
Honda gelang ein erfolgreicher Hop-Test.
Konkurrenz für SpaceX: Honda startet wiederverwendbare Rakete
Dass der japanische Konzern Honda Autos und Motorräder herstellt, ist bekannt. Dass auch Außenbordmotoren für Boote gebaut werden, überrascht nicht. Doch dass Honda auch in der Raumfahrtbranche Fuß fassen will, wissen wohl nur die wenigsten.
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Wie aus dem Nichts überraschte Honda jetzt mit einem erfolgreichen Hop-Test. Dabei ließen sie ihre 6,3 Meter große Rakete 271,4 Meter in die Höhe steigen und wieder landen. Das Manöver dauerte 56 Sekunden, die Landung erfolgte 37 Zentimeter vom angestrebten Landeziel entfernt.
Suborbitalflüge bis 2029
"Der Test war der erste von Honda durchgeführte Start- und Landetest mit dem Ziel, Schlüsseltechnologien zu demonstrieren, die für die Wiederverwendbarkeit von Raketen wichtig sind", schreibt das Unternehmen in einer Aussendung. Honda führte laut eigenen Angaben seit 2024 Antriebs- und Schwebetests für seine wiederverwendbaren Raketen durch. Bis 2029 wolle man damit suborbitale Flüge durchführen.
Rakete von Honda



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Damit würde Honda in direkter Konkurrenz mit SpaceX stehen. Deren Trägerraketen Falcon 9 und Falcon Heavy werden nicht nur genutzt, um Starlink-Satelliten in den Orbit zu bringen, sondern werden für kommerzielle Nutzlast aller Art verwendet. Durch die Wiederverwendbarkeit sind die Transportkosten in den LEO (Low Earth Orbit) deutlich geringer als bei einmalig verwendbaren Raketen. Ein Kilogramm Nutzlast bringt eine Falcon 9 für geschätzte 3.600 Dollar in den LEO, bei der Falcon Heavy soll der Preis bei etwa 2.500 Dollar liegen.
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Wegen der geringeren Kosten gelten wiederverwendbare Raketensysteme als Zukunftstechnologie in der Raumfahrt. Auch Blue Origin, das Raumfahrtunternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos, arbeitet an wiederverwendbaren Trägerraketen. Bemühungen in diesem Bereich gibt es auch in Europa und China.
Japan fördert Raumfahrtindustrie
Wie Reuters berichtet, kündigte Hondas Konkurrent Toyota Anfang des Jahres eine Investition in den Raketenhersteller Interstellar Technologies an. Die japanische Regierung versucht ebenso, die private Raumfahrtindustrie im Land zu fördern und subventioniert damit verbundene Forschungsprojekte bis Anfang der 2030er-Jahre mit umgerechnet 48 Milliarden Euro.
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