
Die besten Pocket-Alternativen für iOS und Android
Für die einen war es ein praktischer Dienst im Internet, für die anderen nur ein nerviges Symbol in der Firefox-Leiste. Der Read-it-Later-Dienst Pocket stellt mit 8. Juli und damit relativ kurzfristig sein Angebot ein. Bis Oktober lassen sich dann noch Inhalte exportieren.
Der 2017 von Mozilla übernommene Service fällt dabei Umstrukturierungen und höchstwahrscheinlich auch einem Sparzwang zum Opfer. Glücklicherweise gibt es in diesem Bereich aber einige Alternativen, die teils auch einen Import von Pocket ermöglichen.
Wir stellen euch diese Pocket-Alternativen vor:
- Instapaper: iOS und Android
- Raindrop.io: iOS und Android
- Plinky: iOS
- wallabag: iOS und Android
- Readwise Reader: iOS und Android

© Instapaper
Instapaper
Fast schon ein Urgestein in ihrer Kategorie ist die App Instapaper. Mit einem starken Fokus auf Artikel können wir hier unsere Links deponieren, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu lesen. Um Instapaper nutzen zu können, ist ein kostenloser Account erforderlich. Haben wir uns einmal registriert, können wir die App mit Lesezeichen bzw. Links füttern.
Besitzen wir bereits eine Sammlung bei Pocket, lässt sich diese bei Instapaper importieren. Mobil hinterlegen wir Links manuell oder per Kontextmenü direkt aus Browser und Apps heraus. Auf dem PC lassen sich Inhalte per Bookmarklet einspeisen. Zusätzlich können wir uns Inhalte an eine bestimmte Mail-Adresse senden. Instapaper setzt durchgehend auf ein schwarz-weiß Design, um das Lesen angenehmer zu gestalten.
Im Home-Feed finden wir eine Zusammenstellung unserer gespeicherten Inhalte, darüber hinaus gibt es eigene Abteilungen für Videos, Notizen, unsere Likes und ein Archiv. Sämtliche Inhalte stehen uns auch offline zur Verfügung, der Reader lässt sich unter anderem bei Schriftart, Schriftgröße und Hintergrundfarbe anpassen.
Per Text-to-Speech liest die App uns auf Wunsch auch einzelne Artikel vor. Per Abonnement ab 6,99 Euro pro Monat lässt sich die Limitierung von Notizen aufheben. Darüber hinaus erhalten wir hier eine Volltext-Suche, Speed-Reading und Text-to-Speech-Playlisten.

© raindrop.io
Raindrop.io
Bei Raindrop.io bekommen wir eine Lesezeichen-App, die sich ganz nach unseren Wünschen anpassen lässt. Zentrale Anlaufstelle ist hier ein Dashboard, das wir flexibel organisieren und sortieren können. Als Liste dargestellt, ermöglicht uns Raindrop.io Sammlungen und Untersammlungen zu erstellen.
Möchten wir etwa nach Themen arbeiten oder Privates und Berufliches trennen, ist das hier schnell erledigt. Links liefern wir der App durch manuelles Einfügen, das Kontextmenü oder Add-Ons für alle gängigen Browser.
Ein Import aus einer bestehenden Pocket-Sammlung ist ebenso möglich. Auch eine Desktop-App sowie Integrationen mit Dropbox, Reddit oder Evernote sind vorhanden. Der integrierte Reader lässt uns Lesezeichen direkt in der App lesen, sowie mit Highlights und Anmerkungen versehen.
Auch das Teilen und gemeinsame Verarbeiten von Inhalten ist bei Raindrop.io möglich. In der Premium-Variante ab 3,49 Euro pro Monat erhalten wir unter anderem eine Volltext-Suche sowie eine Prüffunktion für doppelte oder verwaiste Links.

© wallabag
wallabag
Freundinnen und Freunde der Quelloffenheit finden möglicherweise in wallabag eine passende Alternative. Mit vollem Fokus auf Inhalte gehört die Anwendung zu den wohl simpelsten ihrer Kategorie. Um mit wallabag loslegen zu können, braucht es zuallererst eine Server-Instanz.
Hier können wir entweder einen eigenen Server hosten oder uns um 11 Euro pro Jahr bei der offiziellen wallabag-Instanz einmieten. Haben wir Instanz und Account, können wir diesen sofort mit Inhalten füllen. Direkt in der App, über das Kontextmenü oder über Extensions für Firefox, Chrome oder Opera verfrachten wir Links zu wallabag.
Auch ein Import von Diensten wie Pocket, Instapaper oder Pinboard ist möglich. Übergeben wir einen Link, extrahiert wallabag dessen Inhalt und macht ihn für uns verfügbar. Neben einer Kategorie für alle Einträge gibt es unter anderem Favoriten und ein Archiv. Außerdem lassen sich die Links nach Tags unterteilen, wobei diese nicht von allen wallabag-Apps unterstützt werden.
Sämtliche Inhalte können auch offline abgerufen werden. Die Reader selbst konzentrieren sich aber sonst auf das Wesentliche und bieten weder Text-to-Speech noch großartige Anpassungsmöglichkeiten.

© Red Panda Club
Plinky
Einer der neuesten Dienste in der Kategorie der Lesezeichen-Apps ist Plinky. Mit Fokus auf das Apple-Ökosystem gibt es die Apps derzeit für iOS sowie macOS. Darüber hinaus existieren Extensions für Firefox, Chrome und Safari.
Haben wir den verpflichtenden Account erstellt, können wir Plinky mit unseren Lesezeichen bestücken. Ein direkter Import von Pocket ist derzeit nicht möglich, laut Roadmap aber immerhin in Planung. Links fügen wir entweder direkt in der App, über das Kontextmenü oder die Extensions hinzu. In Plinky selbst können wir diese dann umfassend sortieren.
Neben Ordnern unterstützt die App auch Tags. Möchten wir bestimmte Inhalte nicht in Vergessenheit geraten lassen, können wir auch Erinnerungen für einzelne Lesezeichen erstellen. Plinky setzt in der kostenlosen Version auf eine Begrenzung von 50 Links, sowie Ordner- und Taglimits. Ab 3,99 Euro pro Monat oder um einmalig 179,99 Euro lassen sich diese Limits aufheben.
Plinky ist kostenlos für iOS erhältlich.

© Readwise
Readwise Reader
Die App Readwise Reader bezeichnet sich selbst als Später-Lesen-App für Poweruser. Haben wir unseren Account bei Readwise angelegt, können wir zuallererst mit dem Import aus Diensten wie etwa Pocket starten. Darüber hinaus können wir die App mit unterschiedlichsten Inhalten befüllen. Links übergeben wir an Readwise Reader entweder manuell, per Kontextmenü oder über Extension für Firefox, Chrome und Konsorten.
Neben klassischen Links schluckt Readwise Reader aber auch EPUBs, PDFs, RSS-Feeds sowie Twitter-Threads. Besonders interessant ist die Newsletter-Funktion, mit der wir uns Newsletter direkt in die App per vordefinierter Mail-Adresse zusenden lassen können. Im Home-Dashboard sammeln sich dann alle unsere Inhalte, unterteilt in verschiedenste Kategorien.
Tags und Ordner helfen uns beim Sortieren. Sämtliche Inhalte stehen dabei auch offline zur Verfügung. Ein zentrales Element von Readwise Reader ist auch Künstliche Intelligenz. Neben Text-to-Speech verwandelt die App Texte nach unseren Wünschen.
So können wir uns beispielsweise Zusammenfassungen, simplifizierte Texte oder TLDRs erstellen lassen. Readwise Reader ist aber auch die teuerste Anwendung in dieser Kategorie. Nach einer 30-tägigen Testphase werden 8,49 Euro pro Monat fällig.
Readwise Reader ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
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