Ratte

Diese Ratte hat höchstwahrscheinlich normal große Genitalien (Symbolbild)

© Foto von Denitsa Kireva / Pexels

Science

Ratten mit Riesen-Genitalien: Aufregung um wissenschaftliche Arbeit

Künstliche Intelligenz schlägt sich auch immer stärker in der Wissenschaft nieder. Zumeist produktiv, manchmal fragwürdig. Die folgende Geschichte ist eher unter zweiterem einzuordnen. Seit Donnerstag sorgt ein Paper unter Forscher*innen für Aufsehen. Die Arbeit, die bereits das Peer-Review durchlaufen und in einer renommierten Fachzeitschrift veröffentlicht wurde, enthält allerdings groteske Bilder. 

Zu sehen ist auf den KI-generierten Darstellungen unter anderem eine Ratte mit übergroßen Genitalien. Die Beschriftungen der mit Midjourney generierten Illustrationen sind Kauderwelsch, wie Ars Technica berichtet

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Arbeit stammt aus China

Die Arbeit trägt den Titel “Cellular functions of spermatogonial stem cells in relation to JAK/STAT signaling pathway” und stammt von 3 Forscher*innen aus China. Die Zeitschrift, in der sie veröffentlicht wurde, heißt Frontiers in Cell and Developmental Biology.

Am Donnerstag meldete der Herausgeber der Zeitschrift seine Besorgnis und erklärte, dass man sich der Berichte über den Artikel bewusst sei. “Derzeit wird eine Untersuchung durchgeführt und diese Mitteilung wird nach Abschluss der Untersuchung entsprechend aktualisiert”, heißt es an dieser Stelle.

Rattenbild ging viral

Für besonders viel Aufsehen sorgte naturgemäß das Bild der Ratte. Abgesehen von der Tatsache, dass die Darstellung anatomisch vollkommen falsch ist, machen Wörter wie “iollotte sserotgomar cell” und “dck” schlichtweg keinen Sinn. Doch auch ein weiteres Bild, das eigentlich eine Signaltransduktion von Zellen darstellen soll, macht bei genauerer Betrachtung keinen Sinn. 

Und auch eine weitere Darstellung, die die biologischen Eigenschaften von Zellen zeigen soll, ist KI-generierter Nonsens. Aufgrund der Kuriosität des Falls machten die Bilder unter Wissenschaftler*innen auf Social Media schnell die Runde. 

Druck auf Wissenschaftler*innen

Für Wissenschaftler*innen, deren Erfolg zu einem großen Teil anhand der Zahl publizierter Arbeiten bemessen wird, ist der Einsatz von KI auf den ersten Blick verlockend. Dadurch lassen sich Arbeiten potenziell schneller verfassen, als es zuvor der Fall war. Der Vorfall zeigt aber, dass man sich grundsätzlich nicht auf KI-generierte Inhalte verlassen sollte.

Zudem drängt sich die Frage auf, wie es derart offensichtlicher Unsinn durch das Peer-Review geschafft hat. Auch hier müssen offensichtlich Kontrollinstanzen versagt haben.

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