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Digital Life

HP sperrt schon wieder fremde Tinte, Drucker werden unbrauchbar

In zahlreichen Postings in Online-Netzwerken ist davon die Rede, dass HP-Drucker mit Patronen von Fremdanbietern nach einem vor kurzem erfolgten Firmwareupdate nicht mehr funktionieren würden.

HP begründet das Update laut den betroffenen Kund*innen mit der Sicherheit der Geräte. HP hatte 2016 erstmals für seine Geräte die sogenannte "dynamische Sicherheit" eingeführt. Patronen, die keine "neuen oder wiederverwerteten HP-Chips oder Schaltkreise" enthalten, konnten in einigen Druckern nicht mehr verwendet werden.

Damit wolle man die "Qualität des Kundenerlebnisses schützen" und die "Integrität der Systeme" wahren, hieß es seitens des Herstellers. Mit dem jüngsten Update wurde offenbar der Kreis der betroffenen Geräte erweitert, heißt es bei Ars Technica.

Sammelklagen

Viele Kund*innen wollten einen solchen Schutz ihres Nutzer*innenerlebnisses aber gar nicht und brachten Sammelklagen gegen HP ein. 2020 musste der Hersteller deshalb 1,5 Millionen Dollar an US-Kund*innen zahlen. Auch Nutzer*innen in Europa und Australien wurden entschädigt. Als Konzession bot HP auch ein Update an, dass die "dynamische Sicherheit" auf einigen Geräten deaktivierte.

Welche Geräte von der neuerlichen "Sicherheitsoffensive" des Herstellers betroffen sind, ist nicht restlos geklärt. Auf jeden Fall aber dürften die folgenden Modell betroffen sein:

  • OfficeJet Pro 6970,
  • OfficeJet Pro 6968,
  • OfficeJet 6950 und
  • OfficeJet 7740.

 

Regelmäßige Updates

Die Firmwareupdates wurden offenbar Ende vergangenen Jahres und im Jänner 2023 veröffentlicht. Nach eigenen Angaben will HP die Sicherheitsvorkehrungen durch regelmäßige Updates aufrechterhalten. Dabei könnten auch Patronen blockiert werden, die zuvor funktioniert hätten. Gegenüber The Verge wollte HP zu den Nutzer*innenbeschwerden nicht weiter Stellung nehmen.

HPs Druckersparte hatte zuletzt mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Mit solchen "Sicherheitsmaßnahmen" sollen Kund*innen mehr oder weniger genötigt werden, die oft teureren hauseigenen Patronen zu kaufen.

HP ist nicht der einzige Hersteller, der Patronen von Fremdanbietern sperrt. Unter anderem von Epson und Canon werden ähnliche Kopierschutzmaßnahmen angewandt.

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