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Apple iPhone 14 Pro Max im Test: Nicht alles super auf der Insel

Das Always-on-Display und Dynamic Island lassen Wünsche offen

Bewährte Konzepte statt gewagten Neuerungen – das ist bei Apple seit einigen Jahren die Devise, wenn es um die Weiterentwicklung der iPhones geht. Während die Android-Konkurrenz regelmäßig scheinbar revolutionäre Neuheiten bringt, kümmerte sich Apple zuletzt hauptsächlich um die Perfektionierung der iPhones.

Großartige iPhone-Innovationen wurden in den vergangenen Jahren schmerzlich vermisst und das Design des Gehäuses wurde seit 2020 nicht verändert. Langweilig sind die Apple-Handys aber dennoch nicht geworden. Ganz im Gegenteil: Die iPhones zählen immer noch zu den allerbesten Smartphones am Markt.

Zahlreiche Neuerungen mit einigen Makeln

Dieses Jahr können das iPhone 14 Pro und das iPhone 14 Pro Max mit vergleichsweise vielen Neuheiten aufwarten: Der Notch wurde durch das so genannte Dynamic Island ersetzt. Die Kamera wurde überarbeitet und mit einem hochauflösenden Modul ausgestattet. Neben einigen neuen Funktionen, ist auch das Always-on-Display für iPhone-User*innen ein Novum.

iPhone 14 Pro Max

Ich habe das iPhone 14 Pro Max mehrere Tage lang unter die Lupe genommen und mich dabei auf die zentralen Neuheiten konzentriert. Einige dieser Neuerungen konnten mich aber nicht restlos überzeugen und lassen mich mit gemischten Gefühlen zurück.

Getestet habe ich das iPhone 14 Pro Max. Im Artikel wird das Pro-Max- und das Pro-Modell synonym verwendet, weil die Geräte dieselben Spezifikationen aufweisen - bis auf die Akku-Kapazität und die Display-Auflösung natürlich.

Pro & Contra

Pro

  • Hervorragende Foto- und Videoqualität
  • Hochwertiges Display
  • Dynamic Island verleiht dem iPhone neuen Glanz
  • Extrem leistungsstark
  • Besonders lange Akkulaufzeit
  • Lange Versorgung mit OS-Updates

Contra

  • Dynamic Island kann nicht personalisiert werden
  • Always-on-Display ist zu hell
  • Manchmal zu viel HDR im Nachtmodus
  • Niedrige Ladeleistung
  • Hoher Preis

Hervorragendes Display

Das Display der Pro-Modelle hat es wieder in sich: Mit seiner derartig hohen Qualität stellt das iPhone die allermeisten Konkurrenzprodukte in den Schatten. Die Inhalte werden glasklar dargestellt, die Farben sind perfekt kalibriert und die automatische Helligkeitsanpassung reagiert unmittelbar und ist makellos abgestimmt.

Apple hat in erster Linie an der Helligkeit des LTPO-OLED-Panels geschraubt. Die standardmäßige, maximale Helligkeit liegt nun bei 1.000 nits. Der High-Brightness-Mode geht bis maximal 1.600 nits und bei direkter Sonneneinstrahlung erreicht das Display sogar bis 2.000 nits - ein Wert, an dem kein anderes Smartphone herankommt.

Auch die adaptive Refresh-Rate, die zu einer besonders flüssigen User-Experience beiträgt, wurde überarbeitet: Sie reicht nun von 1 Hz bis 120 Hz. Darauf aufbauend und in Kombinationen mit den Neuerungen durch iOS 16 gibt es auf den iPhones nun erstmals ein Always-on-Display – ein Feature, das bei Android-Phones seit Jahren zur Standardausstattung gehört.

iPhone 14 Pro Max: Das Dynamic Island

Technische Spezifikationen

iPhone 14 Pro Max

  • Maße und Gewicht: 160,7 x 77,6 x 7,9 Millimeter, 240 Gramm
  • Display: 6,7 Zoll LTPO OLED, 1 Hz - 120 Hz, 1.290 x 2.796 Pixel, Corning Gorilla Glass, 1.600 Nits typ, 1.600 Nits HBM, 2.000 nits peak, Dolby Vision, Always-on-Display
  • Kamera:
    • 48 MP Hauptkamera: f/1.8, 24mm, 1/1.28", 1.22µm, PDAF, OIS
    • 12 MP Weitwinkel: f/2.2, 13mm, , 1/2.55", 1.4µm, PDAF
    • 12 MP Teleobjektiv mit 3x optischen Zoom: f/2.8, 77mm, 1/3.5", PDAF, OIS
    • LiDAR, ToF-3D-Tiefensensor
  • Video: 4K@60fps / 1080p@240fps
  • Selfie-Kamera: 12 MP, f/1.9, 23mm, 1/3.6", PDAF, 4K@30fps, 1080p@120fps
  • Prozessor: Apple A16 Bionic (4 nm)
  • Speicher: 6/128 GB, 6/256 GB, 6/512 GB, 6/1TB; NVMe
  • Akku: 4.323 mAh, 16,68 Watt Charging, 20 Watt Fast-Charging, 15 Watt MagSafe-Charging, 7,5 Watt Wireless Charging
  • Software: iOS 16
  • Sonstiges: NFC, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6, Bluetooth 5.3, Single-SIM + eSIM, Lightning-Port, Wasserschutz IP68
  • Preis: ab 1.449 Euro

Always-on-Display zu wörtlich genommen

Wie Apple das Always-on-Display umgesetzt hat, wird allerdings nicht alle zufriedenstellen, was auch auf mich zutrifft. Der iPhone-Hersteller hat das Feature nämlich etwas zu wörtlich genommen. Das bedeutet, dass der Helligkeitsunterschied zwischen Lockscreen und aktiviertem Display marginal ist.

Liegt das iPhone 14 Pro auf dem Tisch, ist das Lockscreen-Wallpaper trotz deaktiviertem Bildschirm noch immer mehr als deutlich sichtbar und erkennbar. Das ist nicht nur ungewohnt, in manchen Situationen ist das wirklich störend.

iPhone 14 Pro Max: So sieht das Always-On-Display aus

Enttäuschend ist, dass man das Always-on-Feature zwar deaktivieren, aber nicht adaptieren kann. Eine Einstellungsmöglichkeit, bei der etwa nur die Uhr und die Widgets sichtbar sind, ist nicht verfügbar. Der Workaround wäre ein komplett schwarzes Hintergrundbild zu verwenden, das ist halt gar etwas langweilig.

Auch wenn für das Always-on-Display der 1-Hz-Modus herangezogen wird und die Helligkeit gedimmt ist, hat die Funktion negative Auswirkungen auf die Akkulaufzeit. Wieviel das Always-on-Display die Nutzungsdauer reduziert, lässt sich schwer sagen, es dürfte sich aber in Grenzen halten.

Die dynamische Insel

Im Mittelpunkt bei der Vermarktung der diesjährigen Pro-Modelle steht die "Dynamic Island". Seit 2017 war die Front der iPhones bekanntlich vom breiten Balken-Notch geprägt - der Display-Einkerbung hinter der sich die Selfie-Kamera und die Face-ID-Sensoren verstecken.

Beim iPhone 14 Pro wurde dieser Notch nun durch das Dynamic Island ersetzt – man könnte auch einfach Kameraloch oder Punch-Hole sagen, wie es bei der Android-Konkurrenz üblich ist. Doch so ganz trifft dies nicht zu. Denn das Kameraloch ist mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet, sodass die Grenze zwischen Software und Hardware verschwimmt.

Das Dynamic Island kann sich nämlich an Notifications anpassen und mit deren Darstellung harmonieren. Wie sich in der Praxis gezeigt hat, werden manche Benachrichtigung durch die Dynamic-Island-Anzeige ersetzt. Außerdem sind die Dynamic-Island-Notifications - zumindest zum Teil - interaktiv gestaltet.

iPhone 14 Pro Max: Dynamic Island

Dynamic Island: Nicht immer und überall

Nach der iPhone-Präsentation und den Inhalten auf der Apple-Website zu schließen, könnte man nun meinen, Dynamic Island sei eine Art zentrale Schaltstelle, eine Art interaktiver Zweit-Display für die Anzeige von Benachrichtigungen. Doch dem ist bei Weitem nicht so.

Dynamic Island kommt nämlich wesentlich seltener zum Einsatz als man meinen würde. Der Erhalt von neuen Nachrichten, wird beispielsweise bei sämtlichen Messenger-Apps, wird wie gewohnt angezeigt – selbst bei iMessage. Auch die unterschiedlichsten Benachrichtigungen der allermeisten Apps werden genauso dargestellt, wie auf jedem anderen iPhone.

Wo das Dynamic Island ins Spiel kommt, ist etwa bei der Musikwiedergabe, beim Timer, bei Face-ID, bei der AirDrop-Funktion, wenn man zwischen Klingeln und lautlos hin und her schaltet, wenn man seine AirPods mit dem iPhone verbindet und beim Start des Ladevorgangs.

Damit App-Entwickler*innen die Dynamic Island entsprechend nutzen können, müssen sie auf die entsprechende API zurückgreifen. Diese wurde allerdings erst vor kurzem veröffentlicht. Apple geht davon aus, dass in nächster Zeit immer mehr Apps das interaktive Kameraloch nutzen werden – wie das aussehen wird bleibt abzuwarten.

iPhone 14 Pro Max: Mit der animierten Waveform und dem Album-Cover sorgt das Dynamic Island manchmal für Unruhe am Screen.

Die unruhige Insel

Im Alltag bedeutet das, dass durch das Dynamic Island in der Statusleiste mehr Platz bleibt, die Anzeige von Notifications aber völlig umgekrempelt wurde. Die Darstellung im dynamischen Kameraloch ist in Sachen UX-Design wirklich wunderschön umgesetzt. Doch für meinen Geschmack gibt es auch einen ziemlich großen Nachteil.

Hört man beispielsweise Musik - über Spotify oder Apple Music - so wird im Dynamic Island das Album-Cover sowie ein kleine, animierte Waveform angezeigt. Im Alltag habe ich das als ziemlich störend und eigentlich komplett sinnlos empfunden.

Einerseits ist das Bild des Album-Covers einfach viel zu klein, als dass man dort irgendwas erkennen könnte. Und die Waveform ist nichtssagend, außer dass damit signalisiert wird, dass gerade Musik wiedergegeben wird – was man ja eigentlich eh hört.

Scrollt man einen Social-Media-Stream durch, liest einen News-Artikel oder ist irgendwie anderweitig konzentriert bzw. auf den Bildschirm fokussiert, ist das Album-Cover und die animierte Waveform auf dem Dynamic Island ein  Unruhefaktor auf dem Screen, der keinen Mehrwert bietet.

iPhone 14 Pro Max: Das Submenü des Dynamic Island

Apples Kunstgriff

Das einzig Brauchbare dabei: Durch Tippen-und-Halten der Dynamic Island, öffnet sich ein kleines Menü, bei dem man einen eingeschränkten Zugriff auf die Musikwiedergabe hat. Dieses Menü ist allerdings nicht exklusiv über Dynamic Island verfügbar. Es erscheint auch durch die Swipe-Down-Geste.

Wünschenswert an dieser Stelle wäre eine Funktion, mit der man die Anzeige von Dynamic Island personalisieren kann. Etwa um die Darstellung für bestimmte Apps zu deaktivieren oder die permanent flackernde Waveform samt Album-Cover auszuschalten.

Mit dem Dynamic Island ist Apple jedenfalls ein besonders wirksamer Kunstgriff gelungen. Hätte man den dicken Balken-Notch durch ein herkömmliches Kameraloch ersetzt, hätte es geheißen: "Oh, Apple macht jetzt das, was Android-Phones bereits seit 3 Jahren machen."

Durch das dynamische Kameraloch, das tief in das iOS-Betriebssystem integriert ist, kommt man diesem Vorwurf zuvor. In der öffentlichen Wahrnehmung entsteht so der Eindruck, Apple hätte etwas gänzlich Neues geschaffen, was zum Teil zutrifft.

Das Kameramodul ist noch größer geworden: iPhone 14 Pro Max vs. iPhone 13 Pro Max vs. iPhone 12 Pro Max

Die Kamera

Das Kamera-Setup wurde für Apple-Verhältnisse ziemlich tiefgreifend überarbeitet, wodurch es einen ordentlichen Schritt nach vorne macht. Beim iPhone 14 Pro löst die Hauptkamera nun mit 48 Megapixel aus - zuvor waren es stets 12 MP. Außerdem setzt die Weitwinkelkamera auf einen neuen, größeren Sensor.

Erstmals setzt Apple bei der Hauptkamera auf die Pixel-Binning-Technologie. Dabei werden 4 Pixel zu einem größeren Pixel zusammengeschlossen, was vor allem bei schlechtem Umgebungslicht zu einer höheren Lichtaufnahme führen soll. Pixel-Binning bedeutet auch, dass die Fotos weiterhin mit 12 MP abgespeichert werden.

iPhone 14 Pro Max: Hauptkamera, Weitwinkel, 3-fach optischer Zoom

Hohe Fotoqualität

In der Praxis resultieren diese Neuerungen in brillanten Bildern. Dabei ist es egal, ob die Sonne scheint oder ob es bewölkt ist, ob man sich im Innenraum befindet oder ob die Fotos in einer dunklen Gasse aufgenommen werden – die Ergebnisse der iPhone-14-Pro-Kamera sind stets einwandfrei – mit nur kleinen Makel hie und da.

Auffallend ist jedenfalls, dass die Qualität der Weitwinkelkamera bedeutend zugenommen hat. Allerdings trifft dies nur auf Fotos zu, die bei Tageslicht oder ausreichend Umgebungslicht zustande kommen. In nächtlichen Situationen nimmt die Bildqualität rapide ab, was in der nicht zu übersehenden Unschärfe – vor allem am Bildrand – deutlich wird.

iPhone 14 Pro Max: Nachtmodus Hauptkamera

Nachtbilder manchmal zu stark bearbeitet

Nicht so bei der Hauptkamera – sie kann auch wunderbar mit wenig Licht umgehen, was in einer hohen Fotoqualität im Nachtmodus resultiert. Einziger Kritikpunkt daran: Für meinen Geschmack übertreibt es Apple so manches Mal mit dem HDR, sodass das nächtliche Ambiente zum Teil verloren geht.

Außerdem werden die Nachtbilder etwas zu sehr künstlich nachgeschärft, weshalb die Natürlichkeit leidet. Ebenso ist mir die Rauschunterdrückung manchmal etwas zu prominent. Auch wenn der Nachtmodus zum Teil hervorragende Bilder liefert, teilweise übertreibt es die iPhone-Software mit der Nachbearbeitung.

iPhone 14 Pro Max: Porträt-Modus

Zoom und Porträt-Bilder

Das Teleobjektiv liefert durch und durch gute Bilder und ist nicht nur ein Gimmick. Der 3-fache, optische Zoom ist auf jeden Fall alltagstauglich und eignet sich perfekt, um Objekte näher vor die Linse zu holen.

Wirklich überraschend ist die Qualität der optischen Vergrößerung im Nachtmodus. Auch wenn das Teleobjektiv nicht mit der Hochwertigkeit der Hauptkamera mithalten kann, spricht nichts dagegen, es nachts für den einen oder anderen Schnappschuss zu verwenden.

iPhone 14 Pro Max: 3-fach optischer Zoom Nachtmodus

Ähnliches gilt für den Porträt-Modus. Im Großen und Ganzen ist die Qualität durch und durch überzeugend, sodass es an den Bildern kaum etwas auszusetzen gibt. Betrachtet man die künstlich hervorgehobene Person etwas näher, wird man allerdings feststellen, dass so manche Haarsträhne nicht korrekt erkannt wurde.

Das ist schade, weil es andere Smartphone-Hersteller mittlerweile ohne große Mühe schaffen, auch solche Objekte besser zu erkennen. Nichtsdestotrotz sind die Porträt-Aufnahmen mit dem iPhone 14 Pro von hoher Qualität – auffallend gut ist auch die Porträt-Qualität im Nachtmodus.

iPhone 14 Pro Max: RAW-Mode mit 48 MP

Besonders detailreicher RAW-Mode

Zurück zum 48-MP-Modul der Hauptkamera: Im RAW-Modus lassen sich Bilder aufnehmen, die auch tatsächlich mit 48 Megapixel abgespeichert werden. Diese Bilder sind besonders detailreich und eigenen sich perfekt, um sie im Nachhinein zu bearbeiten oder Details nachträglich hervorzuheben.

Im Alltag sollte man allerdings nicht auf den RAW-Modus zurückgreifen. Einerseits, weil die Bilder ohne RAW-Modus automatisch bearbeitet und entsprechend aufgehübscht werden. Andererseits, weil die RAW-Bilder ungefähr 50 MB pro Foto an Speicherplatz benötigen.

iPhone 14 Pro Max: Beispielbilder

Selfie-Kamera

Die Frontkamera der neuen Pro-Modelle ist mit einem Autofokus aufgewertet worden. Für bahnbrechende Qualitätsunterschiede reicht diese Neuerung allerdings nicht.

Bei ausreichend Licht sind die Selfies nach wie vor von hoher Qualität. Nimmt das Licht ab, werden die Selfies eher grauslich als ansehnlich.

Neu ist übrigens, dass der Cinematic-Mode nun auch auf der Frontkamera angewandt werden kann.

iPhone 14 Pro Max: Selfie

Stabile Videoqualität

Für meinen Geschmack kommt generell nach wie vor kein anderes Smartphone an die hohe Videoqualität der iPhones heran. Vor allem die Pro-Modelle zeichnen sich durch besonders hochwertige Videoclips aus, bei denen beispielsweise das Bildrauschen wesentlich geringer ausfällt, als bei der Konkurrenz. 

So ist es auch beim iPhone 14 Pro Max: Das Aufnehmen von Videos macht einfach Spaß, die Ergebnisse lassen kaum Wünsche offen. All jene, die sich als Content-Creators bezeichnen (oder welche sein wollen) und hauptsächlich Reels und TikToks erstellen, werden mit einem aktuellen Pro-iPhone ihre Freude haben.

Stabilisierung gut gelöst

Neu hinzugekommen ist der sogenannte Action Mode für Videoaufnahmen. Das ist nichts anderes als eine besonders effiziente Stabilisierung der Videobilder. Und dieser Anti-Wackel-Modus kann sich sehen lassen.

Das iPhone 14 Pro Max schafft es, die störenden Bewegungen beim Gehen nahezu vollständig zu unterdrücken. Ein Kameraschwenk oder eine Aufnahme aus einem Auto heraus, waren mit einem iPhone noch nie so ruckelfrei als mit dem Action Mode der neuen Pro-Modelle.

Erstaunlicherweise schafft Apple, die gewohnt hohe Bildqualität im Action Mode beizubehalten. Ebenso wenig geht die Stabilisierungssoftware auf Kosten der Natürlichkeit, sodass wirklich hervorragende Clips entstehen. Einzig: Ist zu wenig Umgebungslicht vorhanden, gibt es eine Warnmeldung, in dessen Folge die Ergebnisse des Action Mode mehr oder weniger unbrauchbar sind.

Bei Nacht nimmt die Videoqualität generell extrem ab. Das Bildrauschen wird zu einem Störfaktor, die Verwackelungen sind unübersehbar und die Farben werden nur mehr unzureichend dargestellt. Eine hohe Videoqualität ist tatsächlich nur bei entsprechender Beleuchtung garantiert.

Leistung und iOS

Die neuen A16 Bionic Chips von Apple sind ausschließlich in den Pro-Modellen der aktuellen iPhones integriert. Laut Benchmark-Ergebnissen ist der Leistungssprung gegenüber dem Vorgängerprozessor nicht allzu drastisch. Dennoch stellt der A16 Bionic die Konkurrenz von MediaTek und Qualcomm in den Schatten.

Das neue iOS-Betriebssystem ist vollgestopft mit neuen Funktionen und einigen Änderungen. Wenig überraschend betreffen die Neuerungen unter iOS 16 hauptsächlich den Lockscreen und das damit verbundene Always-on-Display. Hier haben wir uns die iOS-Neuheiten genauer angesehen.

Hervorgehoben werden sollte an dieser Stelle die besonders lange Update-Versorgung der iPhones. Beispielsweise hat das mittlerweile 5 Jahre alte iPhone 8 noch die aktuelle Betriebssystemversion erhalten. Von einer derartig langen Versorgung mit OS-Updates können Android-User*innen nur träumen.

iPhone 14 Pro Max

Anschlüsse und Konnektivität

An Bord des iPhone 14 Pro Max ist Bluetooth 5.3, Wlan 802.11 a/b/g/n/ac/6, NFC und 5G. In Österreich hat man die Wahl zwischen einer physischen SIM-Karte und einer eSIM beziehungsweise kann auch beide gleichzeitig nutzen.

Ziemlich antiquiert wirkt mittlerweile der Lightning-Anschluss. Es wird höchste Zeit, dass Apple hier endlich auf den weit gängigeren und deutlich leistungsfähigeren USB-C-Port wechselt.

Ein MicroSD-Slot ist ebenso wenig vorhanden wie ein gewöhnlicher Kopfhöreranschluss. Weder ein passendes Netzteil zum Aufladen des Akkus noch irgendwelche Adapter sind im Lieferumfang enthalten. Nur ein passendes Ladekabel (USB-C auf Lightning) liegt dem Gerät bei.

Besonders ausdauernder Akku

Die Akku-Kapazität des iPhone 14 Pro Max beträgt 4.323 mAh. Damit ist sie im Vergleich zum Vorjahresmodell etwas weniger geworden. Auf die Akkulaufzeit – und darauf kommt es schließlich – wirkt sich das allerdings nicht negativ aus. Ebenso wenig kann von Einbußen aufgrund des Always-on-Displays die Rede sein.

Sind kaum Geräte mit dem iPhone verbunden und hält sich die Screen-Time einigermaßen in Grenzen, wird man mit dem iPhone 14 Pro Max eventuell 2 Tage am Stück ohne Steckdose durchkommen. Ein ganzer Tag ist auch für Power-User*innen allemal drin.

iPhone 14 Pro Max: Dynamic Island

Beim Aufladen verbleibt das neue Pro-Modell weiterhin im Schneckenmodus: Es kann weiterhin nur mit maximal 20 Watt geladen werden. Ein vollständig entladenes Pro Max soll sich damit in 30 Minuten auf 50 Prozent aufladen lassen - in der Praxis konnte dieser Wert bestätigt werden.

Konkurrenzmodelle aus der Android-Sphäre weisen eine deutlich höhere Ladeleistung auf und lassen sich in derselben Zeit beinahe vollständig aufladen. Etwa das Xiaomi 12 Pro (120 Watt) oder das Realme GT2 Pro (65 Watt).

Was gibt es sonst noch?

Die 2022er-Modelle der iPhones kommen mit einer Satellitentelefonie-Funktion. Damit können auch an Orten ohne Mobilfunkempfang etwaige Notrufe abgesetzt werden. Die iPhones verbinden sich dabei direkt mit einem entsprechenden Satelliten. In Österreich und Europa ist diese Funktion (vorerst) allerdings nicht verfügbar

Ebenso neu ist die Crash-Detection - also die automatische Unfallerkennung. Ist man beispielsweise in einem Autounfall verwickelt, erkennt dies das iPhone und kann automatisch einen Notruf absetzen. Dafür können in der Health-App die entsprechenden Kontakte hinterlegt werden.

Das Kameramodul hebt sich nun noch weiter vom restlichen Gehäuse ab: iPhone 14 Pro Max vs. iPhone 13 Pro Max vs. iPhone 12 Pro Max

Fazit

In die diesjährigen Pro-Modelle wurden ungewohnt viele Neuerungen gepackt. Wie man es von Apple gewohnt ist, sind sie allesamt nahezu perfekt umgesetzt. Als iPhone-Nutzer*in wird man in erster Linie die Dynamic Island und das Always-on-Display zu sehen bekommen.

Beide Funktionen waren allerdings nicht in der Lage mich gänzlich zu überzeugen. Das dynamische Kameraloch ist zwar in Sachen UX-Design makellos und an sich eine fesche Sache. Dass es nicht deaktiviert oder personalisiert werden kann, trübt die Freude an dem neuen Feature.

Ähnlich sieht es mit dem Always-on-Display aus. Der Bildschirm im Lockscreen-Modus ist viel zu hell und daher in manchen Situationen störend. Hier wäre es wünschenswert, wenn man das Always-on-Display anpassen könnte.

Die Neuerungen beim Kamera-System kommen in erster Linie den detailreichen Aufnahmen bei der Hauptkamera sowie der Qualität der Weitwinkelkamera zugute. Aber auch das Teleobjektiv sowie der Porträt-Mode liefern nahezu makellose Bilder.

Unterm Strich weißt die Kamera des iPhone 14 Pro Max eine der besten Smartphones-Kameras überhaupt auf - daran gibt es keinen Zweifel. Unterstrichen wird diese Feststellung von der besonders hochwertigen Videoqualität und der neuen Action-Mode-Stabilisierung.

Was spricht also gegen ein iPhone 14 Pro (Max)? Der Preis! Im Vergleich zu den Vorjahresmodellen sind die Pro-Modelle merklich teurer geworden. Das iPhone 14 Pro ist ab 1.299 Euro (128 GB) zu haben - das sind 150 Euro mehr als im Vergangenen Jahr.

Das iPhone 14 Pro Max kostet mindestens 1.449 Euro (128 GB), was einer Preissteigerung von 200 Euro entspricht. Entscheidet man sich für das Pro-Max-Modell mit 1 TB Speicher werden sogar 2.099 Euro fällig.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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