
Günstige Laser könnten selbstfahrende Autos revolutionieren - im Bild: ein selbstfahrendes Auto von Waymo, das auf Lidar-Sensoren setzt
Günstige Laser könnten selbstfahrende Autos revolutionieren
Es ist fast schon eine Glaubensfrage: Die allermeisten Hersteller von selbstfahrenden Autos setzen auf Lidar-Sensoren, damit die Fahrzeuge mithilfe von Laserstrahlen die Umgebung abtasten können. Elon Musk will hingegen auf Lidar verzichten und bei autonomen Fahrzeugen ausschließlich auf herkömmliche Kameras setzen.
Laut dem Tesla-CEO würden Kameras ausreichen. Die Konkurrenz - etwa die Google-Schwester Waymo - widerspricht und behauptet, Laser-Sensoren seien aus Sicherheitsgründen notwendig. Musk geht es aber vor allem auch um die Kosten. Denn die Lidar-Technologie gilt als teuer.
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Neuer Laser soll wesentlich günstiger sein
Einen Weg aus dieser Misere könnte ein neuartiger Laser ebnen, der derzeit in Norwegen und der Schweiz entwickelt wird. Dieser Laser soll wesentlich günstiger und gleichzeitig leistungsstärker sein als bisherige. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich im Wissenschaftsjournal Nature Photonics veröffentlicht.
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Flexibel einsetzbar
"Unsere Ergebnisse können uns einen neuen Lasertyp liefern, der schnell, relativ billig, leistungsstark und einfach zu benutzen ist", sagt Johann Riemensberger von der Norwegian University of Science and Technology, die gemeinsam mit der schweizerischen École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) an der Entwicklung des neuen Lasers arbeitet.
Der neu entwickelte Laser könne sowohl als Lidar bei selbstfahrenden Autos genauso eingesetzt werden, als auch bei Glasfaser-Internet und beim Erkennen von giftigen Gasen in der Luft - beispielsweise Blausäure.
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Aus dem Labor in die reale Welt
Die Forscher setzen bei dem neuen Laser auf mikroskopische Lichtschaltkreise und fortschrittlichen Materialien. Vorteilhaft ist, dass der Laser auf Chip-Technologie aufbaut, die bereits verfügbar ist. Das sei auch der Grund, warum sich der Laser kostengünstig in Massen produzieren lasse, so Riemensberger.
Wann es so weit ist, ist allerdings unklar. Aktuell handelt es sich um eine Forschung, die in Laboren bereits realisiert wurde. Ob es der neue Laser irgendwann in die reale Welt schafft, bleibt abzuwarten. Die beteiligten Forschungsteams geben sich jedenfalls hoffnungsvoll.
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