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iPhone 15 im Test: Ein bisschen frech ist das schon

"Ist das schon das Neue?", fragten wir uns vergangenes Jahr, als wir das iPhone 14 getestet haben. Heuer beantwortet sich diese Frage von selbst: Ein Blick auf das iPhone 15 reicht, um zu sehen, dass es sich um das neue Modell handelt.

Maßgeblich verantwortlich dafür ist das so genannte Dynamic Island im Bildschirm. Auch der Rahmen des Gehäuses wurde leicht geändert und es wurde auf USB-C gewechselt. Und sonst? Naja, sonst muss man sich schon etwas genauer mit den Eckdaten auseinandersetzen, um die Neuerungen zu entdecken.

Ich konnte ein iPhone 15 einige Tage lang unter die Lupe nehmen. Das größere iPhone 15 Plus ist bis auf die Maße und den daraus resultierenden Spezifikationen, wie Display-Diagonale und -Auflösung sowie Akku-Kapazität, komplett ident mit dem Standardmodell.

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Pro & Contra

Pro

  • Endlich USB-C
  • Hellerer Screen
  • Moderner Look durch Dynamic Island
  • Liegt gut in der Hand

Contra

  • Refresh-Rate nur 60 Hz
  • Nur USB 2
  • Keine erhöhte Ladeleistung

Vieles bleibt gleich

Am Formfaktor hat Apple nichts geändert. Bei den Maßen und dem Gewicht gibt es keine nennenswerten Unterschiede. Auch die verwendeten Materialien sind gleichgeblieben. Nimmt man das iPhone 15 in die Hand, wird jedoch ein Unterschied spürbar.

Die Kanten des Aluminiumrahmens sind leicht abgeschrägt. Das verleiht dem Gerät einen sanfteren Eindruck, da es "weicher" in der Hand liegt. Im Gegensatz dazu waren beim iPhone 14 die Kanten noch so richtig "kantig".

Während die Oberfläche beim Vorjahres-iPhone noch glänzend war, ist sie beim iPhone 15 nun matt ausgeführt - zumindest bei der Farbvariante Grün. Ansonsten entspricht die Gestaltung des Rückens der des iPhone 14.

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Technische Spezifikationen

Apple iPhone 15

  • Maße und Gewicht: 147,6 x 71,6 x 7,8 Millimeter, 171 Gramm
  • Display: 6,1 Zoll LTPO OLED, 60 Hz, 1.179 x 2.556 Pixel, Ceramic Shield Glass, 1.000 Nits HBM, 2.000 nits peak, Dolby Vision, HDR10
  • Kamera:
    • 48 MP Hauptkamera: f/1.6, 26mm, 1.0µm, PDAF, OIS
      • 12 MP Weitwinkel: f/2.4, 13mm,
    • Video: 4K@60fps / 1080p@240fps
    • Selfie-Kamera: 12 MP, f/1.9, 23mm, 1/3.6", PDAF, 4K@60fps, 1080p@120fps
  • Prozessor: Apple A16 Bionic (4 nm)
  • Speicher: 6/128GB, 6/256GB, 6/512GB; NVMe
  • Akku: 3.349 mAh, 20 Watt Charging, 15 Watt MagSafe-Charging, 7,5 Watt Wireless Qi-Charging
  • Software: iOS 17
  • Sonstiges: NFC, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6, Bluetooth 5.3, Single-SIM + eSIM, USB-C-Port, Wasserschutz IP68, Satelliten-SOS
  • Farben: Pink, Gelb, Grün, Blau, Schwarz
  • Preis: ab 949 Euro

Der USB-C tut gut

Auch wenn Apple unfreiwillig auf den USB-C-Anschluss umgestiegen ist, ist der Wechsel des Anschlusses mehr als willkommen. Schade ist jedoch, dass beim iPhone 15 lediglich der USB-2-Standard zum Einsatz kommt, wodurch die Datenübertragungsgeschwindigkeit nicht allzu hoch ist.

Für die meisten iPhone-User*innen sind die Vorteile des USB-C-Anschlusses aber ohnehin woanders zu finden. Beispielsweise ist es nun wesentlich leichter, sich ein passendes Ladekabel auszuborgen, wenn man das eigene vergessen hat.

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Außerdem vergrößert sich durch USB-C die Auswahl an verfügbarem Zubehör. Zumindest muss man nicht mehr nach speziellen und meist teureren Lightning-Accessoires mit MFi-Zertifizierung ("Made For iPhone") Ausschau halten. Denn offenbar verzichtet Apple bei USB-C künftig auf diese Beschränkung.

Das iPhone 15 habe ich an verschiedene USB-C-Kabel angeschlossen, mit unterschiedlichen Netzteilen kombiniert und der Akku wurde jedes Mal geladen. Auch das Screen-Mirroring per DisplayPort, über einen Multi-Port-Adapter bei gleichzeitigem Aufladen, hat auf Anhieb funktioniert.

Technische Spezifikationen

Apple iPhone 15 Plus

  • Maße und Gewicht: 160,9 x 77,8 x 7,8 Millimeter, 201 Gramm
  • Display: 6,7 Zoll LTPO OLED, 60 Hz, 1.290 x 2.796 Pixel, Ceramic Shield Glass, 1.000 Nits HBM, 2.000 nits peak, Dolby Vision, HDR10
  • Kamera:
    • 48 MP Hauptkamera: f/1.6, 26mm, 1.0µm, PDAF, OIS
    • 12 MP Weitwinkel: f/2.4, 13mm,
    • Video: 4K@60fps / 1080p@240fps
    • Selfie-Kamera: 12 MP, f/1.9, 23mm, 1/3.6", PDAF, 4K@60fps, 1080p@120fps
  • Prozessor: Apple A16 Bionic (4 nm)
  • Speicher: 6/128GB, 6/256GB, 6/512GB; NVMe
  • Akku: 4.383 mAh, 20 Watt Charging, 15 Watt MagSafe-Charging, 7,5 Watt Wireless Qi-Charging
  • Software: iOS 17
  • Sonstiges: NFC, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6, Bluetooth 5.3, Single-SIM + eSIM, USB-C-Port, Wasserschutz IP68, Satelliten-SOS
  • Farben: Pink, Gelb, Grün, Blau, Schwarz
  • Preis: ab 1.099 Euro

USB-C-Anschluss eines iPhone 15

Das dynamische Kameraloch

Für eine optische Aufwertung beim iPhone 15 sorgt Dynamic Island. Dabei handelt es sich um das längliche Kameraloch im Bildschirm, in dem die Face-ID-Sensoren und die Selfie-Kamera versteckt sind. Da nun alle neuen iPhones eine solche Aussparung im Display haben, dürfte der breite und ikonische Balken-Notch - also die Einkerbung im Screen - zumindest bei den Standard-Modellen Geschichte sein. Denkbar ist, dass er zumindest beim künftigen iPhone SE noch ein Comeback feiert.

Beim Dynamic Island handelt es sich aber nicht um ein gewöhnliches Kameraloch. Je nach App und Anwendungsfall wird die schwarze Insel zu einem interaktiven Bedienfeld, auf dem auch Zusatzinformationen angezeigt werden können. Beispielsweise können dort ein Timer, die aktuelle Musikwiedergabe oder der Live-Score eines Fußballspiels dargestellt werden.

Das interaktive Kameraloch verleiht dem iPhone 15 einen moderneren Look und bringt gleichzeitig ein neues Bedienkonzept. Bei mir hat sich im Alltag gezeigt, dass so manche interaktive Anzeige am Dynamic Island praktischer ist als zuvor erwartet.

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iPhone 15 im Test: Das Dynamic Island

Eine riesige Enttäuschung

Neben der Kamera-Insel kann der hochwertige Bildschirm mit noch einer Neuerung aufwarten. Die maximale Peak-Helligkeit und der High-Brightness-Mode (HBM) wurden deutlich erhöht. Strahlt etwa die Sonne direkt auf den Screen, kann die Helligkeit kurzzeitig auf bis zu 2.000 nits rauf gehen. Der HBM beträgt nun 1.000 nits.

Gleichzeitig kommt das Display aber mit einer großen Enttäuschung. Die Refresh-Rate wurde nicht erhöht und bleibt bei 60 Hz. In Ermangelung einer dynamischen Bildwiederholrate gibt es auf dem iPhone 15 immer noch kein Always-on-Display.

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Jedes Mal, wenn man den Lockscreen entsperrt und die entsprechende Animation über den Bildschirm holpert; bei absolut jedem Scrollen und Wischen wird man daran erinnert, dass das Display keine 120 Hz hat und bewegte Inhalte nicht so flüssig darstellen kann.

Es ist schon ein bisschen frech, dass ein Smartphone im Jahr 2023, das an die 1.000 Euro kostet, keine erhöhte Refresh-Rate hat. Auch wenn die Bildschirme in ihrer Qualität nicht vergleichbar sind, hat mittlerweile nahezu jedes Android-Handy ab 140 Euro aufwärts eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz.

iPhone 15 im Test

Kamera mit höherer Auflösung

Die Auflösung der Hauptkamera wurde von 12 auf 48 MP hochgeschraubt. Damit setzt Apple nun auch bei den Standardgeräten die Pixel-Binning-Technologie ein. Dabei werden 4 beziehungsweise 2 Pixel zu einem größeren Pixel zusammengeschlossen, was vor allem bei schlechtem Umgebungslicht zu einer höheren Lichtaufnahme führen soll.

Pixel-Binning bedeutet, dass die Fotos weiterhin standardmäßig mit 12 MP abgespeichert werden. Man hat aber jetzt die Wahl, Bilder permanent mit 24 MP abzuspeichern, oder für einzelne Aufnahmen die volle Auflösung von 48 MP zu nutzen.

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All das resultiert in einer hochwertigen Fotoqualität, mit hohem Dynamikumfang, guten Kontrasten, kräftigen Farben und wunderbarer Brillanz. Selbiges gilt für das Weitwinkelobjektiv, das im Vergleich zur Hauptkamera - zumindest bei Tageslicht - kaum Kompromisse erfordert.

Zur hohen Bildqualität trägt maßgeblich die verbesserte Kamera-Software bei. Das zeigt sich hauptsächlich im Porträt-Modus und Night-Mode, bei dem die abendliche Stimmung meist einwandfrei wiedergegeben wird.

Auch wenn die Frontkamera nun auf der schwarzen Insel beheimatet ist, ist sie im Vergleich zum Vorjahresgerät unverändert. Gegenüber der Hauptkamera gibt es zwar einige Einbußen, sie liefert aber in den allermeisten Situationen brauchbare Selfies.

An der Videoqualität gibt es nicht wirklich etwas auszusetzen: Das Bildrauschen hält sich in Grenzen, der Dynamikumfang ist hoch und die Kamera kann gut mit Licht-Schatten-Wechsel umgehen. Wer sein iPhone hauptsächlich für Videos verwenden möchte, sollte sich die Anschaffung eines Pro-Gerätes überlegen, weil dieses eine höhere Videoqualität und professionelle Tools bietet.

Der neue alte Prozessor

Angetrieben wird das iPhone 15 von einem A16 Bionic (4nm), der im vergangenen Jahr bei den Pro-Modellen zum Einsatz kam. Auch wenn der Prozessor schon ein Jahr alt ist, liefert er immer noch mehr als ausreichend Power und eine gute Energieeffizienz.

Bei den Alltags-Apps wird der A16 mit Sicherheit nicht ins Schwitzen kommen. Auch die Stapelbearbeitung von einem Dutzend Fotos ist in wenigen Augenblicken erledigt und beim Schneiden von Videoclips funktioniert alles ohne gröbere Verzögerungen.

Benchmark-Ergebnisse im Überblick

Geekbench 6

Single-Core CPU

  • iPhone 15 Pro Max - 2890
  • iPhone 15 (6-Core) - 2568
  • iPhone 14 Pro Max - 2517
  • iPhone 13 Pro Max - 2265
  • iPhone 12 Pro Max - 2045
  • iPad Pro (M2, 11'', 4th Gen.) - 2483

Multi-Core CPU

  • iPhone 15 Pro Max (6-Core) - 7277
  • iPhone 15 (6-Core) - 6396
  • iPhone 14 Pro Max (6-Core) - 6355
  • iPhone 13 Pro Max (6-Core) - 5452
  • iPhone 12 Pro Max (6-Core) - 4653
  • iPad Pro (M2, 11'', 4th Gen.) (8-Core) - 9387

GPU

  • iPhone 15 Pro Max (6-Core) - 27.287
  • iPhone 15 (5-Core) - 22854
  • iPhone 14 Pro Max (5-Core) - 22.265
  • iPhone 13 Pro Max (5-Core) - 19.932
  • iPhone 12 Pro Max (4-Core) - 16.000
  • iPad Pro (M2, 11'', 4th Gen.) (10-Core) - 44.829

iPhone 15 im Test: Dynamic Island und Live Activity

Akkulaufzeit und Ladeleistung

Während des Tests hat mich der Akku leicht über einen ganzen Tag gebracht. Dass der Akku im Zusammenspiel mit dem A16 Bionic Chip für eine brauchbare Akkulaufzeit sorgt, hat sich bereits beim Review des iPhone 14 Pro Max vergangenes Jahr gezeigt.

Apple war noch nie bekannt für eine hohe Ladeleistung. Selbst der Umstieg auf USB-C ändert nichts an diesem Umstand. Auch wenn Apple aus einer Watt-Angabe ein Geheimnis macht, dürfte das iPhone 15 mit nicht mehr als 20 Watt geladen werden können.

Laut Apple sollen sich damit 50 Prozent in 30 Minuten ausgehen. Ich habe das iPhone 15 mit einem originalen Netzteil und mitgeliefertem Kabel geladen und kann die Angabe von Apple bestätigen.

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    iPhone 15 im Test

    Fazit

    Risiko geht Apple mit dem iPhone 15 keines ein. Sämtliche Neuerungen haben sich bereits ein Jahr lang in den 14er Pro-Geräten bewährt - vom Dynamic Island, dem helleren Screen, A16 Bionic Chip und der 48 MP Kamera. Der Umstieg auf USB-C war längst überfällig und wird iPhone-User*innen tagtäglich zugutekommen.

    Nichtsdestotrotz sind die Neuerungen beim iPhone 15 mehr als willkommen und verleihen dem Gerät mehr Power, eine bessere Energieeffizienz, ein brillanteres Display und eine bessere Kamera. Dynamic Island mag zwar in erster Linie wie ein Gimmick wirken, hat sich im Alltag aber als praktisches und stylisches Tool etabliert.

    Überschattet werden die Neuerungen von der mickrigen Refresh-Rate von 60 Hz. Es ist wirklich enttäuschend, dass Apple hier noch immer kein Upgrade vorgesehen hat. Eine höhere Bildwiederholfrequenz hätte dem iPhone 15 mehr als gutgetan, zumal es wahrlich kein günstiges Gerät ist.

    Alles in allem ist das diesjährige iPhone ein solides Gerät, mit dem man über Jahre hinweg ein hochwertiges Smartphone in der Tasche hat. Auch wenn die diesjährigen iPhone-Modelle günstiger geworden sind, haben sie noch immer einen stattlichen Preis.

    Soll ich mir ein iPhone 15 kaufen?

    Diese Frage kann nur mit folgender Gegenfrage beantwortet werden: Welches Gerät verwendest du gerade? Ob sich Upgrade auf das iPhone 15 lohnt, hängt wesentlich davon ab.

    Das iPhone XS, XR und XS Max aus dem Jahr 2018 sind die ältesten iPhones, die das aktuelle iOS 17 erhalten haben und wahrscheinlich im kommenden Jahr aus dem iOS-Update-Zyklus fallen. Insofern macht in diesem Fall ein Upgrade auf das 15er-Modell durchaus Sinn.

    Jene, die ein noch älteres Gerät verwenden, das keine aktuelle iOS-Software mehr erhält, sollten ein Upgrade andenken. Es ist nämlich nur eine Frage der Zeit, bis Apps ihren Support für alte iPhones einstellen.

    Da das iPhone 11 noch keinen OLED-Screen hat, vergleichsweise schwer ist und nicht 5G-fähig ist, wäre ein Upgrade auf ein iPhone-15-Modell ebenso mit weitreichenden Verbesserungen verbunden.

    Beim iPhone 12 und iPhone 13 fallen die Neuerungen weit weniger ins Gewicht. Wer ein iPhone 14 hat, kann ruhig noch dabei bleiben - hier sind die Unterschiede wirklich nur marginal.

    Das kosten die älteren iPhone-Modelle

    Wenn es nicht das neueste Modell sein muss, kann man sich auch den Kauf eines älteren iPhones überlegen. Je nach vorhandenem Budget kann man sich ohne Weiteres bis zu den verschiedenen iPhone-12-Modellen zurück ein Apple-Handy kaufen. Diese sind bereits ab 369 Euro auf Amazon zu haben.

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    Florian Christof

    FlorianChristof

    Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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