Ein älterer Prototyp einer Laserwaffe der US Army

Ein älterer Prototyp einer Laserwaffe der US Army

© US Army

Science

US Armee kündigt die derzeit stärkste Laserwaffe an

Bei den Streitkräften der USA gibt es ein internes Wettrüsten. Army, Navy und Air Force wetteifern darum, wer die stärkste Laserwaffe aufs Schlachtfeld bringt. Bisher hat die Navy die Nase vorne, mit dem LaWS. Der 30-kW-Laser ist auf dem Schiff USS Ponce installiert. Die Army hat jetzt aber die Arbeit an einem Lasersystem angekündigt, das bis zu zehn Mal stärker ist.

Die Laserwaffe soll eine Leistung von 250 bis 300 kW haben. Sie wird unter dem Namen HEL-IFPC entwickelt. Die Army scheint sehr zuversichtlich zu sein, was die Arbeit daran angeht. Bereits im Jahr 2024 sollen vier voll funktionsfähige Prototypen für das Schlachtfeld bereit sein.

Dieser Zeitplan ist eher ungewöhnlich. Bei ambitionierten Projekten wird üblicherweise nur das Jahr angegeben, indem erste Testschüsse, bzw. Demonstrationen des neuen Waffensystems gemacht werden. Das war auch bei der Army bis vor Kurzem noch so. Vor wenigen Monaten wurde die Arbeit an einem 100-kW-Laser angekündigt, der 2022 probegeschossen werden sollte. Dieses Projekt wurde jetzt, zugunsten des leistungsstärkeren HEL-IFPC, gestrichen.

Ein Stryker mit Laserbewaffnung zur Abwehr von kleinen Zielen und Drohnen

Cruise Missiles abfangen

Der HEL-IFPC soll genügend Leistung haben, um Cruise Missiles und andere moderne Marschflugkörper abzuschießen. Der 30-kW-Laser der Navy konnte bislang nur Drohnen abschießen, Menschen auf große Distanz blenden und Motoren von kleinen Booten zerstören. Theoretisch kann er auch mehr Schaden anrichten, muss dazu aber länger auf das Zielobjekt fokussieren, das sich meist bewegt. Da der HEL-IFPC die 10-fache Leistung hat, muss er weniger lang auf das Ziel fokussieren. Dadurch kann er auch sich schnell bewegende Objekte, wie eben Cruise Missiles, ausschalten.

Der HEL-IFPC wird voraussichtlich auf einem Lkw montiert sein. Ein Diesel-Generator wird entweder per Anhänger mitgezogen oder von einem Begleitfahrzeug transportiert. Damit wird die Energie für den Laser erzeugt. Umgerechnet soll ein Schuss mit dem Laser unter 100 US-Dollar kosten. Zum Vergleich: Eine Rakete des Abfangsystems MIM-104 Patriot kostet etwa 3 Millionen US-Dollar.

Die Arbeiten am HEL-IFPC wurden im Rahmen einer anderen Verkündung bekannt gegeben, berichtet Breaking Defense. Northrop Grumman und Raytheon werden gemeinsam einen 50-kW-Laser entwickeln, der auf dem achträdrigen Stryker montiert sein wird. Die ersten vier Laser-Stryker sollen im Jahr 2022 in Dienst gestellt werden und im Verbund mit Stryker-Fahrzeugen mit konventionellen Luftabwehrwaffen agieren.

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