Webb Teleskop macht unerwartete Funde am Rand des Sonnensystems
Pluto galt lange Zeit als der 9. Planet des Sonnensystems, doch noch weiter von der Sonne entfernt, am Rande des Sonnensystems, liegt ein noch massereicherer Zwergplanet namens Eris. Er zählt zu den so genannten transneptunischen Objekten, eine Ansammlung von Himmelskörpern im Kuiper-Gürtel, jenseits der Umlaufbahn des Neptun. Ein Team von Wissenschaftler*innen hat nun das James Webb Weltraumteleskop auf Eris und Makemake (einen weiteren, etwas kleineren Zwergplaneten) ausgerichtet und dabei eine erstaunliche Entdeckung gemacht.
Methanablagerungen untersucht
Wie die Forscher*innen in einem Beitrag im Fachmagazin Icarus berichten, haben sie die Herkunft von Methaneisablagerungen auf den Oberflächen von Eris und Makemake untersucht. Sie kommen zu dem Schluss, dass das Methan am ehesten dadurch entstanden sei, dass die Objekte warme Kerne aufweisen. Sie könnten Methan in ihrem Inneren erzeugt haben, dass sich dann seinen Weg bis zur Oberfläche gebahnt hat.
Flüssiges Wasser unter Eisschicht denkbar
Wie Mashable berichtet, könnte es im Inneren von Eris und Makemake Konvektionsprozesse geben, durch die das Methan vom Kern durch eine eisige Kruste bis zur Oberfläche getragen wird. Möglicherweise könnte es dadurch unter der Eiskruste der Objekte sogar flüssiges Wasser geben. Das Methan an der Oberfläche seien laut den Forscher*innen jedenfalls vor relativ kurzer Zeit "gekocht" worden, die Kerne sollten also immer noch warm sein.
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Bis zu dreifache Sonne-Neptun-Distanz
Eris hat einen Durchmesser von 2.326 Kilometer, ist damit also kleiner als der Erdmond (3.474 km). Der Zwergplanet kreist in einer Umlaufbahn um die Sonne, die an ihrem entferntesten Punkt mehr als dreimal so weit von der Sonne entfernt ist, die jene des Neptun. Makemake hat einen Durchmesser von 1.434 Kilometer. Seine Umlaufbahn ist der Sonne im Schnitt etwas näher als jene von Eris.
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