OnlyFans macht Rückzieher bei Porno-Bann
OnlyFans hatte letzte Woche angekündigt, dass sexuell explizite Fotos und Videos bzw. Pornoinhalte, mit 1. Oktober von der Plattform verbannt werden. Zahlreiche Pornodarsteller*innen hatten OnlyFans bisher genutzt, um eigene Inhalte an ein bezahlwilliges Publikum zu verkaufen.
Der Druck für den Bann entstand laut OnlyFans-CEO Tim Stokely von außen. Am Dienstag erklärte er, dass es auf Druck von Banken geschehen solle. Am Mittwoch ruderte das Unternehmen aber nach einem massiven Aufschrei der Nutzer*innen zurück und kündigte via Tweet an, dass man von der Verbannung doch Abstand nehmen will und die neue Nutzungsbedingungen doch nicht in Kraft treten werden. Das berichtet die BBC.
"Heimat für alle"
Die zurückgezogene Verbannung von Porno-Inhalten wird allerdings vorerst nur auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Man wolle eine Heimat für alle Creator*innen sein“, heißt es. OnlyFans sei für Inklusion, erklärt das Unternehmen. Man wolle diesbezüglich allen Nutzer*innen der Plattform per E-Mail weitere Informationen senden.
„Für Sex-Arbeiter*innen sind das kurzfristig betrachtet gute Nachrichten, wenn sie von der Plattform abhängig sind, aber ich würde auch gerne sehen, dass dies ein Startschuss dafür ist, dass die Rechte von Sex-Arbeiter*innen zelebriert und gefeiert werden“, sagt John Thomas, ein Creator auf OnlyFans. Es hätten aber bereits viele begonnen, sich eine neue Heimat abseits von OnlyFans zu suchen, so Thomas.
OnlyFans finanziert sich, indem sie von allen Creator*innen-Einnahmen jeweils 20 Prozent abzweigt. Während der Corona-Krise nutzten auf einmal auffallend mehr Nutzer*innen die Plattform, um Inhalte anzubieten.