Samsung soll 10.000 Apps auf Galaxy-Smartphones verlangsamen
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Samsung könnte bis zu 10.000 Apps auf den eigenen Galaxy-Smartphones drosseln, wie aus einem südkoreanischen Blog hervorgeht. Schuld daran könnte die fix voreingestellte Samsung-App „Game Optimizing Service“ (GOS) sein, welche – wie der Name schon sagt – eigentlich zum Optimieren von Spielen gedacht ist.
Betroffen sind nicht nur Spiele, sondern zahlreiche populäre Apps wie Netflix, Instagram, TikTok und Google-Apps. Auch hauseigene Apps wie Samsung Cloud und Samsung Pay sind betroffen. Der Twitter-Nutzer Garyeon Han hat eine Lister der betroffenen Apps veröffentlicht.
Benchmark-Apps nicht betroffen
Benchmark-Apps wie 3DMark, Antutu oder Geekbench 5 sind auf der Liste allerdings nicht angeführt. Einige User*innen werfen Samsung deshalb vor, absichtlich die anderen Apps zu drosseln. Weil eben Benchmark-Apps davon ausgenommen würden, würden bei Tests die Smartphones trotzdem als leistungsstark gelten.
Ein YouTuber hat das überlistet. Er hat auf einem Galaxy S22 Ultra den Package-Namen des Benchmarks 3DMark auf den des Spiels Genshin Impact geändert, das auf der Liste der ausgebremsten Apps aufscheint. Im "Wildlife Extreme"-Test sank der Wert so von 2.618 auf 1.141 Punkte - die Leistung wurde also mehr als halbiert.
Samsung stellt Nachforschungen an
Samsung soll nun interne Nachforschungen anstellen, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Laut Androidauthority dürfte eine offizielle Stellungnahme des Konzerns schon bald zu erwarten sein.
Ob die Verlangsamung so vieler Apps von Samsung tatsächlich gewollt ist, ist unklar. Es könnte sich um einen Bug für eine eigentlich gut gemeinte Aktion handeln. Möglich ist, dass eigentlich nur die Leistung von Apps reduziert werden sollte, die eben nicht die volle CPU-Power benötigt. So kann die Akku-Laufzeit erhöht werden.
Welche Samsung Galaxy-Geräte in diesem speziellen Fall betroffen sind, ist noch unklar.
Update: Samsung hat das Problem bestätigt, zumindest für die S22-Serie, berichtet Winfuture. Dort sei GOS vorinstalliert, um ein Überhitzen der Geräte bei längerem Spielen zu vermeiden. Es sei geplant, die Software zu aktualisieren, damit User*innen die Priorität auf "Leistung" stellen können. Dieses Statement erklärt allerdings nicht, warum anscheinend auch Apps gedrosselt werden, die keine Games sind.
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