Das ist nicht Ceers-2112, sondern die Spiralgalaxie NGC 3455

Das ist nicht Ceers-2112, sondern die Spiralgalaxie NGC 3455

© ESA/Hubble & NASA

Science

Neue Entdeckung stößt bisherige Annahme zu Galaxienentwicklung um

Ein internationales Forscher*innenteam unter der Leitung des spanischen Centro de Astrobiologie hat diese Woche eine Studie veröffentlicht, die in der Astronomie für Aufsehen sorgt. Auf Bildern des James Webb Weltraumteleskops haben sie die Balkenspiralgalaxie Ceers-2112 entdeckt. Das Besondere daran: Sie ist so weit entfernt, dass die für uns sichtbare Form mehr als 11 Milliarden Jahre alt ist.

Die Galaxie erhielt ihre heute sichtbare Form also nur 2 bis 3 Milliarden Jahre nach dem Urknall. Bisher dachte man, dass sich Balkenspiralgalaxien oder Spiralgalaxien wie die Milchstraße erst zu einem viel späteren Zeitpunkt gebildet haben konnten. Die Erkenntnis stößt eine bisherige Annahme zur Galaxieentwicklung um.

Doch nicht soviel Chaos wie gedacht

"Der Fund von Ceers-2112 zeigt, dass die Galaxien im frühen Universum so geordnet sein konnten wie die Milchstraße", zitiert Mashable Alexander de la Vega von der University of California, Riverside, der an der Studie mitgearbeitet hat. "Das ist überraschend, weil Galaxien im frühen Universum viel chaotischer waren."

Schnellere Reifung offenbar möglich

"Fast alle Balken werden in Spiralgalaxien gefunden. Der Balken in Ceers-2112 legt nahe, dass Galaxien, viel schneller gereift sind und sich geordnet haben, als wir bisher glaubten. Das heißt einige Aspekte unserer Theorien zur Galaxienentstehung und -Evolution müssen überarbeitet werden", sagt de la Vega weiter.

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Staunen über Teleskop-Leistung

Bisher dachte man, Balken können nur in Spiralgalaxien entstehen, durch Instabilitäten in der Spiralstruktur oder durch die Anziehungskräfte benachbarter Galaxien. Einen Einfluss soll aber auch Dunkle Materie spielen, die bisher unzureichend verstanden wird. Erstaunt zeigten sich die Forscher*innen auch über die Klarheit, mit der der Balken von Ceers-2112 auf den Aufnahmen erkennbar ist. De la Vega: "Aber die Leistung des James Webb Teleskops und die Expertise unserer Forschungsteams halfen uns, die Abmessungen und Form des Balkens genau abzugrenzen."

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