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Science

Simpler Test soll helfen, Außerirdische zu finden

Ob Fundstücke auf anderen Planeten, wie dem Mars, Hinweise auf Leben enthalten, ist nicht so einfach herauszufinden. Auf der Suche nach einer einfachen, möglichst überall anwendbaren Methode, ist ein US-Forscher*innenteam nun fündig geworden. Mit einer künstlichen Intelligenz wollen sie den "heiligen Gral der Astrobiologie" gefunden haben.

Kleinste Unterschiede in Mustern erkennen

Die KI wurde mit Daten von 134 Proben trainiert, die sowohl von abiotischen als auch biotischen Quellen stammten, darunter sowohl erst vor Kurzem noch lebenden als auch fossilen, also schon lange toten. Alle Proben wurden mittels Pyrolyse-Gaschromatografie stark erhitzt und in ihre molekularen Bestandteile zerlegt. Anstatt nach spezifischen Molekülen zu suchen, entschied sich die KI, nach kleinsten Unterschieden in den molekularen Mustern zu suchen, um zwischen ehemals lebendigen oder abiotischen Funden zu unterscheiden.

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Auf der Erde und am Mars einsetzbar

Anirudh Prabhu von der Carnegie Universität, der an der Studie beteiligt war, bringt einen Vergleich, der veranschaulichen soll, was die KI gemacht hat: Man könne etwa Münzen unterscheiden, indem man verschiedene Merkmale vergleicht: monetärer Wert, Metalltyp, Jahr der Herstellung, Gewicht, Radius. Aus der Kombination dieser Attribute könne man weitere Untergruppen erstellen. "Aber wenn Hunderte solcher Attribute involviert sind, sind KI-Algorithmen unersetzbar, um Informationen zu sammeln und sehr nuancierte Einsichten zu kreieren."

Das Tolle an der neuen Methode sei, dass sie sowohl in irdischen Laboren als auch in Raumsonden oder Mars-Rover eingesetzt werden kann. Proben, die ein Mars-Rover nimmt, könnten durch die neue Methode schon eingestuft werden, bevor sie zur Analyse zur Erde zurückgeschickt werden. Die KI-Analyse könne aber auch auf Funde auf der Erde angewendet werden, deren Herkunft bis heute umstritten ist.

Ein "Ozean an Möglichkeiten"

Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler*innen zeigen sich auch zuversichtlich, ihre Methode erweitern zu können: "Wenn eine KI leicht zwischen biotisch und abiotisch unterscheiden kann, genauso wie zwischen modernem und altem Leben, welche anderen Einsichten könnten wir gewinnen", sagt etwa Robert Hazen von Carnegie. "Könnten wir etwa herauskitzeln, ob ein altes Fossil einen Zellkern hatte oder ob es Photosynthese betrieben hat? Könnte es verbrannte Rückstände analysieren und zwischen verschiedenen Holzarten in einer archäologischen Fundstätte unterscheiden? Es fühlt sich so an, als ob wir gerade erst unsere Zehen in einen riesigen Ozean an Möglichkeiten stecken."

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