SpaceX Starship: Die größte Rakete aller Zeiten ist bereit zum Start
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Sie ist größer als alle bisherigen Raketen und übertrumpft die Konkurrenz auch mit ihrer hohen Nutzlast. Die Rede ist vom Starship-Raketensystem von SpaceX. Aktuell steht das Raumschiff auf der Startrampe am Testgelände in Boca Chica in Texas.
Die Vorbereitungsarbeiten für den ersten Flug in den Orbit seien abgeschlossen, heißt es vom SpaceX-Chef Elon Musk. Man warte nur noch auf die Startfreigabe durch die US-Luftfahrtbehörde FAA. Diese soll noch im April grünes Licht für den historischen Start geben. Musk hofft auf einen Start ab dem 20. April.
Die Rakete
2 Stufen
Das riesige Weltraumgefährt besteht aus 2 Raketenstufen: Starship und Super Heavy
Starship
Die obere Raketenstufe ist 50 Meter hoch und bietet Platz für die Besatzung sowie die Fracht. Angetrieben wird das Raumschiff derzeit von 6 Raptor-Triebwerken
Super Heavy
Der 69 Meter hohe Booster hat 33 Raptor-Triebwerke, die allesamt gleichzeitig zünden
Erneute Nutzung
Anders als bei der SLS-Konkurrenz sollen die beiden Stufen der Riesenrakete künftig auf der Erdoberfläche landen können, sodass sich große Teile der Rakete wiederverwenden lassen
Rekordgröße
119 Meter ragt die Schwerlastrakete in die Höhe. Die pensionierte Saturn-V-Rakete der NASA, die bei den Mondlandungen ab den 1960er-Jahren eingesetzt wurde, erreichte eine Höhe von 110 Metern. Das Space-Launch-System der NASA (SLS Block 1), die aktuell stärkste Rakete, die bereits in den Orbit geflogen ist, ist 98 Metern hoch. Für die Relation: Die Spitze des Wiener Stephansdoms liegt in einer Höhe von 137 Metern.
Auch wenn die schiere Größe des Starship beeindruckend ist, kommt es bei Weltraumraketen in erster Linie auf die Nutzlast und das Nutzvolumen an, die sie in den Erdorbit und darüber hinaus befördern können. Aufgrund der unterschiedlichen Funktionsweisen ist hier ein direkter Vergleich etwas schwierig.
Nutzlast in Zahlen
Die SLS oder die Saturn V sind nämlich so konzipiert, dass sie von der Erde direkt zu ihren Zielen fliegen. Bei der Starship-Rakete sehen die Pläne vor, dass sie zunächst in den Orbit fliegt, dort erneut betankt wird und sich dann zum eigentlichen Ziel aufmacht. Das soll der SpaceX-Rakete eine 5-mal höhere Nutzlast verleihen, als der SLS-Rakete in ihrer endgültigen Ausbaustufe.
So sei es mit dem Starship möglich, ein 100-Tonnen-Objekt auf die Oberfläche eines Jupiter-Mondes oder zum Mars zu bringen, behauptet SpaceX-Gründer Elon Musk. Eine aktuelle SLS-Rakete kann eine derart schwere Fracht lediglich in den niedrigen Erdorbit (LEO) befördern.
Die LEO-Nutzlast der Starship-Rakete liegt laut Musk bei 150 Tonnen. Der Startschub, den die Rakete erzeugt, sei mit 62.000 kN (Kilonewton) in etwa doppelt so hoch wie jener der SLS- oder der Saturn-V-Rakete.
Rover-Flotte zum Mars
Musk schwebt vor, mit der Starship-Rakete fremde Planeten zu besiedeln. Ob das je passieren wird, steht in den Sternen. Die Schwerlastrakete soll aber auf jeden Fall in der Lage sein, interplanetare Raumflüge zu erleichtern und den Zugang zum Weltraum zu revolutionieren.
Mit der Kombination aus hoher Nutzlast und reichlich Platz im Frachtraum ist es theoretisch möglich, mit nur einem Flug eine ganze Flotte an Mars-Rovern zum Roten Planeten zu bringen. Außerdem soll das Starship bis zu 100 Personen gleichzeitig transportieren können – etwa zu einer Basis auf dem Mond.
Revolutionär niedrig sollen die Kosten sein. Fachleute schätzen die Ausgaben eines einzigen SLS-Starts auf 4 Milliarden Euro. Unter anderem durch die Wiederverwertbarkeit soll ein Starship-Launch deutlich günstiger sein. Ob die von Musk angepeilten unter 10 Millionen Euro pro Start erreicht werden können, wird sich aber erst zeigen. Denn je öfter das Starship mit mehrfach genutzten Teilen abhebt, desto niedriger werden die Kosten pro Start.
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