FILE PHOTO: People walk past an LG Electronics logo during the Mobile World Congress in Barcelona
© REUTERS / Albert Gea

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Hohe Verluste: LG gibt seine Handy-Sparte auf

Das südkoreanische Unternehmen LG Electronics kündigt an, mit Ende Juli aus dem "unglaublich kompetitiven" Smartphone-Geschäft auszusteigen. Die Produktion und der Verkauf seiner mobilen Endgeräte werden eingestellt, teilte der Elektronik-Konzern am Montag mit. Der Geräteservice soll weiter unterstützt werden und man will Software-Aktualisierungen anbieten. Einzelheiten zur Beschäftigungssituation würden auf lokaler Ebene geregelt.

Man wolle sich nun auf Smart-Home-Produkte, Robotik, Künstliche Intelligenz und E-Auto-Komponenten konzentrieren, heißt es seitens LG. Die Smartphone-Expertise soll nun vor allem in Mobilitätstechnologie gesteckt werden, wie etwa 6G. 

4,5 Milliarden Dollar Verlust

LG hatte bereits im Jänner angekündigt, alle Optionen für das Geschäft in Betracht zu ziehen. Gespräche über den Verkauf an die vietnamesische Vingroup scheiterten an Differenzen über die Konditionen, erklärten mit der Angelegenheit vertraute Personen Reuters. 

In den vergangenen 6 Jahren fuhr der Hersteller mit seiner Smartphone-Sparte Verluste in Höhe von insgesamt rund 4,5 Milliarden Dollar ein. Der Bereich mobile Kommunikation hatte seit dem zweiten Quartal 2015 in jedem Quartal einen operativen Verlust geschrieben. Für das Gesamtjahr 2020 belief sich das Defizit auf 841,2 Mrd. Won (634,5 Mio Euro).

Samsung, Apple und chinesische Hersteller dominieren

So hatte sich der Rückzug des einst weltweit drittgrößten Handy-Herstellers schon seit längerem angedeutet. Die Luft für Anbieter wie LG wurde in den vergangenen Jahren immer dünner. Der ebenfalls südkoreanische Marktführer Samsung und Apple mit seinem iPhone beherrschen das lukrative Geschäft mit teuren Smartphones.

Im Massenmarkt mit günstigeren Modellen dominieren hingegen chinesische Hersteller. Sie kommen allein schon durch die Größe ihres Heimatmarktes auf hohe Stückzahlen, mit denen sich auch bei geringeren Margen Geld verdienen lässt. Schwer zu kämpfen in dem Markt hatte in den vergangenen Jahren etwa auch Sony. Der japanische Elektronik-Riese fokussierte sich auf teurere Modelle, um die Verluste zu minimieren.

In den vergangenen Jahren verschwand LG daher aus der Top 5 der Smartphone-Hersteller. 2020 wurde es etwa hinter Samsung, Apple, Xiaomi, Oppo und Huawei zu "Andere" gezählt, obwohl Huawei weiterhin unter den US-Sanktionen leidet. 

Fehler statt Fortschritt

Soft- und Hardware-Fehler bei LGs Spitzenmodellen sorgten dafür, dass die Marke in der Gunst der Käufer immer weiter abrutschte. Analysten kritisierten das Unternehmen auch wegen mangelnder Expertise im Marketing im Vergleich zu chinesischen Rivalen. Zwar hatte LG mit Ankündigungen wie einem rollbaren Handy-Display immer wieder versucht, im Gespräch zu bleiben - der Erfolg blieb aber aus.

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