Die "Phantom-Galaxie" ist nur schwer zu erkennen. Hubble und Webb machen sie sichtbar.

Die "Phantom-Galaxie" ist nur schwer zu erkennen. Hubble und Webb machen sie sichtbar.

© ESA/Webb, NASA & CSA, J. Lee and the PHANGS-JWST Team; ESA/Hubble & NASA, R. Chandar Acknowledgement: J. Schmidt

Science

Webb und Hubble machen spektakuläres Foto der Phantom-Galaxie

NASA, ESA und CSA (Kanada) haben ein neues Bild veröffentlicht. Das nutzt Daten von gleich 2 bekannten Weltraumteleskopen, dem neuen Teleskop James Webb sowie dem älteren Hubble.

Was aussieht wie ein Wurmloch, ist eigentlich die Galaxie NGC 628 oder Messier 74 (M74), auch genannt "Phantom-Galaxie". Sie ist rund 32 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und liegt im Sternbild der Fische.

M74 ist bekannt für seine spiralartigen, gekrümmten Arme und sein gasarmes Zentrum. Letzteres ermöglicht einen ungetrübten Blick auf den Sternenhaufen im Herzen der Galaxie.

Unterschiedliche Beobachtungen möglich

Von der Galaxie gibt es bereits zahlreiche Bilder, die etwa auf Daten von Hubble oder dem Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) basieren. Durch die Kombination der Aufnahmen unterschiedlicher Teleskope, kann M74 nun noch näher untersucht werden: "Die zusätzlichen kristallklaren Webb-Beobachtungen bei längeren Wellenlängen werden es den Astronom*innen ermöglichen, sternbildende Regionen in den Galaxien zu lokalisieren, die Massen und das Alter von Sternhaufen genau zu messen und Einblicke in die Natur der kleinen Staubkörner zu gewinnen, die im interstellaren Raum treiben", erklärt die ESA in einer Mitteilung.

Hubbles Beobachtungen hätten laut der Weltraumbehörde besonders helle Bereiche der Galaxie, auch als HII-Regionen bekannt, hervorgehoben. Es blickt im sichtbaren, ultravioletten und nahen Infrarotbereich in den Weltraum und ergänzt somit Webb, welches auf den nahen und mittleren Infrarotbereich ausgelegt ist. Ein Bild der ESA vergleicht die unterschiedlichen Aufnahmen:

M74 trägt den Spitznamen "Phantom-Galaxie", da sie schwach leuchtet, sodass sie für Amateur-Astronom*innen am Himmel nur schwer erkennen kann.

Geballte Expertise

„Durch die Kombination von Daten aus Teleskopen, die über das gesamte elektromagnetische Spektrum hinweg arbeiten, können Wissenschaftler*innen einen besseren Einblick in astronomische Objekte gewinnen als durch die Nutzung eines einzelnen Observatoriums“, schreibt die ESA.

Hubble befindet sich seit 1990 im All und wird gemeinsam von NASA und ESA betrieben. Bei James Webb ist auch die kanadische Weltraumbehörde mit an Bord.

Webb beobachtet seit einem halben Jahr Himmelskörper und schickt die Daten zur Erde. In der Vergangenheit wurden bereits zahlreiche spektakuläre Bilder von Webb veröffentlicht - zuletzt eine detailreiche Aufnahme des Jupiter.

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