Russlands einziger Flugzeugträger verlässt nach 5 Jahren das Trockendock
Seit 2018 befindet sich Russlands einziger Flugzeugträger, die Admiral Kusnezow, in der Reparatur. Zuletzt wurde der Unterwasserabschnitt des Rumpfs geflickt. Vergangene Woche konnte das vom Pech geplagte Kriegsschiff das Trockendock in Seweromorsk auf der Halbinsel Kola verlassen.
Die Wartungen an dem Schiff sollen aber mindestens noch ein Jahr in Anspruch nehmen, heißt es bei Naval News.
Vom Pech verfolgt
Die in den 1980er-Jahren in der Ukraine gebaute Kusnezow hat eine lange Serie an Pannen hinter sich. Zuletzt stürzten beim ersten und bisher einzigen Kampfeinsatz des Schiffes in der Region um Syrien 2016 und 2017 2 Kampfjets ins Meer.
Danach sollte die Kuszenow in einem Schwimmdock in der Kola-Bucht generalüberholt und modernisiert werden. Beim Ausdocken begann das Schwimmdock zu sinken. Dabei stürzte ein tonnenschwerer Kran auf das Schiff und durchlöcherte das Deck.
Weil erst ein geeignetes Trockendock für das 306 Meter lange Schiff gebaut werden musste, lag die Kusnezow 3 Jahre lang im Hafen der Werft von Murmansk vor Anker. Dort fing es 2019 bei Schweißarbeiten Feuer und wurde neuerlich schwer beschädigt. Ein weiteres Feuer im vergangenen Dezember konnte gelöscht werden, bevor das Schiff Schaden nahm.
Aus der Ukraine
1985 lief die Kusnezow damals noch unter dem Namen Leonid Breschnew in Mykolajiw am Schwarzen Meer in der Ukraine vom Stapel. Nach der Auflösung der Sowjetunion wurde sie unter dubiosen Umständen von der russischen Marine kurzerhand übernommen und vom Schwarzen Meer zum Hafen von Murmansk überstellt.
Wegen zahlreicher Zwischenfälle wurde der Kusnezow daraufhin eine Zeit lang sogar ein Hochseeschlepper zur Seite gestellt. Bereits 1997 war sie wegen Schäden am Antrieb längere Zeit in der Werft. 2005 stürzte erstmals ein Abfängerjäger von Bord des Schiffes ins Meer. 2009 verlor sie knapp 500 Tonnen Öl.
Voraussichtlich nächstes Jahr wieder im Dienst
Vorausgesetzt es geschehen keine weiteren Pannen, soll das Schiff 2024 wieder den Dienst in der russischen Marine aufnehmen. Gelegenheit für Pannen gibt es bis dahin allerdings genug. In den nächsten Monaten soll die Elektronik ersetzt werden. Daneben stehen noch Reparaturen des Flugdecks, der Schanze sowie der Ausrüstung des Maschinenraums und des Antriebssystems an.