© NASA/JPL-Caltech/T. Pyle (IPAC)

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Astrobiologe schlägt neuen Weg vor, nach Leben im All zu suchen

Die Theorie, Meteoriten könnten die Bestandteile des Lebens transportieren, ist inzwischen gängig. Diesen Ansatz hat ein Astrobiologie-Professor der Universität Tokio weiterentwickelt. Er vermutet, dass sich Hinweise auf Leben in Staub befinden könnten, der über weite Strecken durchs Universum geschleudert wird. 

Wenn Asteroiden in andere Objekte krachen, entstehen diese Staubwolken. Sie können Teilchen lange Zeit und über enorme Strecken transportieren. Diese Staubpartikel könnten Menschen untersuchen. 

"Ich schlage vor, dass wir diese gut erhaltenen Teilchen, die aus anderen Welten ausgestoßen wurden, auf Hinweise auf Leben", sagt Tomonori Totani in einem Statement. Die Suche nach Leben außerhalb unseres Sonnensystems konzentriere sich vor allem auf Kommunikation. Das setze voraus, dass eine Alien-Zivilisation technisch weit fortgeschritten ist. 

Eine andere Methode zur Suche nach Leben ist das Untersuchen der Atmosphären weit entfernter Exoplaneten. Hier, so Totani, könne man aber nur Hinweise auf die Bausteine des Lebens finden, die aber auch ohne die Existenz von Aliens erklärt werden können. 

Einzeller im Asteroiden-Staub

Untersucht man aber den Asteroiden-Staub, könnte man fossile Mikroorganismen entdecken, schreibt der Astrobiologe. Dabei vermutet er, dass ein Mikrometer große Teilchen groß genug wären, um Informationen über Einzeller zu enthalten. Sie wären gleichzeitig klein genug, um lange Distanzen zurück zu legen. 

Viele der Partikel würden den weiten Weg bis in unser Sonnensystem nicht schaffen. Seinen Berechnungen zufolge würden nur ungefähr 100.000 dieser Teilchen jedes Jahr auf der Erde landen, schließt Totani. Das seien aber genug, um nach ihnen zu suchen und sie auf Zeichen von Leben zu analysieren. 

Totani vermutet, dass es bereits eine große Menge solcher Partikel auf der Erde gibt, z.B. im antarktischen Eis oder am Meeresboden. Von dort könne der Weltraumstaub relativ einfach gesammelt werden. Allerdings sei es noch sehr schwierig zu bestimmen, ob das Material aus unserem eigenen oder einem anderen Sternensystem stammt. 

Winzige Einschlaglöcher zeigen im Querschnitt des Aerogels der NASA-Sonde Stardust an, wie die Teilchen einschlugen.

Staubfänger im All

Eine Alternative ist es, Staub mit sogenannten Aerogelen im All zu sammeln. Diese Werkstoffe haben eine geringe Dichte und hohe Oberfläche durch Nanostrukturen.

Bereits 2004 nutzte die NASA dieses Material, um mit der Sonde Stardust Staubpartikel von einem Komet zu sammeln. Die Partikel schlugen in das Aerogel ein und formten kleine Einschlagkrater. Die Teilchen blieben dann Stecken. So konnte auch ihre Flugbahn nachempfunden werden.

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