Arbeitsmarkt: Software lehnt Millionen qualifizierte Bewerber ab
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Sogenannte Applicant-Tracking-Systeme kommen bei 75 Prozent der US-Unternehmen zum Einsatz. Ihre Aufgabe ist es, qualifizierte Job-Anwärter*innen herauszufiltern und den Unternehmen dadurch viel Zeit und Kosten, die für das herkömmliche Rekrutieren neuer Mitarbeiter*innen anfallen würden, einzusparen. Dennoch werden Millionen geeigneter Kandidat*innen abgelehnt, wie Forscher*innen der Harvard Business Law unlängst ermittelt haben.
Konkret kommt die Software beim Sichten von Bewerbungsschreiben zur Anwendung.
Gewünschtes und Unterwünschtes sollen herausgefiltert werden
Sie ermöglicht es den Arbeitgeber*innen, gewünschte Anforderungen wie Abschlüsse, Zertifikate, Lizenzen und Ähnliches, anzugeben. Auch bestimmte Attribute, die ein/e Bewerber*in nicht haben sollte, etwa Strafanzeigen, können im System festgehalten werden, wonach die Bewerber*innen aussortiert werden können. Bei subtileren negativen Attributen, etwa längere Berufslücken, können den Unternehmer*innen jedoch große Talente durch die Lappen gehen, wie die Forscher*innen mitteilen.
Denn ist das Arbeitsleben eines Bewerbers oder einer Bewerberin länger als 6 Monate unterbrochen, wird er oder sie automatisch abgelehnt, auch wenn er oder sie alle anderen Anforderungen erfüllt. Ungeeignete Bewerber*innen hingegen werden in den Qualifizierten-Pool aufgenommen, nur weil sie erst unlängst noch einen Job hatten.
Maßgeschneiderter Ansatz ratsam
Anstatt sich auf negative Attribute zu fokussieren, empfehlen die Forscher*innen, sich vielmehr auf Fähigkeiten, Arbeitsmoral oder Selbstwirksamkeit zu konzentrieren. Zudem raten sie, einen maßgeschneiderten Ansatz zum Rekrutieren zu entwickeln.
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