iPhone 15: Diese 9 Dinge hat Apple nicht erwähnt
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Rund 85 Minuten hat die Präsentation der neuen iPhone-15-Modelle und des neuen Watch-Line-ups am Dienstagabend gedauert. Zahlreiche Neuerungen wurden auf der Bühne und in zugespielten Videos verkündet. Einige wichtige Details hat Apple allerdings nicht erwähnt.
➤ Mehr lesen: iPhone 15 ist da - Diese 7 Dinge sind neu
Schon klar, dass in weniger als eineinhalb Stunden nicht alle Aspekte beleuchtet werden können. Bei manchen dieser Sachen lohnt es sich jedoch, genauer hinzuschauen. Denn die unangenehmen Dinge spricht niemand gerne an.
Wir haben die folgenden 9 Aspekte unter die Lupe genommen, um die Apple bei der Präsentation einen Bogen gemacht haben.
- Umstieg auf USB-C eine Innovation?
- Wie hoch ist nun die Ladeleistung?
- Wie sieht es mit externem USB-C-Zubehör aus?
- Was ist mit der USB-C-Datenübertragung und dem Display-Port?
- Wie sieht es mit der Akku-Laufzeit aus?
- Sind die neuen iPhones dünner geworden?
- Wo ist das iPhone 13 Mini geblieben?
- Was ist mit Künstlicher Intelligenz?
- Wann startet von iOS 17 und iPadOS 17?
1. Umstieg auf USB-C war nicht freiwillig
Beim Wechsel von Lightning auf USB-C von einer Innovation zu besprechen, ist nicht treffend, zumal dieser Umstieg alles andere als freiwillig war. Bekanntlich wurde Apple von der EU dazu gezwungen. Dass das Unternehmen diesen Umstand auf der Bühne nicht angesprochen hat, ist verständlich.
Dass Apple sich vom Lightning-Anschluss verabschiedet und auf den Branchenstandard USB-C einschwenkt, ist die wohl weitreichendste Neuerung beim iPhone 15. Ziemlich vielsagend ist dabei auch, dass Apple weniger als 2 Minuten der gesamten Präsentation darauf verwendet hat, über USB-C zu sprechen.
Zumindest behält Apple die Bezeichnung USB-C bei. Wie man es vom iPhone-Hersteller kennt, wäre es wenig verwunderlich, wenn USB-C im Apple-Universum plötzlich Magic-Port oder so genannt werden würde.
➤ Mehr lesen: iPhone 15 - Apple überrascht mit Preisen
2. Wie hoch ist nun die Ladeleistung?
Ein Aspekt, der in dem 2-Minuten-USB-C-Gerede offenbar keinen Platz fand, war die Ladeleistung der neuen iPhones. Das ist kein gutes Zeichen. Möglicherweise wurde darauf nicht eingegangen, weil es in diesem Bereich nichts Neues gibt. In den Spezifikationen der neuen iPhone-15-Modelle ist auch kein Hinweis darauf zu finden.
Das iPhone 14 Pro kann mit maximal 27 Watt geladen werden. Beim iPhone 15 Pro wurde vorab über eine Ladeleistung von maximal 35 Watt spekuliert. Mehr als diese 35 Watt braucht man sich nicht zu erwarten. Beim iPhone 15 dürften es demnach nicht mehr als 30 Watt sein.
Das Standard-Netzteil von Apple gibt zudem nicht mehr als 20 Watt aus. Um das Maximum der Ladeleistung ausreizen zu können, muss man sich also ein leistungsstärkeres Netzteil kaufen.
➤ Mehr lesen: Apple Watch Series 9 bringt völlig neues Bedienkonzept
3. Wie sieht es mit externem USB-C-Zubehör aus?
Die Sache mit den stärken Netzteilen und den passenden USB-C-Kabeln bringt uns zur nächsten Frage, die unbeantwortet blieb. Werden Netzteile, Kabel, Adapter und Stecker von anderen Herstellern ohne Einschränkung funktionieren? Für passendes Zubehör gibt es ja bekanntlich das "Made For iPhone"-Programm (MFi).
Nur jene Produkte, die damit zertifiziert sind, funktionieren uneingeschränkt mit iPhones. Ob es ein solches Programm nun auch beim USB-C-Zubehör für die neue iPhone-Generation geben wird, ist unklar. Erwartbar wäre etwa, dass bei nicht-zertifiziertem, externem Ladezubehör die Ladeleistung begrenzt wird.
Da das MFi-Programm aber derzeit auf Lightning beschränkt ist und es ein solches Programm für USB-C an MacBooks und iPads bislang nicht gab, lässt Hoffnung aufkommen. Es ist eher davon auszugehen, dass es keine derartigen Beschränkungen geben wird - eine Bestätigung hierfür gibt es allerdings noch nicht.
➤ Mehr lesen: Diese 4 Dinge hat Apple präsentiert
4. Wie sieht es mit USB-C-Datenübertragung und Display-Port aus?
Bei der iPhone-Präsentation hat Apple erwähnt, dass die Pro-Modelle mit USB 3 ausgestattet sind, was eine Datenübertragung von bis zu 10 Gbit/s ermöglicht. Wie das bei den Nicht-Pro-Modellen aussieht, verrät erst ein Blick in die Details der technischen Spezifikationen.
So verfügen das iPhone 15 und das iPhone 15 Plus lediglich über USB 2. Das bedeutet eine stark reduzierte Datenübertragungsgeschwindigkeit von 480 Mb/s. Die DisplayPort-Funktion ist dafür bei allen USB-C-iPhones mit von der Partie.
Mit einem entsprechenden Adapter beziehungsweise Kabel kann man auf diese Weise den iPhone-Bildschirm auf einen größeren Screen spiegeln beziehungsweise wiedergeben. Das ist bis zu einer 4K/UHD-Auflösung und 60 Hz möglich - sowohl bei den Pro-Modellen als auch bei den Standardgeräten.
Der originale USB-C-Digital-AV-Multiport-Adapter von Apple kostet auf Amazon 68 Euro. Ähnliche Adapter von anderen Herstellern sind dort deutlich günstiger zu haben.
5. Wie sieht es mit der Akku-Laufzeit aus?
Nicht allzu gute Vorboten gibt es für die Akku-Laufzeit. In der Vergangenheit hat Apple zumindest immer stolz erklärt, um wie viel länger die Batterie im Vergleich zum Vorgängermodell durchhält. Dieses Jahr ist selbst ein solcher Verweis ausgeblieben.
Bei allen 4 neuen iPhone-Modellen wurde lediglich von einer "verbesserten Energieeffizienz" und von "All-day battery life" gesprochen. Das deutet stark darauf hin, dass es in diesem Bereich keine nennenswerten Fortschritte gibt.
➤ Mehr lesen: Apple will Lightning-Anschluss komplett verbannen
6. Das iPhone ist dicker geworden
Beim iPhone 15 und beim iPhone 15 Plus hat sich bei den Maßen und dem Gewicht gegenüber den Vorgängergeräten nichts Nennenswertes geändert. Dementsprechend ist auch der Formfaktor gleichgeblieben.
Bei den Pro-Geräten wurde das Edelstahlgehäuse gegen einen Titan-Rahmen getauscht. Das wirkt sich positiv auf das Gewicht aus. Das iPhone 15 Pro und das iPhone 15 Pro Max sind beide um jeweils 19 Gramm leichter geworden.
Die Länge der Geräte hat sich ganz leicht reduziert, ebenso die Breite. Dafür ist die Stärke bei beiden Pro-iPhones von 7,9 Millimeter auf 8,3 Millimeter angewachsen.
7. Das Ende des iPhone 13 Mini
Mit der Neuvorstellung der neuen iPhone-Modelle ist das iPhone 13 Mini sang- und klanglos aus dem Sortiment bugsiert worden. Somit hat Apple nun endgültig den Verkauf des 5,4 Zoll großen iPhones eingestellt. Anderswo ist das iPhone 13 Mini allerdings noch erhältlich, beispielsweise auf Amazon ab 635 Euro.
Ebenso aus dem Sortiment genommen, hat Apple das iPhone 14 Pro und das iPhone 14 Pro Max. Auch diese beiden Geräte sind bei anderen Händlern noch zu haben. Auf Amazon kostet das iPhone 14 Pro derzeit mindestens 1.028 Euro, das iPhone 14 Pro Max ist dort ab 1.197 Euro zu haben.
➤ Mehr lesen: Diese kleinen Handys gibt es noch
8. Kein Wort über Künstliche Intelligenz
In den ganzen 85 Minuten der Präsentation hat Apple kein einziges Mal den Begriff "Künstliche Intelligenz" verwendet. Kein einziges Wort wurde zum Thema KI verloren. Nun könnte man behaupten, dass es bei dem September-Event um reine Produktvorstellungen gegangen ist und nicht um Developer-Themen.
Dennoch ist es irgendwie auffällig, wenn Apple nicht annähernd auf das Hype-Thema KI eingeht. Bei Google, Microsoft und anderen Technologieunternehmen steht Künstliche Intelligenz längst im Mittelpunkt - zumindest entsteht der Eindruck, wenn man deren Präsentationen verfolgt.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Apple grundsätzlich einen Bogen um Künstliche Intelligenz macht. Laut erst kürzlich aufgetauchten Gerüchten arbeitet der iPhone-Herstelle intensiv an einem KI-Dialogsystem, mit dem Siri deutliche Verbesserungen erfahren soll. Details dazu werden allerdings erst zur WWDC 2024 erwartet.
➤ Mehr lesen: iOS 17 im Test - Alle neuen iPhone-Funktionen ausprobiert
9. Startdatum von iOS 17 und iPadOS 17
Die Neuvorstellung der iPhones bedeutet jedes Jahr auch der Startschuss für das neue iOS. Ein Startdatum hat Apple auf dem iPhone-Event allerdings nicht genannt. Ein Blick auf die Vorschauseite von iOS 17 verrät jedoch, dass das neue iPhone-Betriebssystem ab 18. September zum Download bereitsteht.
Dasselbe Startdatum gilt auch für iPadOS 17. Das neue watchOS 10, das ein neues Bedienkonzept bringt, wird ebenso ab 18. September veröffentlicht. Auf das neue macOS Sonoma muss man ein paar Tage länger warten. Es wird am 26. September zum Download zur Verfügung gestellt.
➤ Mehr lesen: 12 versteckte iOS-17-Funktionen, die Apple nicht erwähnt hat
Warum wir Partnerlinks einsetzen
Unsere Artikel entstehen in redaktioneller Unabhängigkeit. Die futurezone kann aber eine Provision erhalten, wenn ihr über einen der verlinkten Shops etwas kauft. Was das bedeutet, erfahrt ihr hier.
Kommentare