Unterseekabel stellen Internetverbindungen zwischen Kontinenten her.

Unterseekabel stellen Internetverbindungen zwischen Kontinenten her.

© imaginima/gettyimages

Digital Life

Meta will ein 50.000 Kilometer langes Seekabelnetz bauen

Bereits im vergangenen Jahr gab es erste Berichte über ein neues, extrem langes Unterseekabel, das Meta ohne Beteiligung anderer Unternehmen errichten will. Am Freitag hat sich Meta erstmals selbst zu dem Projekt namens „Waterworth“ geäußert.

➤ Mehr lesen: Meta will 40.000 Kilometer langes Seekabel-Netzwerk aufbauen

Entstehen soll das längste Unterseekabel der Welt, das die höchste mögliche Kapazität haben soll. Entsprechende Pläne erläutert Meta in einem Blog-Beitrag. „Projekt Waterworth wird eine mehrjährige Investition in Höhe von mehreren Milliarden Dollar sein, um den Umfang und die Zuverlässigkeit der digitalen Autobahnen der Welt zu stärken“, erklärt Meta. Laut TechCrunch soll es mehr als 10 Mrd. Dollar kosten.

Über 50.000 km lang

Mit einer Länge von über 50.000 km soll das Unterseekabel 5 Kontinente erreichen. Der Anfangspunkt ist an der Ostküste der USA geplant, dann verläuft das Kabel über Brasilien, Südafrika, Indien und Australien. Der Endpunkt des Kabels liegt an der US-Westküste, etwa auf der Höhe von San Francisco.

Hier wird der Verlauf des Seekabels gezeigt.

Besserer Schutz vor Sabotage

Insgesamt will Meta 24 Glasfaserpaare einsetzen. Derzeit werden in der Regel 8 bis 16 Paare verwendet. Die Kabel sollen in Tiefen bis zu 7.000 m unter dem Meeresspiegel verlegt werden. Aber Meta will die Kabel auch in „Hochrisiko-Strömungsgebieten“ verlegen, etwa in Küstennähe. Mit „verbesserten Vergrabungstechniken“ will Meta verhindern, dass sein Kabel durch Schiffsanker und andere Gefahren sabotiert werden kann, wie bei den jüngsten Vorfällen in der Ostsee.

➤ Mehr lesen: Unterseekabel in der Ostsee beschädigt, Sabotage vermutet

Das neue Seekabel soll laut Meta weltweit neue Kapazitäten für KI schaffen. Bereits jetzt machen Meta-Services rund 10 Prozent des gesamten Festnetzverkehrs sowie 22 Prozent des Mobilfunks aus, berichtet heise

Ein besonderes Augenmerk legt Meta auf die Anbindung Indiens, denn das Land gilt als aufstrebende Technologienation. Laut einer Erklärung der US-Regierung soll das Meta-Unterseekabel auch eine Rolle bei einer neuen Verteidigungspartnerschaft zwischen den USA und Indien spielen.

Google hat bereits ein eigenes Kabel

Meta hat derzeit laut den Telekommunikationsanalysten von TeleGeography bereits Anteile an 16 Unterseekabeln, darunter auch am 2Africa-Kabel. Das Kabel, das einmal um Afrika herum verläuft, soll bis zum Persischen Golf ausgebaut werden. Danach wäre es mit 45.000 km Länge neuer Spitzenreiter. Damit würde es das derzeit längste Kabelsystem SEA-ME-WE 3 übertreffen, das 39.000 km lang ist. 

Mit dem neuen Kabel wäre Meta aber erstmals alleiniger Besitzer eines solchen Netzwerks. Google hat das bereits vorgemacht. Mit „Grace Hopper“ besitzt das Unternehmen ein Seekabel, das von Bilbao, Spanien, über Bude, Großbritannien, bis nach Bellport im US-Bundesstaat New York verläuft. Es wurde 2022 in Betrieb genommen.

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