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Science

Beinahe-Katastrophe im Weltall: Nur 6 Meter fehlten zum Crash

Am Freitag kam es beinahe zu einer Kollision im Weltall. Wie LeoLabs berichtet, flogen 2 Objekte mit nur 6 Meter Abstand und 39.000 km/h aneinander vorbei. Dabei handelt es sich um einen ausrangierten, russischen Satelliten und um das Überbleibsel einer SL-8-Rakete, die ebenfalls Russland gehört.

Laut LeoLabs ist man damit nur knapp einer potenziellen Katastrophe ergangen. Die Zerstörung der Objekte ist an sich egal, weil der Satellit Cosmos 2361 ausrangiert und die Raketenstufe lediglich ein Überbleibsel eines früheren Starts ist. Der Crash wäre aber in einer Höhe von 984 Kilometern entstanden, was ein Worst-Case-Szenario sei.

Kaskaden-Effekt könnte alle Satelliten zerstören

Das dabei entstehende Trümmerfeld hätte Tausende Teile gehabt und würde für Jahrzehnte im Orbit bleiben. Das könnte den gefürchteten Kaskaden-Effekt auslösen. Andere Satelliten und Objekte werden durch die Trümmerwolke zerstört, wodurch diese immer mehr anwächst. Das geht so lange weiter, bis womöglich kein einziger Satellit mehr übrig ist.

Neben den Ausfall von Erdbeobachtungen und Kommunikations-Lösungen, könnte die Zerstörung der GPS-Satelliten weitreichende Folgen haben. Flugzeuge wären eine Weile am Boden, Schiffe müssten vorerst im Hafen bleiben. Waren kommen dadurch nicht rechtzeitig an, Lieferketten und Logistik werden strapaziert. Infrastruktur, die den hochpräzisen Zeitdienst von GPS nutzt, könnte nicht mehr korrekt getaktet werden. Dazu gehört auch das Stromnetz. Im schlimmsten Fall könnten weltweite Blackouts die Folge sein.

In der Höhe zwischen 950 und 1.050 Kilometer, sind besonders viele Teile von SL-8-Raketenstarts zu finden. Um die 160 Stück drehen dort im Orbit ihre Runden. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Überreste in einer Trümmerwolke zerstört werden und diese so anwachsen lassen, ist also groß. Deshalb bezeichnet LeoLabs den Orbit in dieser Höhe auch als „üble Nachbarschaft“. Dort habe man so gut wie keine Kontrolle, um Kollisionen von Objekten zu verhindern.

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