Kroatien will heißen unterirdischen See zu Kraftwerk machen
Das staatliche kroatische Energieunternehmen Bukotermal will aus einem unterirdischen See mit heißem Wasser ein Geothermiekraftwerk machen. Der See wurde im Reservoir Lunjkovec-Kutnjak im Bezirk Varazdin entdeckt, der sich nahe der ungarischen Grenze befindet. Er befindet sich in einer Tiefe von 2,4 Kilometern und verfügt über eine Durchschnittstemperatur von knapp 142 Grad Celsius.
Der Bezirk hat bestätigt, dass der See alle Voraussetzungen für den Bau eines Geothermiekraftwerks mit 16 MW erfüllt. Damit könnten Zehntausende Haushalte im Norden des Landes mit sauberer geothermaler Energie versorgt werden.
50 Millionen Euro Investition
Laut The Next Web seien bereits über 2,5 Millionen Euro in das Projekt geflossen. Die Gesamtkosten für den Bau des Kraftwerks würden sich laut Alen Pozgay, CEO von Bukotermal, auf rund 50 Millionen Euro belaufen.
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Erst vor wenigen Tagen hat das kroatische Ministerium für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung 5 Lizenzen für die Erkundung von geothermalen Gewässern an Firmen in Kroatien, Großbritannien und der Türkei vergeben.
Reichhaltige geothermische Ressourcen
Bukotermal muss nun innerhalb der nächsten 6 Monate einen Vorschlag präsentieren, wie das neue Kraftwerk umgesetzt werden kann. Der Bau soll jedenfalls in den kommenden 2 Jahren starten.
Gemeinsam mit Ungarn und Slowenien befindet sich Kroatien im sogenannten Pannonischen Becken, das über eine geothermische Anomalie mit reichhaltigen geothermischen Ressourcen verfügt. In dieser Region wird das Wasser immer heißer, je tiefer es im Untergrund liegt.
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