Das neue Material

Das neue Material

© TDK

Science

Neues Material: Feststoffakkus ersetzen Knopfzellen

Wenn es nach der EU geht, gibt es bald keine Einwegbatterien mehr. Dann dürfen nur noch Akkus in Umlauf gebracht werden. Das gilt auch für Knopfzellen.

Hier verkündet das Unternehmen TDK einen Durchbruch. Ein neues Material ermöglicht den Bau von Feststoffakkus im Knopfzellen-Format, mit einer Energiedichte von 1.000 Wh/l (Wattstunden pro Liter, Energie pro Volumen).

Laut TDK ist das 100 Mal mehr, als aktuell verfügbare Feststoffakkus des Herstellers. Bei der Konkurrenz seien derzeit 50 Wh/l bei kleinen Feststoffakkus möglich. Aufladbare Knopfzellen mit flüssigem Elektrolyt haben zwar eine Energiedichte von 400 Wh/l Leistung, sind aber weniger sicher. Gerade bei Geräten, die nahe am Körper getragen werden, seien Feststoffakkus von Vorteil, da diese bei Beschädigung nicht brennen oder explodieren.

➤ Mehr lesen: Chinesische Nuklear-Batterie soll Handy-Laden überflüssig machen

Für Wearables und als Knopfzellen-Ersatz

Die neuen Feststoffakkus sollen Keramik nutzen, mit einem oxid-basierten Elektrolyt und Lithiumlegierung-Anoden. TDK sieht die Anwendung seiner neuen Akkus in allen kleinen, kabellosen Geräten. Sie sollen etwa in Wearables genutzt werden – von kabellosen Kopfhörern über Fitness-Tracker bis zu Smartwatches.

TDK strebt auch an, dass die Akkus existierende Knopfzellen ersetzen werden, u. a. in Armbanduhren, Hörgeräten und anderen medizinischen Geräten. Wenn die EU in den kommenden Jahren das Verbot für Einweg-Knopfzellen beschließt, dürfte die Nachfrage für Knopfzellen-Akkus stark zunehmen.

➤ Mehr lesen: Durchbruch in Akkuforschung: Natrium-Batterie lädt in Sekunden

Zu fragil für Smartphones

In Smartphones oder gar Autos sieht TDK die neuen Akkus nicht. Da die Zellen Keramik als Material nutzen, seien sie zerbrechlicher als andere Zellen für Feststoffbatterien. Beim kleinen Formfaktor ist das egal, bei größeren Akkus könnte das aber zu Problemen bei der Haltbarkeit führen.

TDK, das auch Apple mit Batterien ausstattet, will erste Prototypen seiner neuen Akkus Anfang 2025 bauen. Diese werden an Kunden verschickt, die sie dann etwa in Wearables oder IoT-Sensoren testen. Sollten die zufrieden sein, kann die Massenproduktion anlaufen. 

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare