NASA muss Raumsonden-Mission wegen Antriebsproblemen beenden
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Lunar Flashlight startete am 11. Dezember 2022 gemeinsam mit dem Mondlandegerät Hakuto-R M1 in den Weltraum. Die Raumsonde sollte eine Reihe neuer Techologien testen und die Mondoberfläche auf Wasservorkommen scannen. Nun verkündet die NASA aber das Aus für die Mission. Die Raumsonde hat es nicht geschafft, in den Orbit um den Mond einzuschwenken, weil der Antrieb versagt hat.
Ab in die Tiefen des Alls
Schuld an dem Problem in der Aktenkoffer-großen Raumsonde sind angeblich Trümmerteile, die die Treibstoffversorgung des Triebwerks unterbrochen haben, heißt es aus dem Jet Propulsion Laboratory der US-Weltraumbehörde. Die NASA hat versucht, die Treibstoffblockade zu lösen, indem es den Druck der Treibstoffpumpen stark erhöht hat. Die Maßnahme hat aber keinen Erfolg. Lunar Flashlight stürzt nun quasi Richtung Erde zurück, wird sie am Mittwoch, den 17. Mai um 65.000 Kilometer verfehlen, von der Erde weggeschleudert werden und in die Tiefen des Alls verschwinden, wie Space News berichtet.
Neuer Treibstoff und Laser-Messungen
Für den Antrieb von Lunar Flashlight kam erstmals ein nichtgiftiger Treibstoff namens ASCENT zum Einsatz. Der Antrieb funktionierte auch eine Zeit lang, dann trat allerdings das Trümmerteil-Problem auf. An Bord der Raumsonde befindet sich ein Laser-Reflektometer, mit dem die permanent verschatteten Krater am Südpol des Mondes nach Wasser abgesucht werden sollten. Das Instrument kam nicht an seinem geplanten Einsatzort im Mondorbit zum Einsatz, seine Funktionstüchtigkeit konnte aber bei Tests bestätigt werden.
Als Testplattform ein Erfolg
"Technologie-Demonstrationen sind natürlicherweise mit größerem Risiko und größerem Lohn verbunden", sagt Christopher Baker, Programmdirektor für kleine Raumfahrzeugtechnologien bei der NASA. "Lunar Flashlight war dahingehend ein großer Erfolg, dass es eine Testplattform für neue Systeme war, die niemals im All waren." Für das Missionsteam sei es aber klarerweise enttäuschend, keine Messungen auf dem Mond vornehmen zu können.
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