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Die besten Tastatur-Apps für iOS und Android

Beim Thema Tastatur-Apps scheiden sich die Geister. Während die einen ohne sie heute nicht mehr können, verstehen andere bis heute nicht, was es an den Standard-Tastaturen der Hersteller auszusetzen gibt. Tatsächlich setzten fast alles Apps auf dasselbe QWERTZ-Layout, wie es schon seit Jahrzehnten auch auf anderen Geräten genutzt wird.

Und doch gibt es einige Features, die sich von einer OEM-Tastatur abheben. Neben der optischen Anpassbarkeit und Features wie direkter Textverbesserung, gibt es sogar ein Angebot, das gleich das gesamte Tastaturkonzept über den Haufen wirft.

Wir stellen euch diese Tastatur-Apps vor:

  • Microsoft SwiftKey: iOS und Android
  • Gboard: iOS und Android
  • Grammarly: iOS und Android
  • Typewise: iOS und Android
  • OpenBoard: Android

Microsoft SwitfKey

Totgesagte leben länger. Während SwitftKey Ende vergangenen Jahres durch Microsoft überraschend eingestellt wurde, ist die App bis heute in den App Stores verfügbar. Zuerst verabschiedet, hat man es sich bei Microsoft nur kurze Zeit später anders überlegt und eine Rolle rückwärts vollführt. SwiftKey bleibt uns erhalten und wurde sogar erweitert. Microsoft hat seine Tastatur bisher vor allem als intelligente Tastatur vermarktet.

Während wir immer mehr schreiben, lernt uns SwiftKey immer besser kennen und soll daraus noch besser vorhersagen können, was wir wie schreiben wollen. Dazu zählen umgangssprachliche Formulierungen, der Einsatz unserer Lieblings-Emojis oder auch, welche Spitznamen wir für andere verwenden. Standardmäßig kommt die Tastatur in Weiß bzw. Grau-schwarz, passend zum Farbmodus des Smartphones.

Darüber hinaus können wir das Design aber auch mit anderen Farben oder eigenen Hintergründen modifizieren. Auch SwitfKey kommt über den Tasten ausgestattet mit einer Aktionsleiste. Darin zeigt uns die Tastatur etwa Korrekturvorschläge oder etwaige Wort-Vorhersagen. Außerdem können wir über das Plus-Symbol verschiedene Features aufrufen.

Dazu zählen unter anderem eine Emoji- und GIF-Suche, To-Do, die Zwischenablage oder ein Übersetzer. Ganz neu dazugekommen ist zudem die Erweiterung um Bing Chat. Hier können wir seit einigen Wochen mit Bings AI plaudern und erweiterte Suchanfragen stellen. Die Unterstützung von Glide Typing rundet das Tastatur-Paket ab und macht SwiftKey auch zu meiner favorisierten Zusatztastatur.

Microsoft SwiftKey ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Gboard

Neben SwiftKey ist Gboard eine der wohl beliebtesten Keyboard-Apps. Die Anwendung aus dem Hause Google ist schon seit Jahren auf vielen Androiden vorinstalliert, steht aber sowohl über Googles PlayStore für Android als auch über den App Store für iOS zum Download bereit. Ausgestattet mit einigen Features, hat sich die Keyboard-App über die Jahre auch dank ihrer Flexibilität einen Namen gemacht.

Ist die App einmal installiert und aktiviert, ist die Google-Zugehörigkeit nicht zu übersehen. In der Aktionsleiste über den Buchstaben-Reihen finden sich das prominent platzierte Google-Logo sowie Funktionen wie die Sticker-Suche. Gleichzeitig zeigt uns die Liste auch Wort-Vorschläge, während wir tippen, um falsche Worte auszubessern oder schnellere Eingaben zu ermöglichen.

Während sich das Design der einzelnen Tasten etwa auf iOS in der Voreinstellung kaum von der Systemtastatur unterscheidet, wird vor allem der schnelle Google-Zugriff für viele Nutzer*innen interessant sein. Einmal auf das Google-Logo getippt, können wir verschiedenste Inhalte aus der Suchmaschine direkt über die Tastatur abrufen.

Öffnungszeiten von Geschäften und Restaurants werden etwa kompakt einblendet, Wettervorhersagen zusammengefasst, ohne den gesamten Bildschirm auszufüllen. Für Verspielte wird vor allem die Sticker-Funktion sowie die Emoji-Suche von Bedeutung sein.

Um auch alle Schreibtypen zu bedienen, hat Google auch noch Glide Typing in Gboard integriert. Damit lassen sich Worte und ganze Texte schreiben, ohne den Finger zwischen den Worten heben zu müssen.

Gboard ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Grammarly

All jene, die beim Tippen auf Englisch jemanden brauchen, der über die Schulter schaut, sind bei Grammarly gut aufgehoben. Die Tastatur-App hat sich auf die Verbesserung unserer Texte spezialisiert und möchte uns rund um die Uhr beim Schreiben helfen. Nachdem wir die Tastatur aktiviert haben, blendet uns Grammarly über der Tastatur etwaige Vorschläge ein.

Neben einfachen Fehlerkorrekturen kümmert sich die App aber um noch viel mehr. Benutzen wir etwa sehr einfaches Vokabular, schlägt uns die Erweiterung besser Formulierungen vor, die wir direkt austauschen lassen können. Auch zu umfangreiche Aussagen werden fallweise hervorgehoben, um sie etwa zu kürzen. Grammarly analysiert unsere Texte außerdem bei Bedarf auf ihre Wirkung.

Dafür analysiert die Anwendung den Ton unserer Texte und gibt uns eine Einschätzung, ob dieser selbstbewusst, optimistisch oder fröhlich ist. Auch hier liefert uns die Tastatur Verbesserungsvorschläge, um beispielsweise lasche Formulierungen selbstbewusster klingen zu lassen. Möchten wir die ganzen Verbesserungsfeatures nutzen, gilt es aber tiefer in die Tasche zu greifen. Bis zu knapp 32 Euro pro Monat möchte Grammarly für seine Premium-Services sehen.

Grammarly ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Typewise

Fast alles Tastatur-Apps setzten auf dasselbe Layout. Im deutschsprachigen Raum wird meist QWERTZ genutzt, im Englischen üblicherweise QWERTY. Hier möchte Typewise ansetzten und in ein neues Zeitalter aufbrechen. Während man bei anderen Anbietern nämlich noch auf das Layout aus Schreibmaschinen-Zeiten setzt, gilt es die Tastatur laut Typewise für das digitale Zeitalter fit zu machen.

Nach der Aktivierung der Typewise-Tastatur ist aber erst einmal Lernen angesagt. Typewise kommt nämlich standardmäßig mit einer doch sehr ungewöhnlichen Anordnung, die Eingewöhnung braucht. Konkret werden die Tasten in Waben angeordnet, die durch ihre Anordnung und Größe weniger Tippfehler verursachen sollen. Wo wir bis jetzt immer QWERTZ stehen hatten, steht jetzt stattdessen WETZ bzw. WETZIO.

Die alternative Herangehensweise soll nicht nur Fehler reduzieren, sondern das Tippen grundsätzlich einfacher machen. Ausgelegt sind die Layouts nämlich für die Nutzung mit zwei Fingern. Auch Gesten sollen die Bedienung langfristig schneller und einfacher machen. Wischen wir nach oben, wird ein Buchstabe großgeschrieben. Wischer nach links oder rechts löschen bzw. stellen einzelne Buchstaben wieder her. Um all diese Neuerungen zu verinnerlichen, sind auch Tippspiele in Typewise integriert. Was Typewise immer wieder gerne betont, ist der Datenschutz.

Hier setzt man laut eigenen Angaben auf 100 Prozent Privatsphäre und verlangt deshalb etwa keinen Vollzugriff. Premium-Nutzer*innen erhalten außerdem personalisierte Textvorschläge, mehrsprachiges Tippen ohne Wechseln und Anpassungsmöglichkeiten der Gesten oder Schriftgröße.

1,99 Euro pro Monat, 9,99 Euro pro Jahr oder 29,99 Euro für die Lifetime-Variante werden hier fällig. Obwohl ich selber in der kurzen Testzeit nicht ganz warm mit der neuen Herangehensweise geworden bin, macht das Typewise-Konzept vor allem bei großen Bildschirmen aus meiner Sicht sehr viel Sinn.

Typewise ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

OpenBoard

Wenn es um Tastatur-Apps geht, muss dem jeweiligen Hersteller immer auch etwas Vertrauensvorschuss gegeben werden, wenn etwa Vollzugriff verlangt wird. Da die Anwendung dann meistens auch noch Closed Source sind, ist es gar nicht so einfach, Angaben zu Datenschutz nachzuprüfen.

Immerhin gibt es aber auch hier eine Alternative. OpenBoard ist eine der wenigen quelloffenen Angebote, die eine Begutachtung ermöglichen. Während die App nicht mit den dicksten Features kommt, bietet sie dank angepasstem Layout, Emoji-Tastatur und auswählbaren Themes eine gute Abwechslung zu vorinstallierten Keyboards.

OpenBoard ist kostenlos für Android über F-Droid und den Play Store erhältlich.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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