Rätsel um Meteoriten gelöst, die vom Mars stammen
Sechs Marsmeteoriten konnten zu ihren Kratern zurückverfolgt werden, aus denen sie vor Millionen von Jahren abgesprengt wurden. Die Erkenntnis soll Forscher helfen, mehr über den Roten Planeten zu erfahren.
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Trifft ein Meteorit aus dem Weltall auf den Mars, verursacht er eine Explosion, deren Trümmer die Schwerkraft des Planeten überwinden können. Diese können schließlich selbst als Meteorit auf die Erde treffen. Anthony Lagain von der Curtin University in Australien und sein Team konnte diese Planetensplitter nun ihren Kratern auf dem Mars zuordnen.
Auswahl aus 80.000 Krater
"Auf dem Mars gibt es rund 80.000 Krater mit einem Durchmesser von mehr als 3 Kilometern. Jeder dieser Krater könnte der Ursprung der Marsmeteoriten sein", wird Lagain von NewScientist zitiert. Das Modell der Forscher grenzte die Möglichkeiten allerdings auf 20 Krater ein, indem das Alter der Meteoriten mit dem Alter der Krater abgestimmt wurde.
Die Forscher untersuchten dann die Struktur der Meteoriten, um herauszufinden, welcher Kraft sie ausgesetzt waren, als sie in den Weltraum geschleudert wurden. Auch diese Informationen speisten sie in das Modell ein. Somit konnten sie einige Kandidaten ausfindig machen, von denen sie 5 Krater als Favoriten auswählten.
Meteoriten bestehen aus Lavagestein
Bei allen Meteoriten handelt es sich um Stücke verfestigter Lava. Wenn die Krater wirklich der Ursprung der Meteoriten sind, kann man damit viel über die vulkanische auf dem Mars lernen. 2 der Meteoriten, die aus demselben Krater stammen, deuten etwa darauf hin, dass das Gebiet länger vulkanisch aktiv war als bisher vermutet.
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Bislang wurden auf der Erde nur 200 Marsmeteoriten gefunden . Sie sind das einzige Marsgestein, das Forscher und Forscherinnen im Detail und aus der Nähe untersuchen können. Das soll sich künftig allerdings ändern. Bei "Mars Sample Return"-Missionen sollen Marsproben vom Roten Planeten zurück zur Erde gebracht werden.
Die Raumfahrtorganisationen NASA und ESA arbeiten etwa gemeinsam an so einer Mission, finanzielle Herausforderungen werfen das Projekt allerdings immer wieder zurück. Die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA plant ebenso eine Probenrückführ-Mission. Sie soll um das Jahr 2030 stattfinden.
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