Der Redwing Unterwassergleiter im Ozean
U-Boot startet Erdumrundung ohne Treibstoff
5 Jahre lang soll die Reise von “Redwing” (Research & Education Doug Webb Inter-National Glider) dauern. Dabei handelt es sich um das erste unbemannte Unterwasserfahrzeug, das die Erde umrunden soll.
Seine Aufgabe ist es, auf der 73.000 Kilometer langen Strecke verschiedene Daten zu sammeln. Zum Beispiel für die Meeresforschung. Durchgeführt wird die sogenannte Sentinel-Mission von Teledyne Marine und der Rutgers University New Brunswick.
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Der Unterwassergleiter
Bei “Redwing” handelt es sich um einen autonomen Unterwassergleiter. Am 11. Oktober wird er seine Reise starten, wie NewScientist berichtet. Er ist 2,57 Meter lang, wiegt 171 Kilogramm und ist mit Batterien ausgestattet, wodurch er keinen Treibstoff benötigt. Laut dem Projektteam müssen die Batterien aber auf circa der Hälfte des Weges getauscht werden.
Der Unterwassergleiter kann mit bis zu 8 Sensoren ausgestattet werden, um Daten zu sammeln. Beispielsweise gibt es einen Fisch-Tracker, der besenderte Meerestiere überwachen soll. Ein weiterer Sensor kann Temperatur, Tiefe und Dichte erfassen. Ein Kompass und ein Lagesensor helfen dem Unterwassergleiter unter Wasser auf dem Weg zu bleiben.
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Wie sich der Gleiter fortbewegt
Damit sich “Redwing” fortbewegen kann, setzen die Techniker auf einen Auftriebsantrieb (Buoyancy Engine). Dieser besteht aus einem mit Gas gefüllten Kolben, der mithilfe eines Elektromotors eingedrückt wird. Dadurch erhöht sich die Dichte des Unterwasserfahrzeugs, sodass es schwerer als das umgebende Wasser wird und absinkt.
Das Unterwasserfahrzeug taucht bis zu 1.000 Meter tief. Dort zieht sich der Kolben wieder zurück und das U-Boot gleitet durch den Auftrieb wieder nach oben. Im Laufe der Reise wird dieses Manöver ständig wiederholt, wodurch sich “Redwing” im Zickzack-Muster durch den Ozean bewegt und etwa alle 8 bis 12 Stunden wieder auftaucht.
Der Auftriebsmotor benötigt eine Batterie, die im Notfall auch einen Propeller antreiben kann. Das soll aber vermieden werden.
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Überwachung des Unterwasserfahrzeugs
Der Unterwassergleiter wird mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von rund 0,75 Knoten, also etwa 0,4 m/s oder 1,44 km/h unterwegs sein. Damit er nicht auf Abwege gerät, behalten die Techniker von Teledyne Webb Research und Studierende der Universität das U-Boot im Auge und passen die Route an. Das ist möglich, weil auch ein GPS-Sensor an Board ist, wodurch die Position erfasst wird. Über Satelliten empfängt “Redwing” Befehle von dem Piloten und überträgt gesammelte Daten.
Mit der Sentinel-Mission soll die Meeresforschung bzw. Meeresschutz unterstützt werden. Das U-Boot kann aber auch zur Überwachung und Verbesserung der maritimen Sicherheit genutzt werden.
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