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Microsoft könnte Teams-App aus Office entfernen

Microsoft könnte laut Financial Times aufhören, die Teams-Software gemeinsam mit den anderen Office-365-Anwendungen anzubieten. Damit soll eine kartellrechtliche Untersuchung durch EU-Behörden unterbunden werden.

2020 reichte Microsoft-Konkurrent Slack eine Beschwerde bei der EU-Kommission ein, in der das Unternehmen bemängelt, dass das gemeinsame Angebot wettbewerbswidrig sei. Um eine nähere Untersuchung zu verhindern, will Microsoft die Videocall- und Messaging-Software daher aus dem Bundle entfernen. In Zukunft wolle der Tech-Gigant seine Teams-App optional für Office-Anwendungen anbieten, werden anonyme Quellen zitiert.

Slack forderte komplett getrennten Verkauf

Die Entscheidung sei jedoch noch nicht in trockenen Tüchern und Gespräche werden noch geführt, betonen die Quellen. Zudem sei unklar, ob der Schritt der EU-Kommission ausreichen wird. Slack, das seitdem vom Softwareunternehmen Salesforce aufgekauft wurde, forderte 2020 nämlich einen komplett getrennten Verkauf von Teams und Office.

Die Beschwerde des Instant-Messaging-Dienstes Slack kam zu einer Zeit, als die Arbeit im Homeoffice während der Coronapandemie boomte. Während Slack vom Homeoffice-Boom nur wenig profitieren konnte und 2020 etwa 12 Millionen tägliche Nutzer*innen hatte, stiegen die User*innen von Teams sprunghaft von 20 auf 75 Millionen an. Zuletzt soll Teams 280 Millionen monatliche Nutzer*innen gehabt haben, wie Microsoft im März 2023 angab.

561 Millionen Euro Strafe wegen Internet Explorer

Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Microsoft den kartellrechtlichen Untersuchungen der Europäischen Kommission stellen müsste. Im Jahr 2008 warf die Kommission Microsoft vor, seinen Internet Explorer unrechtmäßig zu verbreiten, da der Browser mit Windows gebündelt war. Microsoft einigte sich mit der Kommission darauf, eine Auswahl an Browsern anzubieten. Diesem Versprechen ging das Tech-Unternehmen allerdings nicht nach, weshalb es 2013 zu einer Strafe in Höhe von 561 Millionen Euro verurteilt wurde.

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