BYD-Manager verrät, wann Feststoffakkus marktreif werden
Feststoffakkus gelten als der Heilige Gral in der E-Autoindustrie. Sie gelten als sicher, können schnell aufgeladen werden und versprechen hohe Reichweiten. Der chinesische Autobauer BYD arbeitet daher mit Hochtouren an der Technologie - und die könnte früher marktreif sein, als erwartet.
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Vorerst nur für Premiumfahrzeuge
Wie BYD-Chefwissenschaftler Lian Yubo am Freitag beim World New Energy Congress in China bekannt gab, soll es noch 3 bis 5 Jahre dauern, bis die auch als Festkörperbatterie bezeichneten Akkus in Serie verbaut werden. Zu Markteinführung sollen allerdings nur Premiumfahrzeuge damit ausgestattet werden. Erst später sollen Fahrzeuge der Mittel- und Einsteigerklasse folgen.
Lian schätzt, dass BYDs Blade Battery, ein speziell entwickelter Lithium-Eisenphosphat-Akku noch für 15 bis 20 Jahre eine dominierende Rolle am Markt spielen wird. Diese Art von Batterie kommt in China in fast 75 Prozent aller E-Autos zum Einsatz.
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BYD ist momentan der zweitgrößte E-Auto-Batteriehersteller der Welt mit einem Marktanteil von etwa 16 Prozent. Das Unternehmen gilt als führend in der Entwicklung von Festkörperakkus.
Konkurrenz schläft nicht
Doch die Konkurrenz schläft nicht. Der größte Batteriehersteller der Welt CATL (ca. 38 Prozent Marktanteil) rechnet etwa damit, ab 2027 reine Festkörperbatterien für E-Autos herzustellen. Laut dem Unternehmen stellen die Produktionskosten allerdings eine Herausforderung dar, weshalb zunächst nur kleine Stückzahlen hergestellt werden.
Auch Mercedes-Benz berichtete kürzlich von einem "Meilenstein" in der Feststoffakku-Entwicklung. Das Unternehmen stellte zusammen mit dem Batterie-Unternehmen Factorial den Feststoffakku Solstice (zu Deutsch: Sonnenwende) vor, der die Reichweite von Elektrofahrzeugen "um bis zu 80 Prozent" erhöhen soll. Reichweiten von 700 Kilometern und mehr sollen damit möglich sein.