F-16 in Ukraine kommt mit spezieller Vorrichtung
"Die F-16 sind in der Ukraine" - mit diesen Worten stellte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einem Militärflugplatz die ersten Kampfflugzeuge mit den Hoheitsabzeichen seines Landes vor. Medienberichten zufolge seien zwischen 6 und 10 Maschinen an Kiew übergeben worden.
Die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien haben der Ukraine zusammen über 60 dieser Kampfjets aus amerikanischer Produktion zugesagt und die Ausbildung ukrainischer Piloten und des Bodenpersonals übernommen. Die Waffen und Ausrüstung der Jets sollen aus den USA kommen.
Die Bewaffnung der ukrainischen F-16
Selenskyj machte keine Angaben dazu, wie die neuen Kampfflugzeuge eingesetzt werden sollen. Die Bewaffnung, die auf den Bildern zu sehen ist, lässt jedoch darauf schließen, dass die F-16 zunächst in erster Linie zur Luftverteidigung eingesetzt werden könnten.
Auf den veröffentlichten Videos und Fotos sind beispielsweise AIM-9 Sidewinder sowie AIM-120 AMRAAM zu sehen. Die Sidewinder sind selbstgesteuerte, wärmesuchende Luft-Luft-Raketen. Bei den AMRAAM handelt es sich um radargelenkte Luft-Luft-Raketen. Natürlich können mit einer anderen Bewaffnung auch Ziele am Boden angegriffen werden.
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Luft-Luft-Raketen und spezielle Sensoren
Nach Einschätzung ukrainischer Militärexperten dürften die F-16 nicht in direkten Luftkämpfen mit russischen Maschinen über der Front geflogen werden, da Russland ein dichtes Flugabwehrnetz aufgebaut hat. Daneben dürfte das russische Militär versuchen, auf ukrainischen Stützpunkten geparkte F-16 zu zerstören.
Damit sich die Kampfjets effizient selber verteidigen können, sind sie mit einer speziellen Vorrichtung ausgestattet. So ist das Frühwarnsystem für Raketenangriffe des Typs Terma PIDS+ auf den Tragflächen der ukrainischen F-16 zu erkennen.
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System zur Selbstverteidigung
Dieses System kann Raketen erkennen und die Piloten warnen, wenn sie von feindlichen Waffen ins Visier genommen werden. Gleichzeitig kann das Terma PIDS+ automatisiert Gegenmaßnahmen einleiten, beispielsweise anfliegende Raketen mit Abfeuern von Flares verwirren.
Das Terma PIDS+ besteht aus jeweils 3 Sensoren unterhalb jeder Tragfläche. Damit kann nahezu die gesamte Umgebung nach feindlichen Raketen abgesucht werden. Die Informationen der Sensoren laufen in einem Bordcomputer zusammen, der automatisch die effektivste Art der Selbstverteidigung starten kann.
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