Ingenuity-Helikopter auf dem Mars (Illustration)

Ingenuity-Helikopter auf dem Mars (Illustration)

© APA/AFP/NASA/JPL-CALTECH/HANDOUT / HANDOUT

Science

Funkverbindung unterbrochen: Staub bedroht Mars-Helikopter

Der Mars-Helikopter Ingenuity hatte in den vergangenen Tagen mit einem Staub-Problem zu kämpfen. Infolge dessen konnte der kleine Helikopter nicht mehr kontaktiert werden, weil die Funkverbindung zum Perseverance-Rover unterbrochen war.

Mittlerweile konnte der Funkkontakt zwar wieder hergestellt werden, das Problem mit dem Mars-Staub hält allerdings weiter an. Das wirft Fragen auf, wie lange der Ingenuity-Helikopter noch intakt bleibt und ob er es schafft, weitere Flüge zu absolvieren.

Der Mars-Staub und die Energieversorgung

Auch auf dem Roten Planeten ändern sich die Jahreszeiten und aktuell beginnt eine Phase, in die Staubbelastung in der Mars-Atmosphäre stark zunimmt und Staubstürme häufiger auftreten. Der Staub lagert sich folglich auf den Solarpanelen der Mars-Gefährte ab und bringt die Energieversorgung in Gefahr.

So ist es in der vergangenen Woche dem Ingenuity-Helikopter ergangen. Durch die Staubablagerungen auf den Solarpanelen konnte der Hubschrauber seine Batterien nur wenig aufladen. Dadurch wurde das "Field-programmable Gate Array" (FPGA) automatisch deaktiviert.

Dieses Modul ist dafür verantwortlich, die verschiedenen Modi des Helikopters zu aktivieren, um so wenig wie möglich Energie zu konsumieren. Beispielsweise wird dadurch in den extrem kalten Mars-Nächten das Heizelement automatisch eingeschaltet. Auch die vorprogrammierte Aktivierung des Flugmodus wird auf diese Weise geregelt.

Funkverbindung wieder hergestellt

Als das FPGA aber deaktiviert wurde und die Funkverbindung zum Mars-Rover unterbrochen war, wurde die Missions-Uhr des Helikopters zurückgestellt. Dadurch wusste Ingenuity nicht mehr, wann Tag und Nacht ist. Er konnte also die Heizung nicht mehr automatisch einschalten beziehungsweise wusste er nicht mehr, wann er seine Batterien bei Tag aufladen kann.

Glücklicherweise wurden die Akkus aber trotzdem wieder soweit aufgeladen, sodass die Funkverbindung zum Perseverance-Rover wieder hergestellt werden konnte. Auch die Missions-Uhr konnte wieder synchronisiert werden. Das Problem mit dem Staub wird in den kommenden Wochen aber nicht geringer werden, erklärt die NASA in einer Aussendung.

Großartiger Erfolg

Die US-Weltraumbehörde zeigt sich dennoch beeindruckt von den Leistungen des kleinen Helikopters. Ursprünglich waren lediglich 5 Flüge vorgesehen. Ingenuity konnte mittlerweile allerdings 28-mal über der Mars-Oberfläche schweben, was einen großartigen Erfolg darstelle, so die NASA.

Der Ingenuity-Helikopter ist nicht das einzige Mars-Vehikel, das mit Staub zu kämpfen hat. Der Mars-Rover Opportunity ist 2018 einem Staubsturm zum Opfer gefallen. Der baugleiche Mars-Rover Spirit ist 2007 ebenso in einem riesigen Sandsturm verloren gegangen.

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