Mondlander Peregrine

Der Mondlander Peregrine von Astrobotics ist nun verglüht

© Astrobotic

Science

Mondlander ist verglüht: Hier ist sein letztes Foto

Eigentlich wollte das Unternehmen Astrobotic mit Peregrine die erste kommerzielle Mondlandung vollführen. Eine Störung beim Start führte allerdings dazu, dass die Reise zum Mond abgebrochen werden musste. Beschädigungen am Lander - vermutlich durch einen Schlag oder durch die enormen Kräfte beim Start - hätten eine erfolgreiche Landung unmöglich gemacht. Aufgrund einer Störung des Antriebssystems kam es zudem zu einem Treibstoff-Leck

Den Ingenieuren gelang zeitweise eine Stabilisierung der Kapsel, das Reiseziel Mond musste aber aufgegeben werden. Stattdessen entschied man sich, den Lander wieder zur Erde zurückzuschicken, wo er in der Atmosphäre verglühen sollte. 

Genau das passierte nun. Am Donnerstag gegen 21:50 Uhr MEZ verlor das US-Unternehmen den Kontakt zu Peregrine, wie es auf X erklärte. Man gehe davon aus, dass der Lander über dem Südpazifik in die Erdatmosphäre eingetreten und dort verglüht ist. Es gebe aber noch keine unabhängige Bestätigung dafür. Vor dem Eintritt machte Peregrine aber noch ein letztes Foto, auf dem ein Teil das Landers selbst als auch die Erde als sonnenbeleuchtete Sichel zu sehen ist. Die Aufnahme ist laut Astrobotic komplett unbearbeitet.

Pressekonferenz angekündigt

Für (den heutigen) Freitag haben Astrobotic und die US-Raumfahrtbehörde NASA für 19.00 Uhr MEZ eine Pressekonferenz angekündigt. Dann dürfte es vermutlich noch einige Details zur gescheiterten Mission geben. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag postete Astrobotic zudem ein eindrucksvolles Video, das kurz nach dem Start aufgenommen wurde.

Eigentlich hätte die Kapsel im Februar in einem Gebiet mit dem Namen Sinus Viscositatis (Bucht der Klebrigkeit) landen und die erste - unbemannte - US-Mondlandung seit der Apollo-Mission vor über 50 Jahren perfekt machen sollen. "Peregrine" (auf Deutsch: Wanderfalke) flog zunächst weiter und erreichte sogar die Distanz, die der Mond von der Erde entfernt ist. Nach Abstimmung unter anderem mit der US-Raumfahrtbehörde NASA habe man sich dann aber dazu entschlossen, die Kapsel kontrolliert abstürzen zu lassen, teilte Astrobotic vor einigen Tagen mit.

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Fracht von Peregrine

Bei der "Peregrine Mission 1" konnten Privatpersonen und Unternehmen Raum für den Transport von Material zum Mond in dem Lander kaufen, der 1,9 Meter hoch ist und einen Durchmesser von 2,5 Metern hatte. Auch die US-Weltraumbehörde NASA wollte mit mehreren Geräten auf der Reise ihre eigenen Expeditionen zum Begleiter der Erde vorbereiten. Dafür wurden Astrobotic 100 Millionen Dollar bezahlt.

Aufgeben will man bei Astrobotic jedenfalls nicht. Der nächste Versuch startet im November. Dann soll der VIPER-Rover der NASA zum Mond transportiert werden. Die NASA möchte bei der Mission unter anderem die Mondexosphäre untersuchen. Zudem sollen thermische Eigenschaften und der Wasserstoffgehalt des Materials auf der Mondoberfläche (Regolith) erkundet werden.

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