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Rechenzentren sollen in den Weltraum verlagert werden

Das französische Unternehmen Thales Alenia Space prüft, ob man Rechenzentren künftig einfach ins All schießen kann. Die Idee wäre, dass diese in eine Umlaufbahn außerhalb der Erdatmosphäre gebracht werden. Dort sollen sie mit Solarpaneelen betrieben werden, die im All noch einen höheren Wirkungsgrad haben als auf der Erde.

Der Vorschlag zu dieser „Advanced Space Cloud for European Net Zero and Data Sovereignty“ kommt von der EU-Kommission. Es wird aus Umweltgründen erwägt, Datenzentren im All zu betreiben, berichtet golem.de.

Konsortium prüft Realisierung

Thales Alenia Space arbeitet nun im Rahmen einer Studie daran, diese Pläne auf ihre Realisierbarkeit zu überprüfen. Dazu wurde ein Konsortium geschaffen, dem auch Firmen wie HP, Arianespace, Airbus sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) angehören.

Doch wie kommen die Daten schnell genug ins Rechenzentrum und dann wieder auf die Erde? Die Übertragung soll per Laser erfolgen. Dazu wird in Deutschland eine optische Kommunikation entwickelt, die hohe Datenübertragungsraten ermöglichen soll.

Weltraum-Server für weniger CO2-Ausstoß

Die „Advanced Space Cloud“ ist derzeit nur ein Forschungsprojekt, bei dem gezeigt werden soll, dass es möglich ist, derartige Systeme zu entwickeln sowie den Betrieb im All zu ermöglichen. Das Projekt soll so zur Reduzierung von Kohlendioxidemissionen auf der Erde beitragen kann.

Rechenzentren auf der Erde sind besonders energiehungrig. Manche davon verbrauchen mehr Strom als kleine Städte. Dieser enorme Energieaufwand ist nur schwer mit komplett erneuerbaren Energien zu decken, weshalb Rechenzentren als große Erzeuger von CO2 gelten.

Wenn die Rechenzentren im All ausschließlich mit Solarstrom betrieben werden können, würde das den CO2-Ausstoß auf der Erde reduzieren. Allerdings müsste man sich vorher ausrechnen, ob das Transporieren des Datenzentrums ins All per Rakete nicht mehr CO2 erzeugt, als in den Betriebsjahren danach eingespart wird.

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