülle auszeichnen und könnte theoretisch eine beliebige Anzahl von Gravasterne beinhalten. Damit würde ein Nestar das Informationsparadoxon umgehen.
Eine Theorie dazu, wie so ein Stern entstehen könnte, existiert noch nicht. Im Allgemeinen findet die Gravastern-Theorie wenig Anklang in der Wissenschaft. Die Forscher beschreiben die Theorie selbst als "exotisch". Sie könnte jedoch dabei helfen, Schwarze Löcher besser zu verstehen, schreiben sie. Die Arbeit wurde im Fachmagazin Classical Quantum Gravity veröffentlicht.
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