China errichtet ein gewaltiges Rechenzentrum am Meeresboden
Nicht nur Windräder gibt es Offshore. Mehrere Unternehmen testen Rechenzentren, die im Meer versenkt werden. Während diese bisher aber nicht über das Versuchsstadium hinausgehen oder nur von den Unternehmen selbst genutzt werden, wurde jetzt in China das erste kommerzielle Unterwasser-Rechenzentrum ins Meer gebracht.
Das Rechenzentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt der chinesischen Unternehmen Highlander und China Offshore Oil Engineering. Die Hardware ist wasserdicht verpackt. Das gesamte Rechenzentrum wiegt 1.300 Tonnen. Mit dem Schiff wurde es vor der Küste von Hainan versenkt. Dort liegt jetzt in 35 Metern am Meeresboden. Der Prozess dauerte gut 3 Stunden.
Genaue Zahlen zur Rechenleistung gibt es nicht. Laut Highlander würde die Leistung etwa derer von 60.000 Desktop-Computern entsprechen. Insgesamt will Highlander 100 solcher Module am Meeresboden installieren, die zusammengeschaltet auch als Supercomputer genutzt werden könnten. Zu den interessierten Kunden gehört laut Interesting Engineering die China Telecom und SenseTime.
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Spart Energie, Trinkwasser und Platz
Die komplette Anlage soll 2025 fertiggestellt sein. Weil die Rechenzentren unter Wasser sind, können sie zur Kühlung direkt das Meereswasser nutzen. So sollen jährlich 122 Millionen Kilowattstunden Energie eingespart werden, vergleichen mit dem Betrieb eines vergleichbaren Rechenzentrums an Land. Außerdem werden 105.000 Tonnen Frischwasser und 68.000 Quadratmeter Platzbedarf eingespart.
Jedes Rechenzentrum-Modul soll eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren haben. Allerdings ist Salzwasser korrosiv: Wie oft deshalb Verschleißteile, etwa im Kühlsystem, ausgetauscht werden müssen, ist nicht bekannt. Umweltschutzorganisationen kritisieren zudem, dass die Auswirkungen solcher Rechenzentren auf die Unterwasser-Flora und -Fauna nicht ausreichend erforscht sind.
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