Riesige Karte der Milchstraße zeigt über 3,3 Milliarden Sterne
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Astronom*innen haben die bisher detaillierteste Sternenkarte eines Teils der Milchstraße veröffentlicht. Darin sind ungefähr 3,32 Milliarden Himmelsobjekte verzeichnet. Dafür wurden 21.400 Einzelaufnahmen und über 10 Terabyte an Daten gesammelt.
Die Karte entstand über 2 Jahre hinweg mit der Dark Energy Camera des NSF’s Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile. Die gesamte Karte des DECaPS2-Surveys ist in hoher Auflösung öffentlich abrufbar (hier). Sie zeigt die galaktische Scheibe, wie man sie von der südlichen Hemisphäre aus sieht. Damit sind 6,5 Prozent des Nachthimmels abgedeckt.
Einzelne Sterne lassen sich schwer identifizieren
Die Forscher*innen erfassten Licht im optischen und nahinfraroten Spektrum. Die große Herausforderung war das Identifizieren einzelner Objekte. In diesem Teil der Milchstraße gibt es viel Staub, der Sternenlicht absorbiert und damit schwächer leuchtende Objekte schwer erkennbar werden lässt. Das Licht, das von kosmischen Nebeln ausgeht, macht es zudem schwer, die Helligkeit einzelner Objekte zu messen.
Außerdem sind in diesem Gebiet so viele Sterne vorhanden, dass es schwer ist, sie auseinanderzuhalten. Sie überschneiden sich auf der Aufnahme, und es ist schwer zu bestimmen, was im Hinter- und Vordergrund liegt.
Neue Methode für Datenverarbeitung
Trotzdem konnte das Team mit 3,32 Milliarden Sternen den bisher größten Himmelsatlas erstellen. Grund dafür ist laut Studienleiter Andrew Saydjari vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, dass man die Kamera auf eine Region mit besonders hoher Sternendichte richtete, sagt er in einem Statement.
Mit der Nahinfrarotkamera blickten sie durch einen Großteil des Staubs. Zudem nutzen sie eine neue Methode zur Datenverarbeitung (Studie), um Vorherzusagen, was hinter einem Stern liegt. So konnten sie berechnen, wie Nebel und dichte Sternenhaufen die Aufnahme beeinflussen und die Karte genauer machen. Die Ergebnisse erschienen im Fachmagazin Astrophysical Journal. 2021 veröffentlichte das Team bereits eine Karte der äußeren Milchstraße (futurezone berichtete).
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