Mit diesem Schiff der Prysmian Group wurden die Unterseekabel verlegt

Mit diesem Schiff der Prysmian Group wurden die Unterseekabel verlegt

© Prysmian Group

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Das längste Untersee-Stromkabel der Welt ist jetzt online

Viking Link hat offiziell den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Das verkündet National Grid, der britische Übertragungsnetzbetreiber.

Viking Link ist der derzeit längste „Land and Subsea Interconnector“ der Welt, also die längste Land- und Unterwasser-Stromleitung, die 2 Länder miteinander verbindet. Sie reicht vom britischen Lincolnshire bis ins dänische Jütland.

Die Stromleitung ist insgesamt 764 Kilometer lang. Damit schlägt sie North Sea Link. Das Stromkabel war mit 730 Kilometer der bisherige Rekordhalter und verbindet Großbritannien mit Norwegen. Allerdings ist bei North Sea Link das Unterwasserkabel mit 720 Kilometer länger. Bei Viking Link sind 67 Kilometer auf britischer Seite an Land und damit weniger als 700 Kilometer Kabel im Meer.

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Betrieb mit voller Leistung erst 2024

Der Bau von Viking Link kostete 1,7 Milliarden britische Pfund (1,96 Milliarden Euro). Die Arbeiten begannen im Jahr 2019. Laut National Grid wurden über 4 Millionen Arbeitsstunden in die Errichtung gesteckt.

Derzeit wird Viking Link mit 800 Megawatt betrieben. Die Kapazität wird schrittweise erhöht, bis 2024 die vollen 1,4 Gigawatt erreicht werden.

Austausch von überschüssiger Windenergie

Die Verbindung dient hauptsächlich dazu, um überschüssige Windenergie auszutauschen. Weil der Wind selten in Großbritannien und Dänemark gleichzeitig bläst, kann der erzeugte Energieüberschuss direkt exportiert werden. National Grid davon aus, dass alleine im ersten Betriebsjahr so 600.000 Tonnen CO2-Emmissionen eingespart werden können. Das wäre so, als würde man 280.000 Verbrenner-Autos von den Straßen nehmen.

Viking Link soll so bis zu 2,5 Millionen britische Haushalte mit dänischer Windenergie versorgen. Weil diese günstiger ist, sollen britische Konsumenten so insgesamt über 500 Millionen Pfund (576 Millionen Euro) innerhalb der nächsten 10 Jahre sparen.

Live-Dashboard zeigt Betrieb von Viking Link

Der Betrieb von Viking Link kann live über ein Dashboard verfolgt werden.  Dort sieht man, wie viel Energie derzeit über den Interconnector von Dänemark importiert wird.

National Grid hat heuer die Arbeiten an einem weiteren Interconnector angekündigt. LionLink soll Großbritannien mit den Niederlanden und gleichzeitig eine niederländische Offshore-Windfarm verbinden. Die maximale Leistung der Leitung soll 1,8 Gigawatt betragen. Die Inbetriebnahme soll Anfang der 2030er-Jahre erfolgen.

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