Xiaomi Mi 11 Ultra im Test: Der neue Smartphone-König
Es hat sich schon seit einiger Zeit abgezeichnet, was mit dem Mi 11 Ultra nun tatsächlich einzutreten scheint. Xiaomi rückt den Konkurrenten von Samsung und Apple nicht mehr nur ordentlich auf die Pelle, sondern stellt die Mitbewerber mit gleich mehreren Spezifikationen in den Schatten.
Der chinesische Hersteller will mit einem wuchtigen Kameramodul samt Zweit-Display, mit einer außerordentlichen Kameraausstattung, einem hochwertigen Screen und mit einer extremen Ladeleistung neue Maßstäbe bei Spitzenklasse-Phones setzen.
Wir haben das Xiaomi Mi 11 Ultra ausgiebig getestet und darauf geachtet, ob es Xiaomi tatsächlich gelingt, den Smartphone-Thron zu erobern.
Gut ausbalanciert trotz riesigem Kameramodul
Das ausladende Kameramodul des Mi 11 Ultra habe ich zwar auf zahlreichen Xiaomi-Werbesujets gesehen. Als ich das Gerät dann zum ersten Mal aus der Verpackung genommen habe, war ich dennoch ziemlich überrascht über das wuchtige Modul auf der Rückseite.
Es hebt sich weit von vom restlichen Gehäuse ab und wirkt mit seinem Zweit-Display aus manchen Perspektiven so, als hätte man eine kleine Actioncam einfach draufgepappt. Das Modul ist allerdings zentriert angebracht, wodurch das Handy nicht wackelt oder in eine Schräglage gerät, wenn es flach auch dem Tisch liegt.
Trotz des riesigen Kameramoduls ist die Gewichtsverteilung des Mi 11 Ultra gut ausbalanciert, sodass es nicht nach vorne zu kippen droht, wenn man es in einer Hand hält.
Technische Spezifikationen
Xiaomi Mi 11 Ultra
Maße und Gewicht: 164,3 x 74,6 x 8,4 mm, 234 Gramm
Display: 6,81 Zoll AMOLED, Refresh-Rate 120Hz, 1440 x 3200 Pixel, 1700 nits (peak), Gorilla Glass Victus
Kamera:
50 MP, f/2,0, 24mm, 1/1,12", 1,4µm, PDAF, Laser AF, OIS
48 MP für 5x optischer Zoom, f/4,1, 120mm, 1/2,0", 0,8µm, PDAF, OIS
48 MP Weitwinkelobjektiv f/2,2, 12mm, 1/2,0", 0,8µm, PDAF
Selfie-Kamera: 20 MP, f/2,2, 27mm, 1/3,4", 0,8µm
Video: 8K mit maximal 24fps / 4K mit maximal 60fps / Slowmotion bis 1920fps
Prozessor: Qualcomm Snapdragon 888, 5nm
Speicher: 8/256 GB; 12/256 GB; 12/512 GB / UFS 3.1
Akku: 5000 mAh, 67 Watt Charging, 67 Watt Wireless Charging, Reverse-Charging 10 Watt
Software: Android 11, MIUI 12.5
Sonstiges: 5G, aptX HD / Wi-Fi 6e / Bluetooth 5.2, wassergeschützt nach IP68
Preis: 1.499 Euro (UVP)
Kompakt aber besonders schwer
Mit den Maßen von 164,3 x 74,6 x 8,4 Millimeter bei einem 6,81 Zoll großen Bildschirm ist das Mi 11 Ultra sogar etwas kleiner als das Samsung Galaxy S21 Ultra, das ebenso einen 6,8 Zoll großen Screen hat.
Beim Gewicht stellt das Xiaomi-Handy eine Klasse für sich dar: Es wiegt 234 Gramm und ist damit eines der schwersten aktuellen Handys auf dem Markt.
Hervorragendes 120 Hz Display
Beim Bildschirm handelt es sich um ein 6,81 Zoll großes AMOLED mit 120 Hz, einer Helligkeit von 900 nits (1700 nits peak), einer Auflösung von 1440 x 3200 Pixel und einer Pixeldichte von rund 515 ppi. Geschützt wird der Bildschirm von Corning Gorilla Glass Victus.
Bei den Helligkeits-Spezifikationen, ist Xiaomi hier wieder seinen Konkurrenten voraus. Auch in der Praxis zeigt sich, dass das Display den Bildschirmen der Apple- und Samsung-Spitzengeräte zumindest ebenbürtig ist.
Refresh-Rate, Farbstärke, Helligkeit und Kontrast - das Mi 11 Ultra hat einen wahrlich erstklassigen Bildschirm an dem es absolut nichts auszusetzen gibt und der zu den besten Smartphone-Displays zählt.
Kleines Zweit-Display auf der Rückseite
Der kleine Screen, der sich neben der Kameralinsen auf der Rückseite befindet, lässt auf spezielle Super-Features hoffen. Doch am Ende ist er nur ein kleines Gimmick.
Konkret handelt es sich bei dem Zweit-Bildschirm um ein Display, das auch in Xiaomi-Fitnessband Mi Band 5 verbaut wird. Es ist ein 1,1 Zoll großes AMOLED mit einer maximalen Helligkeit von 450 nits.
Always-on-Display auf der Rückseite
Standardmäßig dient der kleine Screen als rückwärtiges Always-on-Display, das Uhrzeit, Datum und Akkustand anzeigt. Damit dort allerdings etwas angezeigt wird, muss man doppelt auf den kleinen Screen tippen.
Erhält man einen Anruf, wird dieser auf dem Zweit-Bildschirm angezeigt. Der Anruf kann dort auch gleich direkt mit der entsprechenden Wisch-Geste angenommen werden. Notifications werden mit einem kleinen roten Punkt signalisiert.
In den Settings kann das Rear-Display allerdings mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten angepasst werden. So lässt sich etwa ein beliebiger Schriftzug genauso anzeigen wie ein selbst gewähltes Bild.
Zweit-Display für Selfies mit der Hauptkamera
Beim Fotografieren kann der Zweit-Bildschirm die Kameravorschau anzeigen. Auf diese Weise lässt sich auch die Hauptkamera quasi als Selfie-Kamera verwenden.
Eigenartig ist allerdings, dass die Vorschau am Rear-Display nur für den Standardmodus genutzt werden kann. Gerade für den Porträtmodus wäre die rückwärtige Vorschau aber weitaus sinnvoller.
Rear-Display nur ein Hingucker
Alles in allem bleibt das Zweit-Display auf der Rückseite ein Hingucker, mit dem sich das Mi 11 Ultra von der Konkurrenz abhebt. Einen wirklichen Nutzen kann man schwer daraus ziehen - am ehesten noch für Selfies mit der Hauptkamera.
Es wäre aber durchaus möglich und vorstellbar, dass Xiaomi mittels Updates hier noch das eine oder andere Feature nachliefert. Schließlich handelt es sich ja um einen vollwertigen Touchscreen, dessen Potenzial man bestimmt noch besser nutzen könnte.
Xiaomi Mi 11 Ultra - Kameraausstattung
Das massive Kameramodul auf der Rückseite beinhaltet 3 Objektive sowie einen kleinen Zweit-Bildschirm. Die Kameralinsen setzen sich aus
- 50 MP Hauptkamera,
- 48 MP Weitwinkelobjektiv
- und einem 48-MP-Persicope-Objektiv für den 5-fachen optischen Zoom
zusammen.
Auch hier zeigt ein Blick auf die Kamera-Spezifikationen, dass das Mi 11 Ultra mit einem lichtstarken 1/1,12 Zoll großen Bildsensor, den derzeit größten Bildsensor bei aktuellen Smartphones verbaut hat.
Die 50 MP Hauptkamera nimmt Fotos standardmäßig mit 12,5 MP (4:3) beziehungsweise 8,9 MP (16:9) auf. Durch das 4-in-1-Binning wächst die Pixelgröße von 1,4µm auf 2,8µm an.
Nimmt man mit dem Xiaomi-Spitzengerät die ersten Fotos auf, wird deutlich, warum das Mi 11 Ultra von DxOMark mit Abstand als beste Smartphone-Kamera ausgezeichnet wurde.
Wie ist die Kamera-Qualität?
Egal ob bei Nacht, bei Bewölkung, bei Sonnenschein oder im Innenraum bei Kunstlicht: Die Aufnahmen des Mi 11 Ultra können bereits auf den ersten Blick weitgehend überzeugen. Die Fotos sind detail- und kontrastreich, scharf und farbstark und haben einen hohen Dynamikumfang.
Auf der Suche nach einer Schwäche bei der Kamera, könnte man bei der Ausbalancierung von helleren und dunkleren Bereichen fündig werden. Manchmal, so könnte der Eindruck entstehen, sind die Bilder etwas falsch belichtet, sodass die helleren beziehungsweise dunkleren Bereiche etwas "ausreißen" und nicht mehr ganz korrekt dargestellt werden.
Was ebenso aufgefallen ist, dass die Kamera-App nicht unbedingt die schnellste ist. Drückt man den Auslöser, dauert es meist einige Augenblicke, bis die Kamera reagiert und das Foto aufnimmt.
In den allermeisten Situationen ist dies auch nicht weiter störend. Wenn man allerdings einen bestimmten Moment festhalten will, kann diese kleine Verzögerung zur Herausforderung werden.
Gerade bei einem Smartphone in dieser Preisklasse mit einer solchen Extrem-Ausstattung nimmt man solche kleineren Aspekte genauer unter die Lupe. Und gerade hier wäre ein schnellerer Auslöser wünschenswert.
Porträtmodus
Der Porträtmodus funktioniert in allen Lichtsituationen bestens. Er verleiht dem Bild eine noch deutlichere Tiefenunschärfe und kann Vorder- von Hintergrund ziemlich exakt unterscheiden.
Besonders schade ist, dass das kleine Display auf der Rückseite nicht für die Vorschau im Porträtmodus genutzt werden kann.
Spitzen-Weitwinkel
Dass die Bilder im Weitwinkelmodus gegenüber der Hauptkamera leicht an Qualität verlieren, ist auch beim Mi 11 Ultra der Fall. Gegenüber dem Standardmodus zeigen sich beim Weitwinkel kleinere Schwächen bei der Schärfe und beim Dynamikumfang.
Trotz der kleineren Defizite sind die Weitwinkelaufnahmen mehr als brauchbar und können durchaus als besonders hochwertig bezeichnet werden.
Hervorragende Zoom-Eigenschaften
Die hohe Qualität des 5-fachen optischen Periscope-Zooms hat mich dann doch überrascht. Gerade bei guten Lichtsituationen ist der optische Zoom-Modus eine tatsächliche Alternative zum Standardmodus.
Auch wenn die Bildqualität nicht ganz dieselbe wie bei der Hauptkamera ist, können die gezoomten Aufnahmen mit einem hohen Dynamikumfang und einer guten Detailtreue punkten.
Unbrauchbarer 120-facher Digital-Zoom
Bei Xiaomi hat man sich wohl gedacht: Wenn Samsung einen 100-fachen Zoom hat, dann machen wir einfach einen 120-fachen Zoom. Das ändert halt nichts an der Tatsache, dass sowohl bei Samsung als auch bei Xiaomi diese exorbitanten digitalen Zoom-Funktionen unbrauchbar sind. Eine beeindruckende Spielerei sind sie dennoch.
Nachtmodus
Auch der Night-Mode enttäuscht nicht. Hier wird ebenso deutlich, dass der Nachtmodus sowohl bei der Hauptkamera, als auch mit dem Weitwinkel und dem Zoom-Objektiv hochwertige Bilder liefert.
Zwar verleiht Xiaomi den Nachtbildern nicht unbedingt eine "warme" nächtliche Atmosphäre, wie man es am ehesten von den Pixel-Phones kennt. Allerdings können auch hier die Fotos mit detailreichen Aufnahmen überzeugen.
Video
Mit dem Mi 11 Ultra sind 8K-Aufnahmen mit 24fps, 4K-Videos mit maximal 60fps und 1080p-Clips mit ebenso 60fps möglich. Der Zeitlupenmodus ermöglicht Slow-Motion-Aufnahmen mit maximal 1920fps.
In der Praxis sind 8K-Aufnahmen mehr oder weniger sinnlos. Einerseits kann man sie kaum in voller Auflösung ansehen, andererseits haben die allermeisten Geräte ihre Mühe, ein solches Video abzuspielen.
Praktisch bei 8K-Aufnahmen ist jedenfalls das Snapshot-Tool. Damit lässt sich ein per Knopfdruck ein Screenshot aus dem Clip exportieren. Dieser hat in der Regel eine wirklich gute Bildqualität und eine Auflösung von 30 MP.
Schade ist, dass die Funktion zum Exportieren eines Einzelbildes bei den wesentlich praxistauglicheren 4K- beziehungsweise 1080p-Clips nicht zur Verfügung steht.
Videoqualität des Xiaomi Mi 11 Ultra
Die Videoqualität ist mit dem Mi 11 Ultra allemal beeindruckend. Vor allem bei Sonnenschein im Freien gibt es an den Videoaufnahmen kaum etwas auszusetzen. Ebenso hat das Handy kaum Probleme mit dem Licht-Schatten-Wechsel und kann sich besonders rasch auf die neue Lichtsituation einstellen.
Besonders positiv aufgefallen ist mir der hervorragende Bildstabilisator: Dieser ist tatsächlich in der Lage die wackeligen Handbewegungen oder sogar das Gehen weitgehend auszupendeln, ohne dass die Aufnahmen dabei allzu viel an Natürlichkeit verlieren.
Während man ein Video aufnimmt, steht ein stufenloser Zoom zur Verfügung. Im Hinblick auf eine einwandfreie Videoqualität sollte man von diesem allerdings eher die Finger lassen.
Auch wenn der Zoom quasi stufenlos und fließend dargestellt wird, ruckelt das Bild dabei ziemlich. Außerdem vermindert sich die Videoqualität im Zoom recht stark.
Selfie-Kamera
Die Frontkamera löst mit 20 MP und nimmt standardmäßig 15-MP-Bilder auf. 1080p-Videos sind mit maximal 60fps möglich, 720p-Clips mit maximal 120fps. Wie bei der Hauptkamera auf der Rückseite gibt es auch an der Bildqualität der Selfie-Kamera kaum etwas auszusetzen.
Wer auf den Porträtmodus verzichten kann, sollte vielleicht versuchen, Selfies mithilfe des Zweit-Displays aufzunehmen. Die Bildqualität der Hauptkamera ist in vielen Situationen halt doch um einiges besser.
Prozessor und Leistung
Unter der Haube des Mi 11 Ultra steckt der aktuelle Flaggschiff-Prozessor aus dem Hause Qualcomm: Snapdragon 888 5G (5nm). Dem stehen je nach Modell 8/256 GB, 12/256 GB oder 12/512 GB zur Seite. Gespeichert wird nach dem UFS 3.1 Format, was das Handy unter anderem richtig flott macht.
Chip, Speicherformat und Arbeitsspeicher lassen darauf schließen, dass das Mi 11 Ultra ein regelrechtes Powerhouse ist. Dass dem tatsächlich so ist, zeigt sich in der Praxis: Sämtliche Apps und Spiele laufen ohne Verzögerungen und einwandfrei.
Auch beim Speichern von 8K- oder 4K-Videos, beim Bearbeiten von Fotos oder bei anderen ressourcenintensiven Anwendungen hat das Mi 11 Ultra keinerlei Probleme, sodass alles wie geschmiert läuft.
Zickiger Fingerprintsensor
Eine kleine Schwachstelle des Mi 11 Ultra ist für mich der Fingerprintsensor, der sich im Display befindet. Im Gegensatz zu Samsung setzt Xiaomi auch bei seinem Spitzengerät auf einen optischen Sensor und nicht auf einen hochwertigeren Ultraschallsensor.
Ob es tatsächlich am optischen Sensor liegt, kann schwer beantwortet werden. Jedenfalls zickte bei mir der Fingerabdrucksensor ziemlich oft herum. Auch der Trick, einen Finger zweimal einzuscannen, konnte hier nicht weiterhelfen.
Wenige Anschlüsse, dafür ein Adapter
Einen herkömmlichen Kopfhöreranschluss gibt es ebenso wenig wie die Möglichkeit einen microSD-Karte zur Speichererweiterung einzusetzen. Dafür kann das Mi 11 Ultra mit Bluetooth 5.2 samt aptX-HD-Codec, Wlan nach den Standards 802.11 a/b/g/n/ac/6e aufwarten.
Lobenswerterweise befindet sich im Lieferumfang ein USB-C-auf-Klinken-Adapter, sodass auch kabelgebundene Kopfhörer ohne zusätzliche Anschaffung mit dem Mi 11 Ultra verbunden werden können.
Software ohne Update-Garantie
Auf dem Mi 11 Ultra läuft das aktuelle Android 11 und die Xiaomi-Benutzeroberfläche MIUI 12.x. Bei dem MIUI bin ich immer zwiegespalten: Einerseits handelt es sich um eine hervorragende Benutzeroberfläche, die mit raffinierten Funktionen und zahlreichen personalisierbaren Features punkten kann.
Andererseits sind auf Xiaomi-Handys immer derart viele Apps vorinstalliert, sodass die Geräte bereits ab Werk ziemlich zugemüllt sind. Zugutehalten muss man Xiaomi, dass zahlreiche vorinstallierte Apps auch deinstalliert werden können.
Design und Usability des MIUI sind weitgehend eine Frage des Geschmacks. Xiaomi übertreibt es hier ziemlich mit Animationen, was mich persönlich so manches Mal stört. Allerdings können diese Animationen auch deaktiviert werden.
Keine Update-Garantie
Der größte Schwachpunkt des Betriebssystems ist jedoch die nicht vorhandene Update-Policy. Im Vergleich mit der Konkurrenz hinkt Xiaomi in Sachen Update-Garantie weit hinterher.
Während Apple, Samsung, Nokia, Realme und Google sich zur Software-Pflege für mehrere Jahre selbst verpflichtet haben, steht eine solche Garantie von Xiaomi noch aus. Wie lange die Xiaomi-Smartphones mit Updates versorgt werden, kann also nicht allgemeingültig beantwortet werden.
Auf futurezone-Nachfrage bei Xiaomi heißt es: "Xiaomi macht die Dauer der Updates von der Popularität der Geräte abhängig. Grundsätzlich kann aber von 2-3 Jahren ausgegangen werden. Aktuell werden noch regelmäßig Updates für Modelle ausgerollt, die bereits 2-3 Jahre alt sind."
Schwacher Akku und eine extreme Ladeleistung
Das Durchhaltevermögen des Akkus ist ein weiterer Schwachpunkt des Mi 11 Ultra. Nutzt man beim Display die volle Auflösung sowie die 120 Hz wird man mit dem Gerät gerade einmal über einen Tag kommen.
Dreht man die Auflösung herunter verlängert sich die Akkudauer etwas, allerdings nicht wesentlich. Wie viel zusätzliche Akku-Minuten das Herunterschrauben der Refresh-Rate bewirkt, habe ich nicht ausprobiert. Wer will schon ein solch zentrales Feature, das man dann nicht nutzen kann.
Ein Wermutstropfen: Wenn schon der Akku nicht lange durchhält, so lässt er sich zumindest besonders zügig wieder aufladen. Mit dem mitgelieferten 67 Watt Ladegerät zählt das Mi 11 Ultra zu jenen Smartphones, deren Akkus am schnellsten aufgeladen werden.
Nach gerade einmal 5 Minuten ist der Akku von 0 auf 21 Prozent aufgeladen. Nach insgesamt 20 Minuten zeigt der Akku 59 Prozent und innerhalb von 35 Minuten ist ein komplett leerer Akku vollständig geladen.
Pro & Contra
Pro
- Hervorragende Kameraqualität
- Hochwertiges Display
- Zweit-Bildschirm auf der Rückseite
- Hohe Leistung
- Akku lädt besonders schnell auf
Contra
- Hoher Preis
- Zickiger Fingerprintsensor
- Zweit-Display mit eingeschränkter Funktionalität
- Akku hält nicht besonders lange durch
- Hohes Gewicht
Fazit
Das Xiaomi Mi 11 Ultra ist ein Smartphone der absoluten Spitzenklasse, das in nahezu allen Belangen zu beeindrucken weiß. Das Handy nimmt es allemal mit den Flaggschiffen von Samsung und Apple auf und stellt diese in vielen Bereichen in den Schatten.
Was die Hardware und die Fotoqualität betrifft, ist das Mi 11 Ultra der Konkurrenz durchaus voraus. Schwächen zeigen sich am ehesten bei der Software beziehungsweise bei der Benutzeroberfläche und vor allem bei der Update-Policy.
Der größte Dealbreaker ist jedoch der Preis, bei dem Xiaomi den Mitbewerbern ebenso voraus ist: In Österreich wird das Xiaomi Mi 11 Ultra nämlich zu einem UVP von 1.499 Euro angeboten.
Ähnlich wie das Samsung Galaxy S21 Ultra ist das Xiaomi Mi 11 Ultra kein Smartphone für den Massenmarkt, was sich vor allem beim Preis zeigt.
Vielmehr will Xiaomi mit dem Mi 11 Ultra beweisen, dass das Unternehmen längst zu den besten Smartphone-Herstellern gehört. Das Mi 11 Ultra ist also mehr ein Showcase-Handy, das an der Spitze der Xiaomi-Handys steht.
Wer auf der Suche nach einem guten Smartphone ist, muss nicht 1.499 Euro ausgeben, um eine hochwertige Kamera und eine gute Ausstattung zu bekommen. Wer ungefähr halb so viele Euros locker macht, erhält bereits Smartphones, die einen nicht enttäuschen werden.