Dieses futuristische Flugzeug erhält Zulassung für Testflüge
Für nichts Geringeres als eine Revolution in der Luftfahrt möchte JetZero mit dem futuristischen Fluggerät sorgen. Die Passagiermaschine im Blended-Wing-Design soll ab 2030 im kommerziellen Einsatz sein und Umwälzungen in der Flugzeugindustrie nach sich ziehen.
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Ein verkleinertes Modell des Nurflüglers hat nun die Sicherheitszulassung der US-Luftfahrtbehörde FAA erhalten. Testflüge mit dem Mini-Flugzeug im Maßstab von 1:8 und mit einer Flügelspannweite von 7 Metern werden demnächst starten.
Kooperation mit der US-Lufwaffe
Stattfinden werden die ersten Tests auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien. Denn JetZero arbeitet unter anderem eng mit der US Air Force und der NASA zusammen. Ein Prototyp in Originalgröße soll mit dem Rüstungskonzern Northrop Grumman realisiert werden.
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Die Vorteile des Nurflüglers
Eine deutlich gesteigerte Effizienz, wesentlich weniger Spritverbrauch und Kompatibilität mit allen möglichen nachhaltigen Treibstoffalternativen, sollen laut JetZero für das Flugzeug im Blended-Wing-Design sprechen.
Bei solchen Nurflüglern gehen die Flügel quasi nahtlos in den Flugzeugrumpf über, sodass auch der Rumpf Auftrieb erzeugt. Nachteile der Nurflügler sind der geringere Auftrieb bei langsamen Geschwindigkeiten und Einbußen bei der Flugstabilität.
Vorteile seien die effizientere Aerodynamik, wodurch eine Treibstoffreduktion um bis zu 50 Prozent gegenüber herkömmlichen Flugzeugen erreicht werden könne, rechnet JetZero vor. Gleichzeitig soll das neuartige Flugzeug eine 50 Prozent höhere Reichweite mit derselben Startmasse aufweisen.
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Wie ein Airbus A330
Die Vergleiche des Start-ups basieren auf den Spezifikationen des Airbus A330 und der Boeing 767, jenen Flugzeugtypen, die JetZero mit seinem Fluggerät ersetzen möchte. Allerdings sind die beiden Maschinen bereits ziemlich überholt. Angaben darüber, wie der Vergleich mit moderneren Flugzeugen aussieht, liegen nicht vor.
Der angepeilte Prototyp soll jedenfalls Platz für rund 270 Passagiere bieten - vergleichbar mit einer Boeing 767. Die Flügelspannweite soll in etwa bei 60 Meter liegen - ungefähr so, wie bei einem Airbus A330.
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Weitere Vorteile des Blended-Wing-Designs
Weil eine solche Blended-Wing-Maschine quasi aus einem Guss besteht, könnte die Z5 deutlich stabiler gebaut werden. Das würde wiederum bedeuten, dass das Flugzeug einem höheren Druck standhalten könnte und eine Reiseflughöhe von rund 13.700 Meter erlauben könnte.
In einer solchen Höhe wäre der Luftwiderstand noch geringer, was der Treibstoffeffizienz zugutekommen würde. Außerdem würden Turbulenzen in diesen Luftschichten weniger häufig auftreten.
Ob der Zeitplan für den kommerziellen Einsatz in 6 Jahren halten wird, darf bezweifelt werden. Ursprünglich hatte JetZero die FAA-Zulassung für das verkleinerte Testmodell für 2023 angepeilt. Weitere Verzögerungen wären keine Überraschung.
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