Unternehmen, die nach Bitcoin minen, sind in finanzieller Not.

Das Schürfen nach Bitcoin galt noch vor wenigen Monaten als lukratives Geschäft. Nun kämpfen Unternehmen mit finanziellen Engpässen. 

© APA/AFP/AFP /MARK FELIX

Digital Life

Krypto-Miner kämpfen ums Überleben

Der „Kryptowinter“ setzt nicht nur Handelsplattformen zu. Auch Schürfer*innen von Krypto-Assets machen die rasant fallenden Kurse der vergangenen Wochen zu schaffen.

Über 80 Prozent der Einnahmen haben Unternehmen einem Bericht des Krypto-Analysten Arcane Research zufolge seit dem Kurshoch im vergangenen Jahr eingebüßt. Auch die Aktienkurse der Mining-Firmen sind seither stark gefallen. Stronghold sowie Terawulf verloren nahezu ihre gesamte Marktkapitalisierung seit der Kursspitze 2021.

Der Börsenwert des Mining-Konzerns Terawulf nahm in den vergangenen Monaten drastisch ab - zeitgleich mit dem Kurs zahlreicher Krypto-Assets.

Vor dem Aus

Für viele Unternehmen könnte das ihr Ende bedeuten. Denn einigen haben vergangenes Jahr hohe Schulden aufgenommen, um ihre Mining-Aktivitäten zu intensivieren. Wie CoinDesk berichtet, haben zahlreiche börsennotierte Mining-Konzerne insgesamt rund 2,16 Milliarden US-Dollar Schulden aufgenommen. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Investorenmitteilung hervor, die der Finanzdienstleister B. Riley Financial zusammengestellt hat. Angesichts der aktuellen Talfahrten von Bitcoin und Co. werden die Krypto-Firmen ihre Schulden wohl nur schwer zurückzahlen können.

"Die Bitcoin-Miner*innen kämpfen ums Überleben im rücksichtslosen Bärenmarkt", schrieb Analyst Jaran Mellerud von Arcane Research in dem Bericht. "Die Schwächsten werden sterben, aber die Überlebenden werden stärker denn je zurückkommen."

Hohe Energiepreise setzen Branche zu

Schuld an dem Niedergang vieler Unternehmen werden aber nicht nur ihre Schuldenberge sein, meint Mellerud. Auch die steigenden Energiepreise, zum Teil ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, forcieren das Ende vieler Mining-Firmen. Denn wer nach Krypto-Assets schürft, benötigt bekanntlich eine hohe Rechenleistung und damit viel Energie. Laut dem Bericht von Arcane hat sich die Bitcoin-Hashrate, - ein Maß für die zum Mining von Bitcoin benötigte Rechenleistung, - seit Juli vergangenen Jahres fast verdoppelt.

Viele Mining-Unternehmen werden daher in naher Zukunft bankrottgehen, sagt Mellerud. Vor allem da in der derzeitigen Rezession der Weltwirtschaft nicht viele Investitionen getätigt werden. Die Branche werde weiterhin mit Verlusten zu kämpfen haben, so der Analyst. Es sei denn, der Bitcoin-Kurs erhole sich bald.

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