NASA: SpaceX soll gestrandete ISS-Astronauten erst 2025 retten

NASA: SpaceX soll gestrandete ISS-Astronauten erst 2025 retten

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NASA: SpaceX soll gestrandete ISS-Astronauten erst 2025 retten

Hoffentlich haben die beiden Boeing-Astronauten nichts Wichtiges geplant. Denn der Aufenthalt auf der ISS könnte sich noch einmal um mehrere Monate verlängern. Möglicherweise können sie erst im kommenden Jahr zur Erde zurückkehren, wie die NASA nun bekannt gegeben hat. 

Die Astronautin Suni Williams und ihr Kollege Barry Wilmore sind im Juni an Bord der Starliner-Kapsel von Boeing zur ISS geflogen. Wegen Problemen mit dem Raumschiff, musste ihre Rückreise immer wieder verschoben werden. Die Fehler mit dem Starliner sind einfach nicht in den Griff zu bekommen. 

Nach wie vor gebe es kein fixes Rückkehrdatum, teilte die NASA bei einer Pressekonferenz mit. Derzeit würden vor allem 2 Möglichkeiten für die Rückreise diskutiert.

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Die beiden Möglichkeiten für die Rückreise

Erstens die ursprünglich geplante Rückkehr mit der Starliner-Kapsel, die immer unwahrscheinlicher wird. Dafür müssten allerdings die aufgetretenen Probleme mit den Triebwerken und Heliumlecks noch abschließend geklärt und aus dem Weg geräumt werden. Das ist bislang aber nicht gelungen.

Die 2. Möglichkeit wäre, dass die beiden Raumfahrer mit einer Dragon-Kapsel von SpaceX gerettet werden. Je länger die Reperaturversuche andauern, desto wahrscheinlicher wird diese Möglichkeit.

Dann könnten sie jedoch erst im Februar 2025 zur Erde zurückkehren. Die Starliner-Kapsel würde in diesem Fall ohne Crew zur Erde zurückfliegen, wofür aber noch eine umfangreiche Software-Rekonfiguration notwendig wäre.

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Herber Rückschlag für Boeing

Wegen der Probleme mit dem Boeing-Raumschiff musste SpaceX die "Crew 9"-Mission bereits von August auf September verschieben. Es wäre möglich, dass "Crew Dragon"-Kapsel mit 2 anstelle von 4 Astronauten startet. Williams und Wilmore würden auf der ISS dann Teil dieser Crew und könnten mit dem SpaceX-Raumschiff im Februar 2025 zur Erde zurückkehren. 

Für Boeing, das bereits 1,6 Milliarden Dollar in die Entwicklung des Starliners investiert hat, wäre der Einsatz eines SpaceX-Raumschiffs für den Rücktransport der Astronauten ein herber Rückschlag im Wettbewerb um NASA-Aufträge. 

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"Bereit zu tun, was immer sein muss."

Williams und Wilmore seien derzeit eine große Hilfe bei den Aktivitäten an Bord der ISS und in alle Gespräche eingebunden, sagte NASA-Manager Steve Stich. "Sie sind bereit zu tun, was immer sein muss." Eine endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen werde wohl bis Mitte August fallen. 

Der Starliner ist ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund 3 Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht und im Unterschied zum "Crew Dragon" von Elon Musks Firma SpaceX nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde landet.

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Krisengeplagtes Raumschiff

Der allererste, unbemannte Starliner-Flug zur ISS im Jahr 2019, war bereits ein Misserfolg, weil das Raumschiff im falschen Orbit gelandet ist. Die Boeing-Kapsel war Anfang Juni nach jahrelangen Verzögerungen vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida erstmals zu einem bemannten Testflug aufgebrochen. 

Im Mai 2022 hatte der "Starliner" einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS erfolgreich absolviert und dort 4 Tage verbracht. Künftig soll er als Alternative zur "Crew Dragon"-Raumkapsel Astronauten zur ISS transportieren. Ob es nach all den Pannen dazu kommt, bleibt abzuwarten.

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