Erste Bank: "Google Pay wird kommen"
Mit dem Apple-Bezahldienst Apple Pay war die Erste Bank Vorreiter in Österreich. Bei Google Pay lässt man sich Zeit. Es gebe noch Diskussionen, einige Details seien noch offen, auch Sicherheitsaspekte müssten noch geprüft werden, sagte Erste-Bank-Chefin Gerda Holzinger-Burgstaller am Dienstag bei einem Pressegespräch in Wien. Konkreten Zeitpunkt wollte sie noch keinen nennen, Google Pay werde aber bei der Erste Bank kommen: "Wir arbeiten daran."
Kontaktloses Zahlen mit Karte oder Handy verzeichnete während der Corona-Krise in Österreich jedenfalls starke Zuwächse. 42 Prozent der Österreicher*innen bezahlen im Vergleich zu vor der Krise häufiger kontaktlos, ergab eine Studie des Marktforschungsinstituts IMAS zum "Banking in Zeiten von Corona" im Auftrag der Erste Bank. Dazu habe auch die Erhöhung des Limits bei Zahlungen ohne PIN-Eingabe auf 50 Euro beigetragen, sagte Holzinger-Burgstaller: "Wir gehen davon aus, dass der Trend anhält."
Weniger Bankbesuche
Zurückgehen lassen hat die Corona-Pandemie hingegen die Besuche in der Bankfiliale. 31 Prozent kommen laut der IMAS-Studie weniger in die Filialen. Der Trend, dass zunehmend andere Kanäle, etwa Telefon, E-Mail oder Banking-Apps für Bankgeschäfte genutzt werden, sei auch bereits vor der Pandemie zu beobachten gewesen, sagte Holzinger-Burgstaller. Für Banken bedeute dies, dass sie ihre Leistungen kanalübergreifend anbieten müssten.
Für die Zukunft rechnete die Erste-Bank-Chefin mit einer weiteren Verschiebung in Richtung Online-Welt. Filialen werde es aber auch weiterhin geben. Auf eine Anzahl wollte sich Holzinger-Burstaller nicht festlegen: "Wir richten uns nach den Kund*innen."
Geringere finanzielle Betroffenheit durch Krise
Die finanzielle Betroffenheit durch die Corona-Pandemie hat laut der Studie zuletzt in Österreich wieder abgenommen. Zum Zeitpunkt der Studie, für die im Mai und Juni 900 Österreicher*innen repräsentativ befragt wurden, spürten nur noch 29 Prozent negative finanzielle Auswirkungen durch die Corona-Krise. Im Vergleich dazu waren es vor einem Jahr noch rund 40 Prozent.
Spareinlagen stark gestiegen
Gestiegen sind jedenfalls die Spareinlagen. 344 Euro legen österreichsiche Sparer*innen derzeit monatlich zurück. Im Vergleich dazu waren es im Vorjahr lediglich 272 Euro. Im August 2021 betrug der Einlagenstand österreichischer Privathaushalte satte 287 Milliarden Euro.
Zwei Drittel sparen für Notfälle, 60 Prozent um vorzusorgen und sich finanziell abzusichern, etwas mehr als die Hälfte will sich mit dem Ersparten etwas leisten.
Wertpapierinvestments legen zu
Bei den Sparformen gab es Verschiebungen. Das Sparbuch ist für 74 Prozent zwar immer noch die beliebteste Anlageform, es hat aber stark an Attraktivität eingebüßt. Für knapp 62 Prozent ist es dennoch kein "zeitgemäßes" Sparprodukt mehr. Wertpapierinvestments haben hingegen an Attraktivität zugenommen. 33 Prozent stehen ihnen positiv gegenüber, vor 10 Jahren waren es im Vergleich dazu nur 11 Prozent.
Trend zu nachhaltigen Investments
Dabei gehe der Trend in Richtung nachhaltige Investements, sagte Heinz Bednar, Leiter des Erste Asset Management. 58 Prozent könnten sich vorstellen, nachhaltig zu investieren. In Österreich gibt es dafür seit 2004 ein Umweltzeichen für Fonds, das vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) und dem Umweltministerium vergeben wird. Im August 2021 verzeichneten Fonds mit dem österreichischen Umweltzeichen bereits ein Anlagevolumen von 55,1 Milliarden Euro.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Erste Bank und Sparkassen. Die redaktionelle Verantwortung obliegt der futurezone-Redaktion.